Freitag, 26. Februar 2010

Die Palisade steht

Den ganzen Tag stand ich heute auf den Bauplatz und versuchte Palisaden herzustellen und obwohl wir alle nicht die großen Baumeister sind schien es doch was haltbares zu werden. Auch dank der Seile die Ana angefertigt hatte. Von dem Bauplatz aus hatte ich auch einen guten Blick zu den beiden Weihern. An einen von den beiden saß Kaisa sie machte einen sehr müden Eindruck, wahrscheinlich hatte sie wieder von diesen merkwürdigen Pilzen genascht. Wo ich noch so am sinnieren war kam Safira zu mir und erkundigte sich wo denn alle ab geblieben wären. Woher sollte ich das wissen? Aber zumindest konnte ich ihr ja berichten wo Kaisa steckt. Wobei hätte ich es mal lieber gelassen. Sie warf mir ja gleich vor ich hätte sie beim baden beobachtet. Ich sag dazu nichts mehr, die Luft hier und vielleicht auch die Pilze schienen alle Gespenster sehen zu lassen.

Sie ging dann zu Kaisa und ich fing dann an mit Andre zusammen die Palisaden aufzustellen. Eine langwierige Arbeit zum Glück wurde sie immer mal wieder durch einen kleinen Plausch mit den Frauen aus dem Dorf unterbrochen. Zum Schluss ging ich den ganzen Zaun ab und war zufrieden mit unserer Arbeit, nur die Stelle an dem hinteren Weiher konnten wir nicht wirklich schließen, das gab das Gelände einfach nicht her. Aber irgendwo mussten wir ja sowieso aus dem Dorf heraus zum jagen, fischen oder Wasser holen. Das dieser Zaun, der uns alle eigentlich schützen sollte, heute noch zu einen großen Streitpunkt werden würde konnte ich jetzt noch nicht ahnen.

Mit der Inspizierung der Palisaden war ich gerade fertig als ich bemerkte das im Dorf etwas Aufregung aufkam. Ich wollte hingehen und nach schauen was los ist als mich diese doch etwas freizügig gekleidete Gestalt, deren Namen ich immer noch nicht weiß, aufhielt. Sie bräuchte einen neuen Platz für das ihr Zelt, denn dort wo ihres stand hätte Andre den Zaun hin gebaut und es wäre überall viel zu hügelig. Ich gab ihr den Rat es unten bei der alten Scheune zu versuchen, dort schien mir der Boden ebener zu sein. Dann ging ich weiter und nun sah ich auch den Grund der Aufregung der Händler war mal wieder da und er Medicus verhandelte gerade mit ihm. Vorläufig hielt ich mich noch zurück und unterhielt mich so lange mit Janina. Sie ließ schon wieder ihre Begeisterung für die wilden Frauen heraus hängen und ich versuchte ihr begreiflich zu machen das so wie diese Frauen leben bestimmt nicht Gott gefällig ist.

Nach einigen hin und her wurde schien sie das auch einzusehen und interessierte sich dann plötzlich mehr für die Kacke in die sie getreten war und so nutzte ich die Gelegenheit beim Händler wegen der Pfeile nachzufragen die ich letztens bei ihm bestellt hatte. Tatsächlich hatte er sie auch mit doch der Preis den er verlangte war jenseits von gut und böse. 20 Kupfermünzen für 10 Pfeile wo doch der Bogen mit 8Pfeilen nur 10 gekostet hatte. Ich bot ihm 5 und ehrlich gesagt war ich auch nicht bereit mehr dafür zu bezahlen doch er blieb stur und so feilschten wir noch eine ganze Weile. Auf 15 Kupfermünzen ließ er sich herunterhandeln doch das war mir immer noch zu viel. Plötzlich bot Nebula, also diese Frau deren Namen ich bisher nicht kannte und welchen ich jetzt im Gespräch auf geschnappt hatte, diese bot mir also an die restlichen 10 zu bezahlen. Ich weiß nicht welcher Teufel mich da geritten hatte aber ich ließ mich drauf ein. Mir war klar, nein eigentlich wurde mir das erst später klar, das ich mich jetzt in eine gewisse Abhängigkeit begeben hatte und kann nur hoffen das sie dies nicht ausnutzt.

Wie auch immer ich nahm die Pfeile an mich und gab dem Händler sein Geld. Er warnte mich noch, nachdem alle gegangen waren das Nebula sicher eine Spionin der Wilden sei und ging dann. Nach dem ich die Pfeile im Zelt verstaut hatte ging ich zum See da ich das Bedürfnis hatte mir endlich den ganzen Holzstaub vom Körper zu waschen. Unterwegs traf ich noch mal auf Nebula sie hatte nun endlich einen passablen Platz für ihr Zelt gefunden. Vorsichtshalber befragte ich sie warum sie das Geld gegeben hatte, sie meinte aber nur das sie dem Dorf helfen wolle, ihr Anteil halt zu Nahrung und Schutz für alle. Ich hoffte das es stimmte und sie nicht doch irgendwelche Absichten damit hegte die nicht so koscher waren wie sie behauptete.

Ich ging weiter zum See, machte mich ein wenig frei und wusch mich. Als ich damit fertig war, mich angezogen hatte und gerade zurück ins Dorf wollte hörte ich in einiger Entfernung zwei Frauen streiten. Als ich näher ging musste ich feststellen das es Janina und Safira waren. Um was es genau ging bekam ich schon gar nicht mehr mit denn wo ich näher kam drehte sich das Gespräch und Safira warf mir jetzt auf einmal vor das ich auch Janina beim baden beobachtet hätte. Was war denn nur heute mit ihr los? Schließlich war ich mir keiner Schuld bewusst. Viel Fragen konnte ich sie nicht mehr denn sie verschwand.

So blieb ich mit Janina zurück und sie erzählte mir das Safira wohl verärgert sei weil sie von Janinas Schnaps nichts abbekommen hätte. Mir war egal ob die eine nun zu geizig oder die andere zu versoffen war, zumal das Gespräch auch wieder schnell über die Wilden zu einen angeblichen falschen Bau der Palisaden abschweifte. Wir hätten uns selber vom Wasser abgeschnitten behauptete sie. Dabei stand der Zaun nah genug am Weiher so das man jederzeit an Wasser herankommen konnte. Ich hatte keinen Lust auf weiteren Streit also ließ ich Janina stehen und ging zurück in die Siedlung. Es war ziemlich ruhig, die ersten waren schon in ihren Zelten verschwunden und schliefen als ich Safira laut rufen hörte. Sie war außerhalb des Dorfes und fand den Eingang nicht. Ich suchte sie aber sie war wie vom Erdboden verschwunden. Wie ich es aufgab und zurück ging hatte sie glücklicherweise schon allein heim gefunden.

Erleichtert sah ich sie am Feuer sitzen und ging zu ihr. Ich hockte mich zu ihr aber sie war aufgebracht. Sie hatte ein Lager gefunden mit einen Zelt und vielen Knochen überall, nun vermutete sie das die Wilden Menschenfresser seien und war völlig aufgelöst. Alles reden nutzte nichts sie ließ sich einfach nicht beruhigen. Nun auch schon ziemlich angefressen, stand ich auf, riss sie mit hoch und wollte sie zur Besinnung bringen, doch es war alles umsonst. Sie riss sich von mir los und ging hinüber zu den Ruinen. Ein letztes Mal suchte ich das Gespräch mit ihr doch es wurde immer schlimmer. jetzt waren es nicht mehr nur die Wilden, nein jetzt fing sie auch noch mit der falsch gebauten Palisade an. Dabei verpackte sie ihre Worte in in kleine Beleidigungen, begleitet von einen verächtlichen Gesichtsausdruck der meine Wut nur noch mehr anschwellen ließ. Ich war kurz davor sie zu schlagen, doch im letzten Moment ließ ich meine Hand wieder sinken und ging wortlos zum Zelt.

GR

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