Donnerstag, 2. Juli 2009

Der Auftrag

Oh man, warum habe ich mich bloß auf diese Geschichte eingelassen, warum bin ich nicht in meinen Versteck geblieben, warum habe ich mein Maul soweit aufgerissen? Sei es drum, jetzt stecke ich drin in diesen Schlamassel und muss zusehen wie ich da wieder heil heraus komme. Der einzige Vorteil ist ich muss für diese Aufgabe besoffen sein. Also beginne ich damit mir Mut an zutrinken. Es dauerte auch nicht lange und der Wein zeigte seine Wirkung, muss wohl einer von der Sorte Bretterknaller gewesen sein.

Als Sma und Afra auftauchten und uns zu den Lager der Fremden führen wollten, band man mir ein Faß mit Wein auf den Rücken und los gings. Mühevoll, stark schwankend folgte ich dem Tross der Kriegerinnen. Immer wieder schlugen mir Zweige ins Gesicht, ich schaffte es einfach nicht diesen auszuweichen, so benebelt waren meine Sinne. Irgendwann waren wir angekommen. Die Kriegerinnen tuschelten irgendwas, verstanden hab ich nicht viel. Außerdem war mir gerade nach singen zu mute und so stimmte ich ein Lied an. Wie ich da so mehr lallend als singend im Wald hin und her schwankte, verspürte ich einen Stoß, stolperte durch das Buschwerk und stand plötzlich allein auf einer Lichtung.

Erstaunt sah ich mich um und sah gegenüber am Rand der Lichtung eine Gruppe stehen. Das mussten die sein denen ich das Fass mit den schlafmittelhaltigen Wein bringen sollte. Ich torkelte mehr als ich ging auf die Gruppe zu. Das Fass auf meinen Rücken machte es mir nicht leichter mich auf den Beinen zu halten. Ich begrüßte die Leute freundlich und haute den erstbesten der mir über den Weg lief Vertrauen erheischend auf die Schulter. Die Meute schien plötzlich sehr aufgeregt und scharte sich um mich. Alle schwer bewaffnet und ich hatte wieder nur meinen Apfelschäler dabei. Verdammt in was hatten diese Weiber mich hier hinein geritten.

Als erstes nahmen mir die Krieger das Weinfass weg. Sollten sie, es war ja dafür gedacht. Weiter hinten sah ich gefesselt Loorena und nun bekam ich es doch mit der Angst zu tun. War es bis dahin nur ein mulmiges Gefühl, jetzt war es Angst. Das einzige was mir einfiel war mich anzubiedern und so legte ich den nächsten der mich ansprach gleich meinen Arm auf die Schulter und machte einen auf Kumpel. Leider fiel man nicht darauf hinein und stieß mich weg. Ich stolperte ein paar Schritte rückwärts, blieb aber zum Glück auf den Beinen.

Nachdem nun schon die ersten sich an den Wein versuchten kam man plötzlich auf die Idee mich zu fesseln und ehe ich mich versah hatte ich auch schon einen Strick um mein Handgelenk. Ich versuchte mich los zu reißen aber es gelang mir nicht. Vielmehr versuchte der Typ mich richtig zu fesseln. In meinen Suff schlug ich mit meinen Händen wild um mich und irgendwann hatte er wohl nicht mehr genug Nerven sich mit einen Besoffenen herum zu ärgern und ließ mich laufen. Laut fluchend rannte ich zurück in den Wald im Ohr noch die Worte: „Lauf schnell eh dich mein Pfeil erreicht!“.

Zum Glück fand ich die Kriegerinnen wieder, erschöpft und glücklich lebend davon gekommen zu sein, lehnte ich mich an einen Baum. Langsam sackten mir die Beine weg und ich muss wohl eingeschlafen sein. Als ich wieder zu mir gekommen bin war ich allein. Aus einiger Entfernung hörte ich die Stimmen der Kriegerinnen. Ich raffte mich auf und ging in die Richtung aus der ich die Stimmen hörte. Ich hatte Durst und ich hatte einen riesigen Schädel. Ich schaute mich um, in einiger Entfernung sah ich Tote liegen. Als ich näher heran wollte lief ich Cindy und Lilith in die Arme die mich aufhielten.

Lilith gab mir was zu trinken und Cindy schickte mich zur Taverne, irgendwie hatte ich den Eindruck das sie mich von hier weg haben wollte. Ich für meinen Teil hatte sowieso genug gesehen und so gab ich Lilith ihre Flasche wieder und machte mich auf in das ruhigere Hinterland von Amazonien.

GR

Mittwoch, 1. Juli 2009

Fremde im Land

Wer hatte mich nur auf die Idee gebracht heute mal wieder durch Amazonen zu streifen? Nun gut was solls jetzt war ich hier und werde wohl die Suppe auslöffeln müssen die ich mir eingebrockt hatte. Aber der Reihe nach.

Wie fast immer führte mich mein erster Weg zur Taverne, etwas zu Trinken und ein wenig Essen würde dort schon für mich abfallen, waren so meine Gedanken. Doch zu meiner Überraschung fand ich die Taverne leer, nicht mal die trinkwütigen Kriegerinnen waren anwesend, von der Heilerin ganz zu schweigen. So streunerte ich ein wenig durch das Land. Die Stimmung war schon merkwürdig. Überall Amazonen unterwegs ob zu Fuß oder beritten, sie schienen etwas zu suchen. Ich schlich der einen oder anderen nach in der Hoffnung etwas in Erfahrung zu bringen. Sie anzusprechen wagte ich heute nicht.

Doch was ich auch versuchte es blieb alles im Dunkel heute. Entweder wussten sie selbst nicht was sie taten oder sie waren einfach nur erfolglos. Nach einer weile sah ich ein das es sinnlos war was ich tat und lenkte meine Schritte zum Rebellenlager, vielleicht war ja auch die Weinhändlerin da und ich konnte bei ihr einen Schluck abstauben. Das Lager jedoch war leer aber aus der Ferne hörte ich das Getrappel von Pferdehufen. Ich ging vorsichtig in die Richtung aus der die Geräusche kamen. Ich sah Afra und weiter weg noch mehr Reiter, es schienen jedoch keine Amazonen zu sein.

Deshalb schlich ich mich zu Afra und fragte sie was dort vor sich ginge. Wollte sie mir nicht antworten oder war sie so fixiert auf die fremden Reiter das sie mich gar nicht bemerkte? Egal jedenfalls bekam ich keine Antwort von ihr und so schlich ich mich wieder davon. Die Sache wurde mir ein wenig zu heiß, schien doch diese Meute auch der Grund zu sein warum die anderen Amazonen so aufgeregt taten.

Als ich außer Hörweite war ritt mir auch noch Sam über den Weg die wissen wollte wo Cindy ist. Nur konnte ich ihr diese Frage nicht beantworten und so ging ich weiter. Eigentlich wollte ich das Land verlassen war es doch nicht mehr so ruhig und friedlich wie früher aber irgendwas hielt mich auf. War es Neugier, Sensationslust? Ich weiß es nicht, jedenfalls drehte ich um und ging zurück. Ein Fehler wie sich später noch herausstellen sollte.

Ich ging ungefähr zu der Stelle wo ich Afra zuletzt gesehen hatte, doch sie war nicht mehr da. Durch die Blätter hindurch sah ich immer noch einen Pulk fremder Reiter stehen und so schlich ich, einen Graben entlang, näher heran. Die Situation war ziemlich unübersichtlich. Loreena schien in der Gewalt der Reiter zu sein aber auch die Amazonen hatten jemanden von den Fremden und Afra hielt ihm ein Messer an die Kehle. Nah genug heran um alles zu verstehen kam ich leider nicht. So wunderte ich mich nur als Afra den Fremden freigab und die Meute mit Loreena abzog.

Ich wartete bis die Fremden alle verschwunden waren und folgte dann unauffällig den Kriegerinnen. Anfangs hörte ich nicht alles, verstand nur das es darum ging wie man Loreena befreien könne. So schlich ich mich näher heran und es war haarsträubend was ich da hörte. Von Gefangenenaustausch war die Rede, warum das änderte doch die Gesamtsituation nicht. Dann wollte man die Weinhändlerin losschicken, wusste nur nicht wie sie am geschicktesten das Fass mit den schlafmittelhaltigen Wein verliert und noch ein gutes Dutzend anderer Ideen.

Das alles hörte ich mir an dann hielt es mich nicht mehr in meinen Versteck und ich ging auf die Gruppe zu. Wieder einmal riss ich meinen Mund zu weit auf als ich meinen Vorschlag zur Rettung von Loreena machte. Im Leben hätte ich nicht geglaubt das die Amazonen ausgerechnet mich als geeignet ansahen diesen Vorschlag in die Tat umzusetzen. Entsetzt schaute ich in ihre Gesichter, das konnten sie unmöglich ernst gemeint haben. Doch ihre Blicke, ihre Körpersprache sagten etwas anderes. Also stimmte ich zu...........

GR