Freitag, 19. Februar 2010

Die Hasenjagd

Merkwürdiger Tag heute, keiner da alle ausgeflogen. Ich war auch nicht der einzige der sich wunderte, den wenigen die noch in der Siedlung verblieben waren ging es genauso. Janina wollte gleich wieder Himmel und Hölle in Bewegung setzen um die anderen zu suchen. Zum Glück konnte ich das abbiegen, sollten sie doch zu sehen wie sie klar kämen. Es hatte sie ja niemand weggeschickt und so reichte das wenige was wir noch hatten wenigstens für uns die noch in der Siedlung verblieben waren.

Wenigstens war Andre zurück und hatte sein Werkzeug mitgebracht. So konnten wir uns endlich daran machen Fallen herzustellen. Ich wollte gerade zu Andre gehen der seinen Eselskarren ablud als ich gerade noch mitbekam wie Safira in unseren Zelt wühlte und den gestern erst erstandenen Bogen zum Vorschein brachte. Ungehalten forderte ich sie auf den Bogen wieder zurück zulegen. Was bildete sie sich ein nur weil sie als Kind ab und zu ihren Vater bei der Jagd begleiten durfte, hieß das noch lange nicht das sie jetzt die wertvollen Pfeile verplempern darf. Trotz einiger Wiederworte schien sie den Bogen weg zulegen und lief dann mit Janina wütend los angeblich um Pilze zu sammeln.

Nun endlich ging ich doch noch zu Andre und half ihm beim abladen des Wagens. Das was ich dabei in die Hände bekam und sah ließ die Hoffnung aufkommen das wir uns nicht nur auf einfache Schlingen beschränken müssen sondern durchaus größere, effektivere Fallen bauen könnten. Als alles stand machte ich mich wieder vom Acker, vereinbarte jedoch mit Andre das er gleich morgen mit den Bau der Fallen beginnen sollte. Zurück an der Kochstelle, die logischerweise immer noch leer war, wartete ich das Janina und Safira endlich vom Pilze sammeln zurückkommen.

Dann tauchten sie auch auf aber was ich da in ihren Händen sah waren definitiv keine Pilze. Eher sah es aus wie Hasen und richtig Safira trug wieder den Bogen. Ich spürte Wut in mir aufsteigen hatte sie doch meine Anweisung des Bogens betreffend missachtet. Das sie mir den Bogen und die Hasen triumphierend vor die Füße warf machte die Sache auch nicht besser und ich ließ erst recht meinen Zorn an ihr aus. Safira musste das Glücksgefühl der erfolgreichen Jagd zu Kopf gestiegen sein denn sie meinte wenn ich nur am schimpfen wäre würde ich nichts abbekommen.

Aber nicht mit mir! Ich hob den Bogen und die beiden Hasen auf die vor meinen Füßen lagen und gab ihr zu verstehen das sie ja gar nichts habe was sie teilen könnte. Erschrocken schaute sie mich an nur um dann gleich wieder mit Janina im Schlepptau abzurauschen. Sollten sie doch! Ich verstaute in der Zwischenzeit den Bogen und und machte mich daran den Hasen das Fell über die Ohren zu ziehen und sie auszunehmen. Die Felle spannte ich noch zum trocknen auf, da kamen die beiden auch schon wieder zurück. Sie benahmen sich merkwürdig, so als wenn sie Alkohol getrunken hatten, ich sagte dazu jedoch nichts um die Stimmung nicht noch weiter anzuheizen. Safira schien auch zu merken das sie den Bogen, im wahrsten Sinne des Wortes, überspannt hatte denn sie tat alles um besonders freundlich zu wirken.

Also überantwortete ich ihr wieder die beiden Hasen damit sie sie am Feuer zubereiten konnte. Gemeinsam mit Janina versuchten sie mit ein paar Kräutern aus der Umgebung ein wenig Geschmack in das Fleisch zu bringen, was ihr auch leidlich gelang. Nach so vielen Tagen wo wir uns nur von Pilzen, Beeren und was der Wald sonst noch so an Früchten her gab ernährt hatten hätte ich das Fleisch sicher auch ganz ohne Gewürze verschlungen.

Voll gefressen wie wir waren, machte sich so langsam auch Müdigkeit breit. Janina verschwand und ich zog Safira mit in unser Zelt. Satt und in den Arm eine schöne Frau schläft es sich doch noch am besten.

GR

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