Dienstag, 16. Februar 2010

Der erste Händler im Dorf

Irgendwie schienen heute alle den Tag zu verpennen oder waren ausgeflogen. Nur der blöde Esel lief allein durch die Siedlung. Ich hocke auf einen Stapel Holz und beobachtete ihn wie er neugierig die Kochstelle beäugte. In Erwartung dessen das er sich jeden Moment das Maul verbrennen würde harrte ich der Dinge die da eventuell passieren würden. Doch es kam alles ganz anders. Irgendwas schien ihn zu erschrecken, jedenfalls fuhr er herum und schlug mit seinen Hinterbeinen den Kessel herunter so das die darin befindliche Brühe vom Vorabend das Feuer löschte. Mit einen Stockhieb vertrieb ich den Esel und versuchte zu retten was noch zu retten war.

Viel war es nicht, die Brühe war ja ausgelaufen, und so blieb mir nichts weiter übrig als den Kessel aus der Feuerstelle zu nehmen und die restliche Glut wieder zum leben zu erwecken. Frisches Wasser füllte ich noch in den Kessel und hängte ihn wieder über das Feuer. Die Suppe zum Abend schien ziemlich dünn zu werden. Dann setzte ich mich an das Feuer, wenn schon verhungern dann wenigstens im warmen. Flöte und Janina kamen noch aber auch ihre Ausbeute an essbaren war nicht unbedingt groß um nicht zu sagen das sie bei null geblieben war. Kurz bevor wir uns gerade durchringen wollten den Esel zu schlachten konnten wir dann Kaisa überzeugen noch einmal nach Pilzen zu schauen, schien sie doch eine Stelle gefunden zu haben wo sie reichlich Ernte einfahren konnte.

Doch an diesen Abend fand sie auch nicht mehr soviel aber für uns wenige sollte es reichen. Nach ein paar prüfenden Blicken wo jeder die Pilze weg warf die er für giftig oder ungenießbar hielt sollte doch noch eine kleine Portion für alle bei rauskommen. Plötzlich machte sich Unruhe breit und siehe da ein Fremder stand auf einmal mitten in der Siedlung. Ein Händler namens Exolate wie sich später herausstellte. Merkwürdigerweise wollte er Anfangs nur mit den Frauen verhandeln. Er dachte wohl das wir auch zu den Barbaren gehören wo die Frauen das sagen haben, wie er uns berichtete. Doch ich konnte ihn davon überzeugen das wir alle gute Christen seien und das Machtgefüge bei uns noch in der Waage sei.

Dann kamen wir auch schon schnell ins Geschäft. Leider hatte er nichts essbares dabei, etwas was wir am dringendsten brauchten, doch wenigstens hatte er einen für die Jagd geeigneten Bogen zu verkaufen. Somit stieg zumindest die Aussicht etwas essbares jagen zu können. Wir feilschten hart aber fair und so wechselte der Bogen mit 8Pfeilen gegen 10 Kupfermünzen seinen Besitzer. Da Safira schon die ganze Zeit davon sprach das sie auch einen Bogen haben wollte überließ ich ihr den.Was sollen wir mit zwei und soviel Zeit zum jagen werde ich auch nicht haben. Da Safira aber jetzt erstmal dem Händler Stoff abkaufen wollte legte ich den Bogen und die Pfeile ab und ging zu Janina.

Wir sprachen über verschiedene Dinge, darüber das Safira ziemlich mitgenommen war weil sie dachte das sie schuld sei und auch über Janinas Verhältnis zum Medicus. Denn eins war klar so konnte es nicht weiter gehen sonst würde sich die ganze Gruppe in Streitereien aufreiben. Einsehen tat sie das ja ob es auch nützt und wie der Medicus reagiert wenn er ihr das nächste mal über den Weg läuft werden wir sehen. Dann war plötzlich Safira aus dem Lager verschwunden und Janina meinte es wäre besser wenn ich mich um sie kümmern würde und so begab ich mich auf die Suche. Nach stundenlangen umher irren fand ich sie oben beim Wasserfall.

Sie war sauer weil ihrer Meinung nach sie alle für mürrisch und streitsüchtig hielten. Ich versuchte ihr das auszureden, doch sie hörte mir gar nicht richtig zu und meinte ich solle besser zu Janina gehen. Ich hielt sie fest redete und redete, versuchte sie zu überzeugen das, das alles so nicht stimmte doch sie riss sich los und rannte wieder weg. Wenige Bäume weiter fand ich sie und startete einen letzten Versuch sie zu beruhigen. Doch sehr bald merkte ich das es heute keinen Zweck mehr hatte und so ließ ich sie stehen und ging zurück ins Dorf. An der Kochstelle sammelte ich noch den Bogen und die Pfeile ein und brachte alles in mein Zelt.

GR

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