Montag, 15. Februar 2010

Feuerteufel

Heute hatte ich die Schnauze voll, der Frust musste raus. Seit Tagen nichts zu tun und gestern noch das Holzperlen gebastelt, das war zu viel für mich. So tobte ich mich heute in der Schmiede aus. Ich jagte mit den Blasebalg die Flammen hoch, laut zischend schoss die Luft in die Glut. Dann suchte ich mir ein passendes Stück Stahl und erhitzte es. Das rotglühende Stück Metall nahm ich aus der Glut und ging damit zum Amboss. Mit kräftigen Schlägen in die ich meinen ganzen Frust legte trieb ich den Stahl in seine zukünftige Form. Der metallische Klang wenn der Hammer den Stahl traf zog laut durch die Gassen. Es war mir egal das, das Heilerhaus gut gefüllt war und es war mir auch egal ob der Lärm die anderen störte, Hauptsache ich konnte mich abreagieren.

Wieder betätigte ich den Blasebalg und erhitze den Stahl in dem frisch auflodernden Feuer aufs neue nur um dann wieder mit wuchtigen Schlägen den Stahl zu formen. Das alles wiederholte ich mehrfach. Scheinbar hatte es die ersten auch aus ihrer Lethargie gerissen denn der Platz vor der Schmiede füllte sich. Samy war wieder da und auch Sandy. Zuerst wollten sie sich lustig über mich machen aber sie merkten schnell das das nicht griff. Doch als Sandy mich fragte ob ich jetzt auch Holz bearbeiten würde war es vorbei. „Nein!“ herrschte ich sie an und warf das geschmiedete Stück Metall zum Abkühlen wütend in den Bottich. Es reichte das sie mich wieder allein ließen. Merkwürdig das man sie so einfach los wurde.

Der einzige Lichtblick war heute das sich Afra um meine Haare sorgte aber auch das war sicher mehr Eigennutz als Mitgefühl. Jetzt war Ruhe eingekehrt in der Schmiede wie auch in der ganzen Stadt. Das konnte so nicht bleiben. Ich fischte also das nun abgekühlte Stück Metall aus dem Bottich und rieb es trocken. Dann ging ich zum Schleifstein um mit einen Schliff aus dem noch unansehnlichen Stück eine Klinge zu machen. Nachdem ich den Schleifstein in Schwung gebracht hatte und diese mahlende Geräusch langsam die Luft erfüllte setzte ich die Klinge an und ein Kreischen zerriss endgültig die Ruhe.

Ich drückte die Klinge gegen den Stein, die Funken flogen und der Lärm der dabei entstand war so richtig geeignet meinen Frust heraus zu schreien. Ich genoss den Geruch des verbrannten Metalls und merkte gar nicht wie Sirena die Schmiede betrat. Erst als sie anfing zu sprechen aber mitten im Satz abbrach weil sowieso kaum was zu verstehen war bemerkte ich sie. Ich hielt mit meiner Arbeit inne und während im Hintergrund der Schleifstein noch vor sich hindümpelte bedankte sie sich noch mal für die Holzperlen. Ganz verstand ich sie nicht waren doch die Perlen für Ly gewesen, so sagte man mir zumindest am Vorabend. Sie erklärte es mir dann noch mal auch die Zusammenhänge warum sie die Perlen unbedingt gebraucht hatten und dann verschwand sie auch schon wieder.

Ich für meinen Teil schärfte die Klinge fertig und legte sie dann auf der Werkbank ab. So für heute hatte ich mich abreagiert. Gerade wollte ich es mir bequem machen bzw. überlegte ich noch kurz ob ich mir einen Besuch der Taverne leisten könnte als plötzlich Hektik ausbrach und ich „Feuer Feuer“ Rufe hörte. Ich schaute aus der Schmiede und sah das die Marktstände gegenüber brannten. Mir einen Eimer schnappend und den Ruf aufnehmend rannte ich hinüber zu dem Brandherd. Zum Glück war der Brunnen in der Nähe und so war das löschen des Brandes doch relativ einfach und schnell vollbracht.

Dann ging das große Rätselraten los wo denn das Feuer hergekommen sei. Merkwürdigerweise schoben es alle wieder irgendwelchen übersinnlichen Kräften zu, während ich doch eher Yoshi in Verdacht hatte, da sie mir ja die Schmiede auch schon mal fast abgefackelt hatte. Auf mich wollte aber mal wieder niemand hören und so ging ich zur Schmiede zurück.

GR

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