Dienstag, 2. März 2010

Schon wieder Barbaren!

Wie schon gestern war auch heute nicht viel von den Wilden zu spüren das hatte den Vorteil das wir die Palisade auch im östlichen Teil des Dorfes fertig stellen konnten und auch das erste Haus Gestalt an nahm. Ich tätigte noch die letzten Handgriffe am Haus während sich Kaisa an der Kochstelle zu schaffen machte. Über den Geruch der aus dem Kessel entströmte kamen wir ins Gespräch und es stellte sich heraus das sie aus den Resten der Hasenbrühe und den gestern erstandenen Möhren eine Suppe kochte. So das Haus war endlich fertig, kein Meisterwerk aber groß genug um darin zu wohnen und das Safira ihre Schneiderei betreiben konnte.



Kaisa war die Erste die es sich anschaute und sie schien wahrlich begeistert und voll des Lobes. Ich wusste gar nicht was ich entgegnen sollte war es doch nur eine Hütte aus den Resten der Ruinen zusammenbastelt. Aber nun hatten Safira und ich wieder ein festes Dach über den Kopf und aus der Erfahrung des ersten Hauses werden sicher weitere und bessere Häuser entstehen. Kaisa verschwand dann und ich baute mein Zelt ab und schaffte Safiras und meine Sachen ins Haus. Ich war gerade weitestgehend damit fertig als der Medicus vorbei kam und sich ebenfalls für das Haus interessierte. Sylvi kam auch dazu und hatte Bedenken das sie nie ein Haus haben werde, doch wir sagten ihr zu das wir gemeinsam für alle Häuser errichten werden. Sir Bent ging dann, wohl angesteckt vom Anblick meines Hauses machte auch er sich auf ein Fundament für sein Haus zu beräumen.



So nun war es endgültig geschafft und ich machte mich auf den Weg zum See um mich ein wenig zu erfrischen. Am Durchschlupf der Palisade herrschte schon wieder helle Aufregung. Kaisa und Bent standen dort starrten hinüber zu den Bergen und schienen mit jemanden zu gestikulieren. Also ging ich näher und was ich sah war nicht gerade dazu angetan mich zu beruhigen. Nach fast zwei Tagen Ruhe hielten es die Wilden wohl für angemessen uns mal wieder einen Besuch abzustatten. Das erste was ich unternahm war Kaisa zurück ins Dorf zu schicken um die anderen zu warnen dann ließ ich mir vom Medicus kurz berichten. Mindestens 5 Wilde sollten sich drüben versteckt halten nur die Schwarze auf einen Pferd ließ sich zur Zeit blicken.

Sir Bent versuchte immer wieder durch Gesten und Rufe Kontakt aufzunehmen, doch nichts half. Entweder verstanden sie uns nicht oder sie durften nicht mit uns reden. Kaisa kam zurück und brachte noch Andre mit so das wir jetzt wenigstens drei Männer waren. Langsam kamen diese Barbaren aus den Büschen gekrochen und es stellte sich heraus das es doch deutlich mehr waren als die ursprünglich vermuteten 5. Trotzdem tat sich nichts. Ich hielt schon einen Stein in den Händen, drauf und dran ihn einer dieser Wilden an den Kopf zu werfen damit etwas Bewegung in die Sache kommt, als eine Wilde rief: „Wir backen Brot!“. Etwas irritiert schauten wir uns an und schwankten zwischen Unverständnis und der Möglichkeit Janina zu holen auf das sie Backrezepte austauschen und der Konflikt auf diese Weise friedlich gelöst wird.

Dachten wir erst noch sie hätten irgendeinen Satz unserer Sprache auf geschnappt und falsch verwendet so brachte uns die eine Wilde tatsächlich einen Laib Brot und legte ihn kurz vor uns ab. Wir waren einigermaßen baff, doch Kaisa fing sich am schnellsten und holte das Brot zu uns, die Gier stand ihr förmlich ins Gesicht geschrieben, hatten wir doch schon ewig kein frisches Brot mehr gehabt. Ich riet ihr und den anderen vorsichtig zu sein das Brot könnte auch vergiftet sein und sie sollten erstmal ein paar Enten füttern um zu sehen ob sie überleben.

Da die Wilden wohl merkten das wir ihnen misstrauten kam eine zurück und machte die Ente für uns in dem sie von den Brot aß. Als Kaisa das sah gab es kein halten mehr und sie machte sich über das Brot her. Plötzlich tauchte eine weitere Reiterin auf, ihren Auftreten nach und der Ehrerbietung der anderen ihr gegenüber zu urteilen schien sie so etwas wie eine Anführerin zu sein. vielleicht ritt sie ja auch deshalb ein Pferd das aussah als wäre es mit einer Kuh gekreuzt wurden. Sir Bent ging zu ihr, während ich noch auf der Anhöhe blieb um den Überblick nicht zu verlieren. Als dann diese schwarze Reiterin sich aufmachte sich in den Rücken des Medicuses zu begeben sprang ich den kleinen Hügel hinunter um ihm selbigen frei zu halten.

Diese Anführerin, Cindy behauptete sie zu heißen, auf ihren gescheckten Pferd sprach erstaunlicherweise unsere Sprache und versuchte uns klar zu machen das wir uns unerlaubter weise auf ihren Gebiet aufhalten würden. Unseren Einwand das die Ortschaft verlassen sei und nur noch aus Ruinen bestehe ließ sie nicht gelten. Da Gespräch ging noch eine ganze Weile hin und her, das Ende vom Lied war das sie uns aufforderte das wir bei ihren Hoheiten vorstellig werden. Wir baten uns Bedenkzeit aus um uns beraten zu können. Ihren Verlangen das wir ausgerechnet Yve als Botin zu ihr schicken sollten konnten wir aber beim besten Willen nicht nachkommen. Hatte sie sich doch von der Gemeinschaft abgesondert, war schon bei den Wilden gesehen worden, hatte uns in der Stadt verraten und das diese Barbarin jetzt ausgerechnet sie als Botin verlangte schien auch nicht geeignet Yve wieder zu vertrauen.

Also lehnten wir ab, die Reaktion dieser Anführerin fiel ungewöhnlich heftig aus, sie war es wohl nicht gewohnt das man ihr widersprach aber wir gaben ihr zu verstehen das wir sobald wir bereit wären ein deutlich sichtbares Zeichen an den Palisaden befestigen werden, gingen wir doch nun davon aus das sie uns sowieso Tag und Nacht beobachteten. Es schien tatsächlich so denn sie ging darauf ein. Im abziehen machten sie sich noch über unsere knurrenden Mägen lustig. Ums verrecken hätte ich nicht zugegeben das wir tatsächlich nicht genug Nahrung haben und so erzählte ich etwas von der Fastenzeit die uns Gott auferlegt hatte. Sie verstanden es zwar nicht denn ihre heidnische Göttin die sie anbeteten schien so etwas nicht zu kennen aber lieber so als eine Schwäche zuzugeben.

Als diese Barbarinnen verschwunden waren gingen wir zurück ins Dorf. Nachdem wir uns geeinigt hatten morgen über den Besuch bei den Hoheiten zu beraten, verabschiedete sich der Medicus er wolle nun doch noch mit der Beräumung seines Bauplatzes anfangen und verschwand im Dorf. Auch alle anderen gingen als sich die letzte Aufregung gelegt hatte. Nur Janina blieb noch. Sie wirkte unschlüssig, so als ob sie nicht wisse ob es besser für sie wäre im Dorf zu bleiben oder ob sie wie die Nächte zuvor wieder auf einen Baum nächtigen solle. Ich riet ihr zwar im Dorf zu bleiben aber auf mich hörte sie ja schon lange nicht mehr. Und es kam wie es kommen musste, wie so oft in letzter Zeit gingen wir im Streit auseinander. Ich hatte zwar das Gefühl das wir gar nicht soweit auseinander liegen mit unseren Meinungen aber irgendwie redeten wir immer wieder an einander vorbei.

Egal ich ließ sie stehen, sollte sie ihren sturen Kopf durchsetzen und wie ein Tier auf dem Baum schlafen. Auf dem Weg zu meinen Haus kam ich an der Kochstelle vorbei wo immer noch die Möhrensuppe vor sich hinblubberte. Ich hing den Kessel etwas höher so das die Suppe zwar warm blieb aber aufhörte zu kochen. Dann nahm ich mir eine Schüssel voll davon. Doch ich war schon zu spät dran. Die Möhren waren völlig zerkocht, doch was stört das schon wenn man ausgehungert ist

GR

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