Samstag, 28. November 2009

Eisenmangel

Nach der erfolglosen Jagd auf diese verrückte Wilde war ich zurück in der Stadt. Der Wind blies durch die leeren Gassen und in den Ecken wirbelte der Dreck kreisförmig auf. Es war schon fast beängstigend leer in dieser Stadt aber dafür bot sie für die kalte Jahreszeit ein Dach über dem Kopf und ein Feuer zum wärmen also würde ich die nächste Zeit erst mal hier bleiben auch wenn es mit Arbeit verbunden war. Ly riss mich aus meinen Gedanken, die wie aus dem Nichts hinter mir auftauchte.

Nachdem Sirena mich gestern schon wegen der Pfeilspitzen genervt hatte fing sie jetzt auch damit an. Und nein es sollten nicht nur Pfeilspitzen sein, nein gleich welche mit Tülle zum aufstecken. Was glauben die hier alle über mich? Zwar hab ich vor langer Zeit mal bei einen Schmied gearbeitet aber zaubern konnte ich nun auch nicht. Zum Glück gelang es mir sie auf Pfeilspitzen zum einstecken herunter zuhandeln. Pfeilspitzen herzustellen ist schon so mühselig, langweilig und eintönig genug. Trotzdem blieb ich bei der Bezahlung erst einmal bei den von Cindy festgelegten Naturalien. Wenn ich ein wenig wieder in Übung bin würde es schon noch teuer genug werden.

Ungefähr zu diesen Zeitpunkt kam Sirena dazu und beide interessierte sich dafür ob ich denn länger in der Stadt bleiben würde und mich vielleicht auch einiger Reparaturarbeiten an den Häusern annehmen würde. Ich antwortete nur ausweichend, das ja niemand drin wohnen und mir deshalb ja auch niemand meine Arbeit entlohnen würde. So langsam drehte sich dann das Thema wieder in Richtung Pfeilspitzen. Wie viel ich denn herstellen könnte und wie lange es denn dauern würde. Meine Überlegungen gingen ja dahin die eingeschmolzenen Waffen aus der anderen Schmiede zu holen und sie zu Pfeilspitzen zu verarbeiten aber mehr als 50 würden es nicht werden. Das war zwar erst mal mehr als die beiden brauchten aber deutlich weniger damit es für die Ewigkeit reicht, geschweige denn für weitere anfallende Arbeiten.

Nachdem ich dies den beiden und der in der Zwischenzeit hinzugekommenen Heilerin erklärt hatte setzte das große Überlegen ein wo denn weiteres Eisen herzubekommen sei. Während Sirena ziemlich zuversichtlich schien das es in dieser Gegend sicher auch Eisenerz geben müsse, konnte ich mir ein Lachen nur mit Mühe verkneifen. Selbst wenn man Erz finden würde, was ja so abwegig nun wirklich nicht war, stand immer noch das große Problem der Verhüttung an. Um aus diesen Erz nun waffenfähiges oder doch zumindest für den Hausbau gebrauchfähiges Metall zugewinnen fehlte es uns nun wirklich an Kenntnissen und Möglichkeiten.

Nach einigen hin und her konnte ich sie von dieser Idee abbringen. Nach weiteren Überlegungen wie wo wir nun guten Stahl herbekommen könnten einigten wir uns darauf mit der Händlerin Svenja zu sprechen. Sie handelte zwar mit Wein aber vielleicht kannte sie ja entsprechende Händler oder könnte zumindest ihre Augen offen halten und ihre Beziehungen spielen lassen. Dann verflachte so langsam das Gespräch, es ging um gute Wohnlagen, Meeresrauschen und ein dichtes Dach über den Kopf; so das ich nur noch mit halben Ohr hinhörte. Darum verabschiedete ich mich kurz und bündig und machte mich auf den Weg den Stahl aus der anderen Schmiede zu holen.

GR

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