Montag, 24. Mai 2010

Gesucht um zu baden

Ich lümmelte wie so oft auf dem Stuhl vor der Schmiede herum und ließ mir die Abendsonne ins Gesicht scheinen. Lange hatte ich diese, meine Faulenzerposition noch nicht eingenommen als Ly auftauchte. Wieder fragte sie nach ihren Zweihänder den sie komischerweise immer noch Dolch nannte. Als ich ihren Irrtum aufklären wollte funkelte sie mich schon wieder voller Feuer an. Den Dolch jedoch hatte ich noch nicht mal angefangen und gerade wie ich ihr das sagen wollte kam eine völlig aufgeregte Sirena angelaufen. Nach kurzer Zeit stellte sich heraus das ihre Tochter verschwunden war. Wir versuchten sie zu beruhigen und Ly wollte sogar ihr beim suchen helfen.

Ich selber blieb lieb in der Schmiede vielleicht tauchte sie ja von alleine auf und dann wäre ja keiner da der sie in Empfang nimmt. Die beiden verschwanden in der Stadt und ich hörte nur noch ihre aufgeregten Rufe. So nach und nach tauchten immer mehr Amazonen auf und als sie die Rufe hörten wollten sie wissen was los wäre. Das die Kurze verschwunden wäre sagte ich und das Sirena und Ly sie suchten. Merkwürdiger Weise machten sich die meisten genauso wenig Gedanken wie ich um Sirenas Tochter, also konnte es wirklich nicht so schlimm sein. Manche waren sogar so ruhig das sie wie Sma sich erst noch ihre Waffen richten ließen. Nicht mal der schrille Klang des Schleifsteines konnte sie nervös machen. Von Sma verlangte ich einen guten Braten als Gegenleistung für das Schärfen und sie bot mir sogar zusätzlich an mich am Leben zu lassen. Da konnte ich nur drüber schmunzeln, manchmal war sie einfach zu göttlich, sie wusste doch genau das sie sich Ärger einhandeln würde. Als die beiden Suchenden dann auftauchten ließen sie die Anderen von der Aufregung anstecken und stellten ein größeres Suchkommando zusammen das jetzt auch außerhalb der Stadt suchen wollte.

Puuuh! Endlich war der Schwarm aufgeregter Frauen verschwunden und ich konnte mich wieder meiner Lieblingsbeschäftigung hingeben. Denkste, plötzlich stand eine mir vollkommen unbekannte Frau vor mir. Also nichts mit Ruhe. Sie erzählte das sie aus dem Dorf im Norden sein und ein Messer bräuchte. So wie sie aussah bräuchte sie sicher keins für die Jagd sondern eins für die Küche, was sie mir auch bestätigte da sie eine Taverne führt, wie sie sagte. Ein paar Messer hatte ich noch herumliegen und so suchte ich ein passendes, wie ich fand, heraus. Das Messer zeigte ich der Frau aber sie war unzufrieden sie bräuchte ein größeres, stabileres Messer, eins womit man auch Hirsche zerlegen könnte. Mein Augen verdrehend ging ich zurück und suchte ein anderes Messer heraus.

Jetzt schien sie zufrieden zu sein, denn sie fragte nach dem Preis. Fünf Kupfermünzen und ein Kuss auf die Wange sollten es sein. Doch diese Frau die vorhin noch von einen guten Geschäft für mich sprach, fing jetzt auf einmal das Handeln an, und überhaupt fremde Männer würde sie nicht küssen. Das mit fremd ließ sich ja schnell ändern und so sagte ich ihr meinen Namen. Trotzdem wollte sie nur 3 Münzen zahlen. Doch nicht mit mir und so erhöhte ich den Preis auf 6 Münzen. Das machte sie etwas wütend und sie rief mir noch ins Gedächtnis was ich für gute Geschäfte machen könnte wenn sie zufrieden gehen würde, schließlich gäbe es in ihren Dorf keinen Schmied. Diese Info war goldwert und ich überlegte kurz ob ich den Preis nicht auf 7 anheben sollte. So ganz ohne Konkurrenz verhandelt es sich doch gleich viel leichter.

Doch dann siegte mein gutes Herz über die Krämerseele und ich kam ihr entgegen und gab Flöte das Messer für 4Münzen und den Kuss. Allerdings, als ich sah das sie ihre Lippen spitzte und mir den Kuss auf die Wange drücken wollte drehte ich ihr im letzten Moment meinen Mund zu. Ein erstaunter Ausruf war die Folge, was mich zu der Bemerkung hinreißen ließ das dies der Aufpreis gewesen wäre da sie die 5 Kupfermünzen nicht zahlen wollte. Um sie zu beruhigen gab ich ihr noch einen Lederschaft für ihr neues Messer mit. Das führte nun doch wieder zu einen Lächeln auf ihren Gesicht und sie fragte mich was es denn in der Stadt noch so gäbe. Ich zählte ihr einiges auf, Schneiderei, Bäcker, Weinhandel, Tempel und natürlich das Badehaus.

Das Badehaus interessierte sie besonders und gerade als ich ihr den Weg dorthin erklären wollte kamen die Amazonen zurück, sie hatten Janina gefunden und wollten sie ins Badehaus bringen um sie zu waschen. Das traf sich natürlich gut und so gab ich ihnen Flöte mit. Ich selber räumte jetzt noch die Schmiede auf und weil mir nichts besseres einfiel, die Taverne war auch verlassen, folgte ich der Meute um ebenfalls ein Bad zu nehmen. Vor der Tür des Badehauses baute sich Sandy auf und machten einen auf Sittenwächterin, doch davon ließ ich mich nicht abhalten, zumal auch von drinnen Rufe laut wurden mich einzulassen. Ich ging also hinein und obwohl Sandy unbedingt mich noch ankündigen musste erschrak die Wirtin aus dem Dorf zum zweiten Mal an diesen Abend, sie war es wohl nicht gewohnt das Frauen und Männer gemeinsam badeten.

Ich ließ sie mit ihrer Verwunderung darüber allein, entkleidete mich und ließ mich in den warmen Pool gleiten. Das tat gut nach solchen einen Tag. Die Stimmung wurde ausgelassener und man trank Rotwein, ich rief den Kriegerinnen noch zu das sie den Käse für Cindy nicht vergessen sollten was mir ein Lächeln ihrerseits einbrachte. Sie prostete mir noch zu und als sie ihren Käse erhielt warf sie mir ein Stück zu welches ich noch auffangen konnte bevor es ins Bassin fiel. Ich schwamm dann zu ihr denn als ich den Käse gegessen hatte verspürte ich auch ein wenig Durst. Ich wollte sie grad um einen Schluck Wein bitten als sie mir schon ihr Glas hinhielt. Sie musste es wohl geahnt haben. Das Glas nahm ich und drehte es so das ich von der Stelle trank wo auch ihre Lippen das Glas berührt hatten, dann gab ich es ihr zurück. Sie tat es mir gleich und lächelte.

Ausgerechnet zu dieser Zeit kam eine allgemeine Unruhe auf was zum Aufbruch aller Amazonen führte. Etwas enttäuscht über die verpasste Gelegenheit verließ auch ich den Pool, zog mich an und ging zurück zur Schmiede.

GR

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