Mittwoch, 2. Juni 2010

Tag 5, der Auftrag

Nach einigen Tagen erfolgloser Arbeitssuche war ich zurück in Kasra. Außer das diese bescheuerte Wunde, die Dina noch versorgt hatte bevor ich Kasra verließ, wieder aufgeplatzt war hatte mir die Reise nichts eingebracht. Gut das Säckchen mit die Kupferstücke ist noch schmäler geworden, ein Zimmer in der Herberge wird wohl nicht mehr drin sein. Für ein oder zwei Ale reichte es aber noch und so machte ich mich auf in die Herberge meinen Durst zu löschen. Sie war gut gefüllt und ich mischte mich unter die Anwesenden und ließ mir von Dina ein Ale bringen. Als sie mir es servierte und ich mich zu ihr drehen musste um das Getränk zu nehmen, spürte ich wieder dieses unangenehme Ziehen was man mir wohl auch in meinen Gesicht ansah. Jedenfalls erkundigte sich Dina und auch später die Lady die neben mir saß danach was denn mit mir los sei.

Für den Moment schafft ich es aber noch davon abzulenken, behielt aber in Gedanken das die Lady behauptet hatte zwar keine Heilerin zu sein aber sich doch ein wenig damit aus zu kennen. Doch jetzt widmete ich meine Aufmerksamkeit meinen Ale und den Gesprächen am Tisch. Diesmal ging es um Sklavenzucht und ob man damit Geld verdienen könne und natürlich klagten der Wirt und seine Gefährtin darüber das sie zu wenig Sklaven hätten um alle Gäste zufrieden zu stellen. Irgendwann versiegte jedoch der Gesprächsstoff und der Schankraum leerte sich zusehends. Zum Schluss waren nur noch ein Schreiber und die Lady, diese halbe Heilerin anwesend. Sie fragte den Schreiber ob es einen Schmied in Kasra gäbe.

Nun wurde ich hellhörig. Ja es gibt einen, antwortete er, aber er wäre schon ewig nicht mehr gesehen worden. Das war meine Chance mir vielleicht ein paar Kupfer zu verdienen. Darum sprach ich die Lady an und sagte ihr das ich Schmied sei allerdings nur auf Reisen hier bin und somit über keinerlei Werkstadt im Ort verfüge, ihr aber gerne helfen würde so es denn in meiner Macht steht. Das Angebot nahm sie dankend an, wollte mich dann aber allein sprechen. Zum Glück schlief der Schreiber am Tisch ein, er hatte wohl zu viel Page getrunken, und wir gingen nach draußen wo wir uns ungestört unterhalten konnten.

Hinter einen riesigen Heuschober hielt sie inne und fing stockend zu erzählen an. Zuerst allerdings bot sie mir zwei Silberlinge als Lohn und forderte dafür aber unbedingte Verschwiegenheit. Für diesen Preis hätte ich ihr noch viel mehr zugesichert, war es doch eine deutliche Aufbesserung meiner Reisekasse, und bedeute ihr endlich mit der Sprache rauszurücken. Sie erzählte mir dann etwas von ihrer besten Freundin die in eine missliche Lage gelangt sei, es wäre ihr schon gelungen sie mit Hilfe eines Söldner auszulösen aber jetzt bräuchte sie noch jemanden der in der Lage wäre ihr das Collar zu entfernen. Ich fragte sie wie robust denn ihre Freundin wäre, was einiges Entsetzen bei ihr auslöste. Das Problem war aber wenn ich das Schloss nicht auf herkömmliche Art und Weise geöffnet bekomme, dann müsste ich Gewalt anwenden was auch für ihre Freundin schmerzhaft werden könnte.

Das sah sie ein und sicherte mir zu das diese ihre Freundin sehr zäh ist und die Tortur im Zweifel überstehen würde, Hauptsache der Kragen käme ab. Gut wir einigten uns das wir uns am nächsten Tag wieder hier treffen würden und sie nötigte mir noch das Versprechen ab das ich ihrer Freundin auf keinen Fall ins Gesicht sehen dürfte. Ich wunderte mich, zumal sie mir keinen Grund dafür nannte und es schon ziemlich schwierig ist jemanden nicht ins Gesicht zu schauen an dessen Hals man arbeitet. Trotzdem sagte ich zu, unter einer Bedingung. Sie sollte sich meine Verletzung mal anschauen. Sie ging drauf ein und bat mich zu sich auf ihr Zimmer in der Herberge, allerdings sollte ich aufpassen das mich keiner sieht wenn ich in zu ihren Zimmer gehe, schließlich sei sie eine ehrbare Frau.

Zimmer 2 nannte sie mir noch und das ich dreimal klopfen solle, dann verschwand sie in der Dunkelheit in Richtung Herberge. Kurze Zeit später folgte ich ihr. Als ich durch den Schankraum zur Treppe schlich, die nach oben führte sah ich das der Schreiber wieder erwacht war und weitere Gäste da waren, hoffte aber das mich niemand bemerkt hatte. Das Zimmer 2 war schnell gefunden und nach den verabredeten Zeichen ließ sie mich auch schnell herein, Prüfend warf sie noch einen Blick in den Flur ob auch niemand etwas bemerkt hatte dann schloss die selbige. Auf den Tisch hatte sie schon jede Menge vermeintliches Behandlungszeug aufgetürmt. Ich zog mein Shirt aus um ihr die Wunde zu zeigen, sie warf nur einen kurzen Blick darauf und bedeutete mir mich hinzusetzen.

Nach dem sie sich die Hände intensiv gewaschen hatte kniete sie sich neben mich und zeigte auf eine der Flaschen die auf den Tisch standen. Da wäre Sul-Paga drin und wenn ich wollte soll ich ruhig davon trinken, denn die Behandlung könnte schmerzhaft werden. Vorsichtshalber glaubte ich ihren Worten und nahm einen großen Schluck aus der Flasche. Dann begann sie mit der Behandlung. Als erstes öffnete sie die Wunde aufs neue und ließ alles was sich da so an Eiter und ähnlichen Zeugs angesammelt hatte herauslaufen. Nun aber stopfte sie mir ein Stück Holz zwischen die Zähne, ich solle drauf beißen und ja keine Ton von mir geben egal wie schmerzhaft das nun werden sollte. Sie wollte die Tiefe der Wunde feststellen und dazu bohrte sie mir ihr Finger tief ins Fleisch hinein. Nach dem sie das nun wusste reinigte sie die Wunde mit in Alkohol getränkten Tüchern.

Ich glaub das Holz habe ich fast zerbissen und ich hatte das Gefühl als würde mir gleich schwarz vor Augen werden, als würde der Schmerz nie wieder aufhören wollen. Aber irgendwann war dann doch genug und sie verschloss die Wunde in dem sie sie mit ihren Fingern zusammenpresste. Dann nannte sie mir auf einmal ihren Namen, den ich mir vor Schmerzen aber nicht behielt, und ob sie, wenn sie die Wunde jetzt gleich vernäht, diesen ihren Namen mit hinein sticken sollte. Mit weit aufgerissenen Augen und dem Stück Holz zwischen den Zähnen musste ich sie ziemlich ungläubig angestarrt haben, denn sie lenkte sofort ein und nuschelte nur noch etwas was in die Richtung ging: ... damit ich ein Andenken daran habe wer ihr geholfen hätte.......

Sie gab mir noch einen Schluck von den Sul-Paga und dann auch wieder das Holz zurück bevor sie den bevor sie den ersten Stich mit der Nadel setzte. Auch diese Tortur überstand ich mehr oder weniger unbeschadet und war froh als sie mir endlich irgendwelche stinkenden Pasten über die frisch genähte Wunde rieb und dann alles verband. Erleichtert das alles vorbei war zog ich mich wieder an. Als ich gehen wollte hielt die Lady mich noch kurz zurück. Sie würde morgen Abend nicht dabei sein wenn ich das Collar ihrer Freundin öffne aber vom Zimmer in der Herberge alles genau beobachten, danach sollte ich zu ihr kommen und mir meinen Lohn abholen. Das machte mich stutzig doch Zeit nachzufragen blieb nicht denn jetzt wurde es unruhig auf dem Flur.

Eine Kajira ging von Zimmer zu Zimmer um sich zu erkundigen ob es noch etwas zu tun gäbe, jemand noch einen Wunsch hätte. Ich stellte mich in eine Ecke des Zimmers wo man mich nicht gleich sehen konnte wenn die Tür aufgehen sollte. Doch die Lady öffnete gar nicht erst sondern versuchte die Kajira durch die geschlossene Tür wieder loszuwerden. Das erwies sich jedoch gar nicht als so einfach. Die Sklavin war ziemlich hartnäckig, wahrscheinlich aus Angst vor ihren Herrschaften. Das alles dauerte mir zu lange und so entschloss ich mich, trotz der frisch genähten Wunde, aus dem Fenster zu klettern und die Herberge über die Terrasse zu verlassen. Dann ging ich zu den großen Heuschober und legte mich dort schlafen, Geld für ein Zimmer hatte ich ja keins.

GR

2 Kommentare:

  1. Ist dass nicht strafbar einer Sklavin den Collar zu entfernen?
    Ich wäre da sehr vorsichtig Georgiboy.

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  2. Sie zahlt aber gut und ich bin knapp bei Kasse und das Geld für einen Heiler hab ich mir auch gespart, Cindygirl. Ich glaub das ist das Risiko wert.

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