Donnerstag, 11. März 2010

Die Geschäfte laufen wieder besser

Den ganzen Tag stand ich in der Schmiede und quälte mich mit diesen vermadeleiten Mehrfachstahl ineinander geschmiede herum. Etliche Versuche brauchte ich bis endlich was brauchbares dabei heraus kam. Zum Glück hatte ich mit den kleineren Messer angefangen und so war der Materialverlust nicht ganz so groß. Das zweite Messer ging dann fast schon von allein. Beide Messer bekamen einen hellen Griff aus Bein. Das Leder was mir Afra noch mitgebracht hatte war schön weich, ich schnitt es in Streifen und polsterte damit den Griff des kleinen Messers großzügig. Das große Messer bekam dafür nur noch ein paar Streifen kreuzweise über den Griff gewickelt. Zu mehr als zur Zierde reichte das Leder nicht mehr. Den Griff des kleinen Messers verschloss ich mit Wachs es war dann fast schon perfekt ausbalanciert. Das für die Fremde befüllte ich noch mit etwas Sand und verschoss den Griff dann ebenfalls mit Wachs.

Zufrieden betrachte ich mein Werk, dann polierte ich beide Messer und legte sie vorsichtig beiseite. Da Afra sich noch nicht blicken ließ versuchte ich mich noch an der von ihr gewünschten Wurfaxt. Afra wollte sie schwerer als eine normale Wurfaxt, also werfen und Schädel einschlagen beides sollte möglich sein. Es musste ein gute Kompromiss her. Lange probierte ich herum mit Stiellängen und Blattgrößen in verschiedenen Kombinationen. So richtig zufrieden war ich nie. Schlussendlich fertigte ich nachher eine ganz einfache etwas größere Wurfaxt an. Ich wollte sie Afra mitgeben, sollte sie die Axt erst einmal testen und mir dann sagen was sie anders gemacht haben wollte.

Mein Tagwerk für heute war getan und von Afra immer noch nichts zu sehen, so schlenderte ich über den Markt und gönnte mir später ein zwei Ale in der Taverne. Als ich dann zurück kam saß Afra auf meinen Lieblingsplatz vor der Schmiede und unterhielt sich mit Sirena. Na ja, guten Kundinnen überlässt man auch mal den Platz an der Sonne und nach einer kurzen Begrüßung ging ich nach hinten die Messer zu holen. Ich hob das Tuch hoch unter dem sie lagen und wischte sie noch einmal ab. Dann überreichte ich Afra das kleine Messer was für die Kurze gedacht war. Sie prüfte es eingehend und freute sich sowohl über die Maserung der Klinge, verursacht dadurch das ja mehrere Sorten Metall verarbeitet wurden als auch darüber das ihr Name in der Klinge stand. Sie bekam sich fast nicht mehr ein und zeigte es freudestrahlend Sirena.

Ungefähr zu jener Zeit tauchte auch Janina auf und schleppte einen Sack voller grüner Steine heran, so nannte sie zumindest das Kupfererz. Doch noch konnte ich mich darum nicht kümmern und drückte Afra erstmal das zweite Messer in die Hand. Noch mehr als beim ersten achtete sie auf eine gute Gewichtsverteilung zwischen Klinge und Griff. Da hatte sich das mühevolle ausbalancieren doch ausgezahlt. Dann wollte sie sich verabschieden, scheinbar konnte sie es kaum erwarten ihre Geschenke auch loszuwerden. Ich hielt sie aber noch auf und gab ihr die Wurfaxt mit, mit der Bitte sie ausgiebig zu testen.

Von Janina bekam sie noch ein paar gebratene Frösche geschenkt dann verschwand sie. Ich wandte mich dann Janina zu die eben auch noch genussvoll auf einen Frosch herum kaute und sah nur noch wie sie den letzten Froschfuß in ihren Mund zog, unwillkürlich schüttelte es mich bei diesen Anblick. Als sie dann endlich alles hinter gekaut hatte kamen wir zum geschäftlichen Teil. Als Gegenleistung für das Kupfer wollte sie Pfeilspitzen haben. Erst war ja nur von einer die Rede die mit einen Wildschwein geflüchtet war und ich freute mich schon auf ein gutes Geschäft aber dann kam zur Sprache, das dort noch ein steckte und im Karren eines fahrenden Händlers auch noch welche, Jedenfalls sollten es zum Schluss fünf sein. Immer noch weniger als ich befürchtet hatte.

Zum Glück hatte ich mir angewöhnt aus den Resten die so anfielen immer gleich ein paar Spitzen herzustellen und so war das dafür vorgesehene Fass ganz gut gefüllt. Ich suchte also fünf dieser rhombusförmigen Pfeilspitzen, wie sie Janina bevorzugte, heraus und zählte sie ihr in die Hand. Sie schien zufrieden und bot mir auch gleich ein neues Geschäft an. Janina erzählte von einen Baum mit Früchten daran die eine so harte Schale hatten das man sie mit einen Stein zerschlagen muss. Nach einigen hin und her stellte sich heraus das sie nur von einen Nussbaum reden konnte. Da dieses Holz in der Regel eine sehr schöne Maserung hat und sich damit auch hervorragend für dekorative Messer- oder Schwertgriffe einigte sagte ich Janina das ich ihr gerne etwas von den Holz abnehmen würde.

Dann entschwand sie. Als ich das Kupfererz prüfte sah ich ich noch kurz wie sie sich am Brunnen erfrischte dann war sie weg. Sirena war aber noch da und wollte wissen ob ich tatsächlich auch in der Lage sei Töpfe und ähnliches aus Kupfer zu fertigen, sie bräuchte einen neuen. Das musste ich leider verneinen. Zum einen wusste ich noch gar nicht wie die Qualität des Kupfers sein wird und zum anderen hatte ich mit Töpfen aus Kupfer bisher noch nicht mehr zu tun gehabt als das ich Essen darin zubereitete. Sirena ließ aber nicht locker und meinte das einer ihrer Töpfe sehr bald löchrig werden würde, er hätte schon dünne Stellen.

Na wenn es weiter nichts ist! Meinte ich und erzählte ihr das Kupfer ja geradezu prädestiniert für Reparaturen sei und das ich das Ausbessern auf jeden Fall hin bekommen würde. Das schien sie zu beruhigen, denn sie verabschiedete sich dann weil sie ins Sanctum musste, wollte den Topf aber auf alle Fälle die Tage noch vorbei bringen.

Was für ein Tag soviel hatte ich ja die ganzen letzten Wochen nicht zu tun und jede Menge neuer Geschäfte bahnen sich auch an. Da fällt mir ein der Speer für Sma steht ja auch noch in der Ecke, fertig um abgeholt zu werden. Aber heut nicht mehr. Geschafft warf ich mich auf meinen Stuhl vor der Schmiede, legte die Beine hoch und ließ mir die untergehende Abendsonne auf den Bauch scheinen.

GR

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