Freitag, 21. Mai 2010

Die Bücher

Wieder ein Tag wo sich der Medicus, unser Lehnsherr nicht blicken ließ. Was an sich nicht so schlimm war, das Leben ging ja weiter aber gleichzeitig zeigte dieser Tag das es langsam Zeit wurde zu handeln um das Lehen nicht wieder zu verlieren und ein paar Andere in ihre Schranken zu verweisen. Noch war es aber nicht soweit.

Aus der Taverne drang Stimmengewirr. Schon ungewöhnlich, vor allen weil das Dorf in letzter Zeit eher weniger belebt war. Neugierig ging ich hoch, vielleicht war das ja die Gelegenheit auch selbst mal wieder ein Ale zu trinken. So weit sollte es allerdings nicht kommen. Noch bevor ich bei Flöte eine Bestellung aufgeben konnte wurde ich schon mit Fragen überschüttet. Sie hatte einen Mann namens Peter und eine von den Wilden zu Gast und irgendwie schienen die sich brennend für den Weg ins alte Ivendust und schlimmer noch für Yves Bücher zu interessieren. Auch wenn mir deren Interesse am Anfang merkwürdig vor kam, warum sollte ich ihnen keine Auskunft erteilen? Den Ort gab es eh nicht mehr.

Doch dann erzählten sie mir das es hauptsächlich darum ging Yve ihre Bücher zu retten. Da blockte ich dann ab, nur zu gut erinnerte ich mich was sie mir anhand der Bücher alles einreden wollte, nur zu gut hafteten mir noch die Bilder die sie mir zeigte in meinen Gedächtnis. Den Teufel werde ich tun um diese Bücher ins neue Ivendust zu bringen. Sollten sie doch zusehen wie sie an die Bücher kamen, wenn sie wirklich so wichtig wären würden sie schon einen Weg finden. Für mich waren diese Bücher Teufelswerk.

Bei der ganzen Aufregung hatte ich gar nicht bemerkt das die Taverne sich weiter gefüllt hatte. Immer mehr Wilde tauchten auf und irgendwie schienen sie heute alle auf Krawall gebürstet. Sogar Janina traute sich mal wieder ins „Dorf der Bösen“. Schlimmer war aber das die Wilden Yve im Schlepptau hatten. Das war ihr Pech denn auf Befehl des Lehnsherrn war sie sofort festzusetzen sobald sie das Dorf betritt. Noch versteckte sie sich hinter der Kriegerin die sich Cindy nannte, doch das sollte mich nicht stören. Ich schob sie beiseite um mir Yve zu schnappen doch die Kriegerin stellte sich mir immer wieder in den Weg. Damit das auch klappte sprang ihr sofort Sirena die andere Kriegerin zur Seite. Sie waren wohl doch nicht so stark wie sie immer taten, wenn sie sich nur zu zweit wagten sich jemanden in den Weg zu stellen. Trotzdem war es mühsam, da die beiden einfach nicht begriffen das das Recht der Wilden an der Palisade endete und hier unser Recht herrschte.

In meinen Bemühen ihnen das klar zu machen übersah ich leider das sich Yve aus dem Staub machte. Was solls, greif ich sie mir halt beim nächsten Mal. Als ob sie nur darauf gewartet hatten verließen jetzt auch die Kriegerinnen das Dorf und es kehrte wieder Stille ein in unser beschauliches Dorf. Nur Safira wirkte ziemlich aufgelöst und ich ging zu ihr, mich um sie zu kümmern. Sie sprach von ihren Freundinnen die sie vermisse und das das Dorf bestimmt verflucht sei und das es deshalb verlassen war. Sie wollte Yve und Sylvi wieder haben auch Janina so wie sie früher war. Diese Wünsche konnte ich ihr nur schlecht erfüllen aber wenigstens versuchte ich ihr den Gedanken auszureden das das Dorf verflucht sei.

Das klappte aber nur bis zu einen gewissen Punkt und als sie Flötes Geliebten, den ehemaligen Pater, ins Spiel brachte und meinte selbst der findet nicht hier her, war es auch um der Wirtin ihre Beherrschung geschehen und sie floh weinend aus der Taverne. Was soll man(n) da tun, gegen Schwerter kann man noch ankämpfen gegen Tränen immer nur schlecht. Klar war es musste was geschehen. Der Termin wo sich der Lehnsherr bei den Hoheiten vorstellen musste war längst verstrichen, wenn wir das Lehen und damit unsere Eigenständigkeit nicht verlieren wollten mussten wir handeln.

Safira bestärkte mich in den Gedanken das ich statt Bent zu den Hoheiten gehen sollte, schließlich hatte er mich als seinen Stellvertreter eingesetzt. Wenn das Lehen dann eben an mich fällt was solls? Hat er eben Pech gehabt. Es tat gut zu wissen das sie hinter mir stand. Doch der Tag neigte sich seinen Ende entgegen und heute war deshalb nicht mehr viel zu schaffen. Morgen aber wollte ich das angehen und wenigstens um einen neuen Termin bei den Hoheiten bitten.

GR

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