Mittwoch, 30. Dezember 2009

Messergeschichten

Die Stadt machte ihren Namen alle Ehre. Verlassen lag sie da, keine Menschenseele zu sehen. Meine Vorräte waren aufgebraucht, Geld mir neue zu beschaffen hatte ich nicht und so wie es aussah, heute auch keine Möglichkeit mehr welches zu verdienen. Ich verschloss die Schmiede und verließ die Stadt um mich in den Wäldern nach etwas essbaren umzusehen. An den Rand des Waldes sah ich die Richterin wie sie mit ihrer Leibwache und einer mir unbekannten schwer beladenen Fremden Richtung Stadt zog. Neugierig schaute ich den Dreiergespann nach. Gerade wollte ich weitergehen als immer mehr Kriegerinnen und Amazonen zur Stadt strömten.

Deshalb gab ich den Gedanken mit der Jagd auf und ging zurück zur Schmiede, sah ich doch die Chance mir noch etwas verdienen zu können. In der Nähe der Taverne sah ich Cindy stehen, sie wirkte nachdenklich. Nur mit Mühe konnte ich meinen Blick von ihr abwenden und versuchte wieder meiner Arbeit nach zugehen. Ich schürte das Feuer und legte etwas Kohle nach in der Hoffnung heute noch ein paar Aufträge zu bekommen. Dann hörte ich Cindy hinter mir. Lächelnd drehte ich mich zu ihr, sie wirkte immer noch ziemlich niedergeschlagen. Der Grund war wohl, wie es schien, ein Messer. Ein Messer was ein besondere Bedeutung für sie hatte und das sie durch unbedachte Nutzung beschädigt hatte.

Sie gab es mir, nach kurzen prüfen der Klinge schien es mir aber doch noch reparabel, was ihre Laune sichtlich aufbesserte. Während ich es schliff scherzte ich ein wenig über die richtige Benutzung von Messern. Gleichzeitig versuchte ich damit meine Unsicherheit zu überspielen, spürte ich doch ihre Blicke in meinen Rücken und wusste nicht was sie zu bedeuten hatten. Als ich mit der Arbeit fertig war gab ich ihr das Messer zurück. Ich war mir ziemlich sicher das meine Arbeit gut und das Messer in einen Zustand war wie schon lange nicht mehr. Cindy war wohl der gleichen Meinung denn ein Lächeln überzog so langsam ihr Gesicht.

Als Dank für meine Arbeit bot sie mir an das ich mich in der Taverne auf ihre Kosten bedienen dürfe. Das war allerdings nicht das was ich als Lohn erwartet hatte und so versuchte ich den Wert meiner Arbeit herunter zuspielen in der Hoffnung das sie mich fragte was ich denn sonst dafür haben wolle. Etwas was mir leider nicht gelang. In der Zwischenzeit war dann auch eine halbnackte Wilde aufgetaucht die ihre Aufmerksamkeit in Anspruch nahm so das unser Gespräch abrupt endete. Ich wollte mich gerade wieder der Schmiede widmen als sich Lilith vor mir aufbaute und anfing mich zu provozieren.

So wie sie sich über meine angebliche Faulheit lustig machte fragte ich sie ob sie denn schon mit Pflaster festtreten fertig sei. Schließlich brachte sie auf Grund ihrer Größe und der biblischen Ausmaße ihrer Stiefel die besten Voraussetzungen dafür mit. Lilith schien leider nicht ihren besten Tag zu haben und verletzte mich als Gegenleistung für meine Worte mit einen Messer an der Hand. Gerade als ich sie aus der Schmiede prügeln wollte kam Cindy zurück und trennte uns. Sie sah die Verletzung an meiner Hand, schürzte daraufhin ihren Rock und riss ein Stück Stoff heraus. Verlegen sah ich zur Seite, nahm aber dann den Stoff um die Wunde notdürftig zu verbinden.

Während ich mit meiner Hand beschäftigt war, hörte ich Cindy wütend auf Lilith einreden aber nur einige Wortfetzen drangen an mein Ohr. Irgendwas mit unter Schutz stehen war dabei aber so ganz verstand ich nicht was sie damit meinte. Egal, denn mittlerweile war auch Net auf einmal wieder da. Der Schmied drüben aus dem Dorf dessen Werkstatt ich ja erst vor kurzen ausgeräumt hatte. Mein Vorteil war, man sah Stahl, Kohle und Holz nicht an wo es früher einmal gelagert war und sein Werkzeug hatte ich ihm ja gelassen. Zum Glück fiel ihm wirklich nichts auf und es dauerte auch nicht lange und er ging um sich in der Stadt um zuschauen.

Nachdem ich mir von der zufällig vorbei laufenden Heilerin noch die Wunde versorgen ließ, räumte die Schmiede auf und setzte das Feuer wieder auf Sparflamme, dann ging ich hinüber zur Taverne. Diese war fast leer nur Cindy war da und wie fast immer wenn sie in der Taverne war kaute sie auf einen Stück Käse herum. Ich ging zu ihr hin an den großen Tisch und nahm mir was vom Essen. Während wir sprachen wanderten meine Augen immer wieder abwärts zu ihren Rock, genau zu der Stelle wo sie den Stoff herausgerissen hatte und nun immer wieder die nackte Haut ihrer Schenkel hervor blitzte. Ich konnte mein Blick kaum von ihr lassen. Zum Glück forderte mich Cindy auf mir ein Bier zu holen.

Das frische kalte Bier brachte mich wieder zur Besinnung und das Lilith es wieder mal auf mich abgesehen hatte tat ihr übriges. Nach einer kleinen Rempelei mit ihr verließ ich dann die Taverne für heute hatte ich genug.

GR

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