Donnerstag, 14. Januar 2010

Die blutenden Steine

Auf Grund mangelnder Arbeit schaute ich mich mal in der Gegend um und wollte auch ein paar Fallen kontrollieren. Unterwegs traf ich diese eine merkwürdige Amazone wieder die im Wald lebte und nun endlich ihr bestellten Pfeilspitzen haben wollte. Wir vereinbarten das wir uns nachher in der Stadt bei der Schmiede treffen wollten. Da ich beizeiten merkte das mir das Jagdglück nicht hold war, brachte ich nur schnell ein paar Fallen in Ordnung und richtete sie neu aus, dann begab ich mich zurück in die Stadt. Die Schmiede war noch genauso verlassen wie vorhin als ich gegangen war. Da der Winter hier in der Gegend nicht so kalt ist wie in meiner Heimat und wenn man ein paar Sonnenstrahlen erwischt es sich auch recht gut gehen lassen kann, räumte ich ein Stuhl vor die Schmiede, legte die Füße hoch und wartete.

Das eintönige plätschern des Brunnens gegenüber führte fast dazu das ich einschlief, als ich zwei Frauen hörte die sich unterhielten. Es war Janina die Cindy nach der Schmiede fragte. Also rappelte ich mich wieder hoch. Janina kam herüber und Cindy nutze die Gelegenheit sich auf meinen Platz an der Sonne bequem zu machen. Doch ich wandte mich Janina zu, wir sprachen über den Preis den sie bereit wäre zu zahlen. Ich erklärte ihr das Eisen knapp sei und ich deswegen keinen guten Preis machen könne. Anders als die Anderen hier bot sie mir nun kein Fleisch an, sondern sie sprach von merkwürdigen Steinen die sich im Regen verfärbten und den Geschmack und die Farbe des Wassers veränderten. Das hörte sich so an als sprach sie von Eisenerz. Ich bat sie mich zu der Stelle zu führen, was sie aber nicht tat. Stattdessen bot sie mir an von diesen blutenden Steinen wie sie sie nannte mir welche vorbei zu bringen und damit ihre Schuld zu begleichen.

Doch erst wollte sie eine der Pfeilspitzen sehen. Ich wunderte mich zwar weil ich nicht genau wusste warum, hatte sie doch die Qualität schon bei Sirena ihren Pfeilen geprüft, doch schlussendlich ging ich darauf ein. Damit begann das große Theater denn sie fing an sich zu beschweren weil die Pfeile ihrer Meinung nach nicht ausreichend für die Jagd präpariert waren, falsche Form zu viele Widerhaken und so weiter. Ich wurde wütend und es hat nicht viel gefehlt und ich hätte sie aus der Schmiede geworfen, noch nie war jemand so über meine Arbeit hergezogen. Das merkte sie wohl, denn plötzlich sprach sie nur noch davon das sie sich eine anderen Form wünschte für ihre Pfeile. Sie zeichnete sie auf und ich fand die Idee gar nicht so schlecht. Nur muss sie nun noch ein paar Tage warten bis ich die neuen Spitzen fertig habe.

Dann unterhielten wir uns wieder über die Art der Bezahlung. Ich ließ mich darauf ein das sie mit blutenden Steinen bezahlt, unter der Voraussetzung das sie mir genügend bringt und es auch tatsächlich das ist nach dem es klang. Als Preis setzten wir eine Tragekorb voll an. Sie hielt mir ihre Hand hin und nach einen kurzen Zögern schlug ich ein. Der Handel war besiegelt aber ich hatte wohl etwas zu fest zugedrückt. Ich werde mich erst noch daran gewöhnen müssen mit Frauen Geschäfte zu machen, deshalb entschuldigte ich mich auch bei ihr. Schon fast im gehen fragte sie mich ob ich denn auch Schwerter anfertigen würde. Ich schaute mir diese zierliche Person an und musste mir ein Lachen verkneifen. Meine Frage ob sie denn in der Lage sei ein Schwert zu führen beantwortete sie nur ausweichend. Schnell merkte ich dann das die Frage eigentlich in eine andere Richtung zielte. Denn als wir über die Griffe der Schwert sprachen und die verwendeten Materialien, Metall, Holz und Bein, war klar das sie mir noch ein Geschäft vorzuschlagen hatte.

Diesmal ging es um gutes trockenes, abgelagertes Holz, angeblich perfekt für Schwertgriffe geeignet. Diesmal blieb ich zurückhaltend und verlangte eine Probe von den Holz. Das es keinen Sinn machte sie zu fragen wo es liegt hatte ich ja schon bei den Handel um das Erz bemerkt. Nun verschwand sie endgültig und da sich auch Cindy schon vor einer ganzen Weile aus den Staub gemacht hatte gab ich mich meiner Lieblingsbeschäftigung hin und döste noch eine Weile auf dem Stuhl.

Lange jedoch nicht, denn Cindy, die gerade vorbei kam, war der Meinung mich wecken zu müssen. Na gut rechne ich es ihr mal unter Höflichkeit an das sie meinte im Vorbeigehen grüßen zu müssen. So nun aber dachte ich und machte es mir wieder bequem als Cindy weg war. Tatsächlich nickte ich kurze Zeit später weg. Bis zu jenen Zeitpunkt wo ich ein poltern in der Schmiede hörte, Janina war wieder da und hatte einen blutenden Stein auf die Werkbank geworfen. Grummelnd stand ich auf, meckerte noch ein wenig schaute mir dann aber den Stein an. Es schien wirklich Erz zu sein. Ich schlug mit den Hammer auf ihn ein um die Kruste zu lösen, dann ging ich zum Schleifstein um eine Funkenprobe zu machen. Alles deutete darauf hin das es wirklich gutes reichhaltiges Erz war. Wir bekräftigten unseren Handel und sie verschwand daraufhin aus der Stadt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen