Dienstag, 6. April 2010

Der Stoffhandel

Nachdem ich gestern schon genug Ärger mit Safira hatte weil sie halb betrunken aus den Dorf rannte und erst spät wieder kam, hoffte ich das es heute ein wenig ruhiger werden würde. Doch weit gefehlt als ich am Tor in der Palisade vorbei kam stand da eine ganze Horde wilder halbnackter Frauen, eine von ihnen mit jeder Menge Stoffballen auf den Rücken. Das Ganze war eine Folge der gestrigen Eskapade von Safira, wie sich später herausstellen sollte. Tatsächlich fragten sie auch nach ihr. Da ich mal wieder nicht wusste wo sich meine Frau die Schneiderin herum trieb, bat ich die Frauen erst einmal in die Taverne. Diese Einladung nahmen sie an und ich führte sie zu selbiger. Flöte war wenigstens da und bei ihr saß noch eine von den Wilden, zumindest schien es mir so.

Diese Wilde die die anderen als Späherin begrüßten hatte ein Kreuz gefunden und es zu uns gebracht. Woher sie wusste das dies für uns von Bedeutung sein könnte fragte ich nicht vielmehr wunderte ich mich das es hier überhaupt so etwas gab. Sie behauptete es in irgendwelchen Ruinen gefunden zu haben. Egal, Flöte wollte es den Medicus überantworten und so trug ich ihr auf Sorge zu tragen das, das Kreuz nicht wieder verloren geht. Mittlerweile hatte auch Safira zu uns gefunden und verhandelte mit den Wilden über die Stoffe. Währenddessen sprach mich eine der Wilden an und wollte meinen Namen wissen. Ich kam nicht umhin, nachdem ich mich ihr vorgestellt hatte, ihr ein paar Komplimente zu machen. Leider bekam das auch Safira mit und ihre Reaktion darauf ließ mich schon schlimmes ahnen.

Doch vorläufig war sie noch mit den Wilden beschäftigt. Ich erlaubte den Wilden sich noch an unseren Brunnen zu erfrischen, wir haben ja auch kaum was anderes zu trinken da, als Afra auftauchte. Also diese Frau die wir zu dulden hatten, laut unseren Abkommen. Diesmal schleppte sie keinen Hirsch herbei sondern nur jede Menge Felle, als Gegenleistung verlangte sie Wein. Zum Glück hatten die anderen Wilden sich ja mit Wasser begnügt so das Flöte ihr unsere letzte Ration Wein aushändigte. In der Zwischenzeit betrachtete ich mir die Felle genauer. Es waren schöne, sauber abgezogene Felle, für die man sicher einen guten Preis erzielen würde. Während ich mit den Fellen beschäftigt war, forderte mich die eine Wilde, Cindy war wohl ihr Name wenn ich das noch richtig in Erinnerung hatte, auf von Afras Fellen herunter zu gehen. Nur es waren nicht Afras Felle, es waren unsere. Das machte ich ihr schnell klar denn dafür hatte sie ja den Wein bekommen.

Wilde hin, Wilde her, zum Glück wussten diese Barbaren was ein Tauschgeschäft ist und verstanden das ich mit den Fellen machen konnte was ich wollte. Nur waren sie der Meinung das wir Afra übers Ohr hauen würden, weil der Gegenwert an Wein viel zu gering wäre für die vielen Felle. Ich versuchte denen klar zu machen das der Wein bei uns sehr knapp und daher kostbar sei. Das also auch der Preis mehr als angemessen wäre. Leider verstanden sie mich nicht und verließen unser Dorf verärgert. Safira die ja nun auch mit ihren Handel fertig war verließ mit wütenden Worten, schnaubend die Taverne. Mich hielt jedoch noch Afra auf so das ich ihr erst nicht folgen konnte.

Afra wollte wissen ob wir noch etwas bräuchten, sie würde es uns bestimmt besorgen können. Doch was sollten wir mit noch mehr Fleisch und Felle hatten wir auch genug. Da wir keinen Wein mehr hatten bot sie mir allerdings an Vogelbeerenschnaps zu liefern. Ich stimmte ihr zu, sagte ihr aber auch das sie sich da mit Flöte einig werden müsse. Trotzdem lud sie mich noch zu sich ein den Schnaps bei ihr zu verkosten. Kurz schwankte ich und überlegte ob ich ihr folgen solle. Doch dann entschied ich mich im Dorf zu bleiben und mich um Safira zu kümmern. Afra verabschiedete sich dann und verließ ebenfalls Ivendust.

Ich selber machte mich dann zu meiner Hütte auf die ich verschlossen vor fand, Safira hatte sich darin verbarrikadiert und wollte mich nicht herein lassen. Egal ob ich ihr drohte oder mit Engelszungen auf sie einredete sie machte die Tür einfach nicht auf. Das dumme Weib war immer noch eifersüchtig, dabei kann ich doch nichts dafür wenn diese halbnackten Weiber vor meiner Nase herumspringen, zumal sie selber Schuld war das sie ins Dorf kamen, immerhin hatte sie sich doch die Stoffe bestellt. Während ich weiter auf sie einredete wurde mir klar das ich bei der Tür keine Chance haben werde und so schlich ich um das Haus. Tatsächlich fand ich ein Fenster was nur angelehnt war und stieg in das Haus ein.

Safiras Schrecken war groß doch was sollte sie tun, rauswerfen ging ja nun nicht mehr. Das einzige was ihr einfiel war nach oben zu rennen und sich auf die Felle zu werfen. Hätte nur noch gefehlt das sie wie ein trotziges Kind mit den Fäusten auf den Boden getrommelt hätte. Einen letzten Versuch startete ich noch um sie zu beruhigen doch schnell merkte ich das es keinen Sinn hat. Sollte sie sich in den Fellen vergraben ich ging wieder nach unten und machte es mir auf den Stoffballen bequem in der Hoffnung das sie morgen wieder vernünftig sein wird.

GR

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