Dienstag, 4. Mai 2010

Die Zofe kehrt zurück

Der Tag war fast geschafft, ich machte es mir vor meinen Haus bequem, legte die Füße hoch und ließ ihn noch mal Revue passieren. Das Beet wegen dem mich Safira letztens so genervt hatte, hatte ich angelegt und Sylvi ihr Haus war provisorisch als Gefängnis vorbereitet. Alle Fenster verbarrikadiert und für die Tür hatte ich auch einen extra Balken besorgt. Gut! Genug getan für heute, ich hatte meine Beine also völlig zurecht hochgelegt. Die Abendsonne schien mir ins Gesicht und so langsam dämmerte ich weg.

Plötzliches Geschnatter weckte mich irgendwann wieder auf. Nein nein nicht das von Hühnern, also nicht von richtigen, Federvieh hatten wir ja keins im Dorf. Kaisa stand vor mir und im Schlepptau eine andere Frau die mir irgendwie bekannt vorkam. Eh meine müden Augen mir zeigen konnten wer das sein sollte verriet mir Kaisa auch schon das es Mell ist. Tatsächlich, sie hatte zu uns gefunden. Noch ehe ich was dazu sagen konnte stürmte auch schon Safira heran und begrüßte sie freudig. Ich hatte sowieso den Eindruck das auf einmal alle angelaufen kamen, Flöte, Andre fast das ganze Dorf hatte sich nun vor der Schneiderei versammelt.

Selbst eine der Wilden tauchte plötzlich auf. Was wollte sie nur hier. In der Hand hielt sie zwei Fische aber das schien nicht der wirkliche Grund ihres Erscheinens zu sein. Zwar verkaufte sie diese Flöte aber irgendwas tuschelten die beiden noch eine halbe Ewigkeit. Flöte kam mit der Wilden dann zu uns und erzählte das diese eine Warnung für uns habe. Die Wilde erzählte dann das ein Toter gefunden wurde und angeblich soll dieser weder durch einen Menschen noch durch ein Tier zu Tode gekommen sein. Doch durch was dann? Das waren doch alles Hirngespinste, da konnte man sehen wie ungebildet diese Wilden waren. Wobei, ich glaub ja das sie nur ihre eigenen Taten vertuschen wollen, so wie die Geschichte mit den aufgespießten Köpfen.

Genau zu jener Zeit tauchte auch endlich mal wieder ein Händler auf und auch er teilte meine Meinung das da nicht viel dran sein kann. Es wird schon so sein, schließlich kommt er viel herum in der Welt und hat bestimmt schon ganz andere Geschichten gehört um den Wahrheitsgehalt dieser einschätzen zu können. Mit dem Eintreffen des Händler verlagerte sich auch die Aufmerksamkeit mehr zu diesen so das die Wilde entschwand. Kaisa kaufte Saatgut bei dem Händler, sofern ich das richtig mitbekommen hatte und Safira schimpfte über die hohen Preise und wollte lieber nichts bei diesen Mann kaufen.

Da traf es sich ganz gut das Kaisa sich verabschiedete, sie war müde, und Mell aber noch das Dorf sehen wollte. Safira bot sich an sie herum zuführen und Mell willigte unter der Bedingung das ich sie beide begleite ein. Die Arme schien ja völlig verängstigt von dieser einen Wilden. Wir führten sie also herum und erzählten ihr auch das die Bäckerei abgebrannt sei, das Janina uns verlassen hatte und Sylvi und Yve jetzt bei den Wilden lebten. Die lange Reise und die vielen neuen Eindrücke schienen nun auch Mell zu ermatten und so verabschiedete sie sich. Kaisa hatte sie vorher schon eingeladen vorerst bei ihr zu übernachten und so ging sie zum Hause des Medicus. Das sie die Tür dann von innen förmlich verbarrikadierte konnte man noch bis zu uns hören.

Der Händler mit seinen Tross stand nun schon vor der Taverne und handelte mit Flöte den Preis für ein paar Fässer Ale aus, während ich mit Safira am Brunnen stand und wir uns unterhielten. Auf einmal entschwand Safira sie rief noch etwas das sie für Damen müsse und weg war sie. Ich ging derweil in die Taverne, die Aussicht auf ein frisches Ale trieb mich förmlich dorthin. Der Fehler war nur ich war zu zeitig da, die Fässer waren noch nicht im Schankraum und schon gar nicht waren sie angestochen. Also rollte ich ächzend eins der Fässer herein und ließ mir von Flöte einen Zapfhahn und einen Hammer geben.

So geübt war ich im Fässer anstechen nun doch nicht und so spritzte ein kleine Fontäne durch den Schankraum. Na ja und Zeit zum ausweichen hatte ich auch nicht mehr, drum sah ich zu das ich den Zapfhahn mit zwei drei kräftigen Schlägen doch noch ins Fass bekam. Und tatsächlich er saß. Während ich mir die Aletropfen von der Kleidung wischte hörte ich jemanden lachen und einen leichten dumpfen Aufschlag. Ich sah mich um aber weder Flöte noch Andre gaben solche Geräusche von sich und anderen waren nicht da. Ich räumte das Fass zur Seite und wieder war da dieses Kichern. Und wieder sah ich niemanden zu dem das Kichern gehörte.

Gerade wollte ich mich etwas genauer umschauen Als Safira an der Taverne vorbeistolperte und hinfiel. Auch das noch! Eigentlich passte mir das gar nicht in den Kram. Aber was solls als treusorgender Ehemann kümmert man sich ja auch mal um seine Frau. Ich wollte ihr also aufhelfen, doch sie jammerte weiter, ihr Knie wäre schon ganz dick und sie könne ganz bestimmt nicht laufen. Genervt verdrehte ich meine Augen, darauf bedacht das Safira das nicht mitbekam. Dann hob ich sie hoch, ließ das Kichern, Kichern sein und trug sie nach Hause.

Dort angekommen setzte ich sie auf der Bank ab und wollte gerade zurück zur Taverne als ich merkte wie sich von hinten zwei Arme um mich schlungen. Wie durch ein Wunder schien Safira plötzlich geheilt zu sein. Dieses Biest! Was führte sie nur im Schilde? Doch das was sie mir zuflüsterte und noch mehr der Ort zu dem sie mich hinzog ließen mich alles um mich herum vergessen.

GR

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