Freitag, 9. April 2010

Marktag (was sonst noch passierte)

Heute sollte also der Markttag sein. Beizeiten nahm ich meinen Platz am Tor in der Palisade ein um die erwarteten Händler in Empfang zu nehmen und die Wilden so sie denn kämen darauf hinzuweisen das sie an einen Marktag keine Waffen bei uns tragen dürften. Lange Zeit tat sich nichts, sollte unser Ruf nach Händlern ungehört verhalt sein? Nach einer quälend langen Ewigkeit sah ich in einiger Entfernung eine Staubwolke. Tatsächlich quälte sich die Händlerin, die letztens schon mal mit ein paar Flaschen da war, mit einen Karren und zwei Fässern darauf den Berg hoch. Diese schwarzhäutige Wilde begleitete sie, allein hätte sie es mit den Karren wahrscheinlich nie geschafft.

Ich ließ sie und ein paar weitere Händler die es auch zu uns geschafft hatten ins Dorf. Später dann, als die Wahrscheinlichkeit sank das noch weitere Händler eintreffen würden folgte ich ihnen. Die Händler, wie auch die Bewohner des Dorfes hatten sich vor der Taverne versammelt und das feilschen war schon im vollen Gange. Flöte saß mit der Weinhändlerin in der Taverne. Gerade als ich sie ansprach und nach den Geschäften fragte, erschien noch eine rothaarige Fremde die sich dazu gesellte. Dann machte sich auf einmal Aufregung breit. Kaisa und Safira machten sich am Weinkarren zu schaffen so die Händlerin Angst um ihre Ware bekam, während Flöte befürchtete das ihr jemand das Geschäft verderben könne.

Ich ließ die Weiber in meinen Rücken herum keifen, hoffte ich doch das sie sich selber beruhigen werden, und wandte mich der Fremden zu. Es stellte sich heraus das sie Töpferin ist und Asani hieß. Dann erzählte sie mir das auch sie auf der Suche nach einer neuen Heimat war. Auf meine Fragen wo sie denn her käme antwortete sie nur ausweichend. Aus einen Land hinter den Bergen. Ich musste lachen, die Chance von dort zu kommen war ja ungleich größer als übers Meer. Doch ich beließ es dabei und fragte nicht weiter, sollte der Medicus sie als Lehnsherr ausfragen wenn er mehr wissen wollte. Dann zeigte ich der Töpferin einen Platz wo sie ihren Karren abstellen konnte und riet ihr bei Flöte um eine Übernachtung nachzusuchen bis wir ein Haus für sie hätten.

Nebenher brachte mir Flöte eine Kostprobe des Mets. Lag es nun daran das ich lange keinen mehr getrunken hatte oder war er wirklich so gut? Der Met schmeckte jedenfalls hervorragend und ich riet ihr zu selbigen zu kaufen. Da Asani sich dann auch auf den Weg zum Weinkarren machte drehte ich mich um, um das Treiben bei den Händlern zu beobachten. In jenen Augenblick kam Safira auf mich zu gestürmt und umarmte mich. Ich wunderte mich zumal wir unseren gestrigen Streit noch nicht beigelegt hatten aber ich ließ sie gewähren. Nur fragte ich mich was sie schon wieder im Schilde führte das sie sich mir so demonstrativ, trotz des Streits, an den Hals warf.

Es dauerte auch nicht lange da schob sie wieder ab. In jenen Moment hörte ich eine Händlerin lauthals ihre Waren anpreisen. Ich winkte sie zu mir um mir zeigen zu lassen was sie an Waren bei sich trug. Sie handelte mit Gewürzen hatte aber, weil wir die letzte Station auf ihrer Reise waren, fast nur Pfeffer dabei und ein paar Restbestände anderer Gewürze. Die Auswahl war also nicht gerade riesig, trotzdem zog ich Safira hinzu, hatte ich doch die Hoffnung noch nicht aufgegeben das sie irgendwann vernünftig kochen würde. Etwas aufgebracht wollte sie sich gleich wieder davon stehlen, doch als sie hörte das sich Pfeffer auch auf die Verdauung auswirkt schien sie hellhörig zu werden und orderte ein größere Menge.

Eigentlich viel zu viel des guten und ich fragte mich schon wie sie das denn alles bezahlen wollte, Doch sie prahlte damit das sie immer noch Goldstücke von diesen ominösen Ritter hatte und auch von Flöte welche sie für das Kleid was sie ihr nähte bekommen hätte. Es war ihr Geld sollte sie es zum Fenster herauswerfen. Sie schaffte es zwar den Preis noch zu drücken doch war es immer noch eine viel zu große Summe Geld die sie da ausgab. Safira wollte dann noch den Preis für die Salz wissen, doch irgendwie hatte sie da was falsch verstanden denn plötzlich stob sie aufbrausend davon. Sie schien wohl der Meinung zu sein das sie das Salz Flöte viel zu billig verkauft hatte vor einigen Tagen.

Die Gewürzhändlerin verabschiedete sich und auch die Weinhändlerin war schon lange verschwunden. Nur Flöte handelte noch mit einer Frau. Wenn ich es richtig mitbekam ging es um Brot und Honig. Beides konnten wir gut gebrauchen, zumal ja auch die Bäckerei immer noch nicht in Betrieb genommen wurde. Da sich der Platz vor der Taverne nun sichtlich geleert hatte machte ich mich auf nach Safira zu schauen.

Sie war zu Hause aber immer noch wütend. Ich versuchte ihr begreiflich zu machen das der Preis für Salz, den sie vernommen hatte, der für Pfeffer war und die Händlerin gar kein Salz dabei hatte. Sie vielmehr gar nicht mit Salz handeln dürfe da sie dazu keine Erlaubnis hätte. Immerhin hatte sie mir ja erzählt das die Lizenz zum Handel mit Salz nur die Herrscher des jeweiligen Landes erteilen können. Doch das beruhigte Safira gleich gar nicht, fiel ihr doch ein das, wenn nur Könige die Erlaubnis dazu erteilen dürften, das dann das Salz noch viel wertvoller sei und sie erst recht zu wenig verlangt hatte.

Ich gab es auf.Zwar startete ich noch einen Versuch sie in den Arm zu nehmen, immerhin war sie es ja die sich mir wieder genähert hatte in der Taverne aber es nutzte nichts, sie wies mich ab und schimpfte wieder weil ich angeblich den halbnackten Wilden hinterher schauen würde. Dann rannte sie hinaus, meinte sie bräuchte etwas frische Luft. So langsam wunderte ich mich über gar nichts mehr bei ihr, auch hatte ich es aufgegeben ihr hinterher zu rennen. Der Vorteil für mich war ich konnte diese Nacht wieder in den Fellen schlafen und muss mir meinen armen geplagten Rücken nicht wieder auf die Stoffballen verbiegen.

GR

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