Samstag, 8. Mai 2010

Von Höhlen und Häusern

Am Ende eines langen Tages traf ich Kaisa. Sie wirkte erschöpft und niedergeschlagen und als ich sie fragte was denn los sei, erzählte sie mir das die Arbeit auf den Feld, die Arbeit beim Medicus und auch das viele lesen sie doch sehr mitnehmen würde. Um so mehr als auch der Medicus jetzt so selten da wäre. Ich wollte gerade zu einer längeren Rede ansetzen und um sie aufzumuntern, da kam Safira dazu und nahm mir dies ab. Nicht die lange Rede aber doch das aufmuntern und eh ich mich versah verschwanden die beiden zum Baden an den See. Während ich noch überlegte ob ich den beiden heimlich folgen sollte, sprach Andre mich an und erzählte etwas von einen Haus was in der Näher unserer Siedlung neu gebaut wurde.

Hmmmpf, also nichts für die Augen! Sprachen wir also über das Haus. Wir rätselten eine ganze Weile herum wer das Haus bzw. für wen das Haus gebaut wurde. Schließlich einigten wir uns irgendwann das Andre sich das Haus näher ansehen sollte und mir dann davon berichtet. Doch erst wollte er noch seiner Arbeit nachgehen. In der Zwischenzeit waren die beiden Frauen auch wieder vom baden zurück und Safira erzählte mir das sie eine Höhle entdeckt hätten. Das war an sich nicht so schlimm, schließlich waren Höhlen nichts ungewöhnliches in einer bergigen Umgebung aber sie wollten darin auch ein Feuer und Felle für ein Lager gesehen haben. Dazu kam das Safira keine Ruhe gab bis sie mich endlich soweit hatte das ich ihr folgte um die Höhle zu untersuchen.

Wir verließen also das Dorf, gingen vorbei am See und folgten den Gebirgsbach bis zu dem Ort wo er begann. Ein kleiner Wasserfall vor einer steilen Gebirgswand stoppte unseren Vorwärtsdrang. Ich schaute mich um weit und breit war keine Höhle zu sehen. Doch dann sah ich wie Safira durch den Wasserfall hindurch entschwand, neugierig folgte ich ihr. Tatsächlich hinter dem Wasserfall tat sich eine weite Höhle auf, die Felle waren da und auch ein, erst vor kurzer Zeit erloschenes Feuer. Die Asche war noch warm. Als ich mich nach Spuren umsehen wollte um eventuell eine Ahnung zu habe wer hier hausen könnte, musste ich leider feststellen das außer den Abdrücken nackter Füße nicht viel zu sehen war. Hatten die beiden Frauen in ihrer Neugier tatsächlich alle Spuren zertrampelt.

Safira meinte das hier bestimmt der Typ hausen würde der für den Toten verantwortlich wäre von dem uns die Wilde gestern erzählt hatte. Das war zwar wahrscheinlich aber lange noch nicht bewiesen, genauso könnten auch die Wilden hier ab und zu übernachten. Ohne Ergebnis verließen wir die Höhle wieder. Zurück zum Dorf gingen wir einen etwas anderen Weg und es sollte sich zeigen das der Tag noch mehr Überraschungen für uns bereithielt. Wir stießen nämlich auf eine Hütte die wir vorher auch noch nie gesehen hatten. Es konnte sich aber unmöglich die Hütte handeln von der der Kesselflicker sprach. Er erzählte ja von einen Neubau und sprach von in der Nähe des Dorfes, das hier aber mehr eine Ruine durch die schon ein Baum hindurch wuchs und sie war viel zu weit weg vom Dorf.

Wir untersuchten die Hütte genauer aber wir fanden, ganz im Gegensatz zur Höhle, keine Spuren die darauf hindeuteten das hier jemand hier lebte. Das beruhigte nicht nur Safira sondern auch mich, ein Brennpunkt weniger.Nach dem das klar war setzten wir unseren Weg ins Dorf zurück fort. Eigentlich hatte ich für heute auch genug und hätte mich lieber zur Ruhe begeben aber eine Aufregung stand mir noch bevor. Safira hatte vorhin ein Fetzen von den Gespräch mit bekommen das ich mit Andre führte und wollte nun unbedingt wissen was es denn mit diesen Haus von dem der Kesselflicker erzählte auf sich hat. Das blöde war das dieser schon schlief und ich ihn nun nicht befragen konnte. So wartete nun die nächste Expedition auf uns.

Unterwegs zu der Hütte erzählte ich Safira das diese sehr der Bäckerei gleichen sollte wie sie mal bei uns im Dorf stand und ich deshalb nach allen was mir bekannt war damit rechnete das die Wilden sie für Janina gebaut hatten. Ich war gerade mit meinen letzten Sätzen fertig geworden als wir auch schon bei der Hütte angekommen waren. Sie war nicht verschlossen was Safira dazu verleitete die Hütte auch zu betreten. Tatsächlich war es eine Bäckerei, der Ofen war noch warm und ein paar frische Brote lagen im Regal. Safira griff beherzt zu und hinterlegte eine Kupfermünze als Bezahlung. Gerade in dem Moment tauchte Janina auf und es war wie ich vermutet hatte, sie behauptete das es ihre Bäckerei war.

Merkwürdiger Weise verlief das Gespräch am Anfang recht ruhig, ganz im Gegensatz zu sonst wo es fast immer Streit gab wenn Janina mir gegenüber trat. Sie erläuterte uns ihre Beweggründe warum sie gerade hier eine Bäckerei aufstellen ließ, wo sie doch angeblich schon eine in der Stadt bei den Wilden hatte. Geldgier und Geschäftssinn sind eben doch stärker als die Wut auf andere. Doch lange hielt diese trügerische Ruhe nicht, denn diesmal war es Safira die provozierte. Sie fragte Janina ob sie denn auch mit Kleidung bezahlen könne, sie würde ihr auch solche Fetzen schneidern damit sie passend zu den Wilden ebenfalls halbnackt herum laufen könnte.

Jetzt eskalierte die Situation und die beiden Frauen bekamen sich in die Haare. Das Brot flog durch die Gegend und irgendwie blitzte auch schon wieder ein Messer auf. Nur mit Mühe konnte ich Safira zurück halten. Mein Glück war auch das die kleine Wilde von letzten auftauchte und selbiges bei Janina versuchte. Nachdem wir es schafften etwas räumliche Distanz zwischen diese beiden streitsüchtigen Hühner zu bringen, entspannte sich so langsam die Situation wieder. Beide schienen zu merken das sie den Bogen überspannt hatten. Nachdem sich nun ihre Gemüter etwas entspannt hatten, fingen sie ihr Gespräch noch mal von vorne an.

Siehe da es ging doch. Das Ende vom Lied war dann Safira hatte zwei Brote zum Preis von einen und alle konnten unverletzt nach Hause gehen. Nur mir blieb die undankbare Aufgabe Safira die Brote zum Dorf hinterher zutragen.

GR

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen