Mittwoch, 14. Juli 2010

Brandingwochen in Kasra

Als ich irgendwann mal von meiner Arbeit auf und aus der Schmiede nach draußen sah bemerkte ich einen Wagen, zwei Thalarions waren davor gespannt, quer vor der Herberge stehen. Neugierig geworden ob der Aufregung die dort herrschte, ging ich hinüber um mir die Sache etwas näher zu betrachten. So ziemlich alle Bürger der Stadt zzgl. der Reisenden standen um den Wagen herum und diskutierten lauthals. Die einen meinten die Achsen müssten geschmiert werden sonst würde der Wagen heißlaufen  und Feuer fangen, andere wie der Rarius wollten den Wagen unbedingt von hier weg haben.

Noch bevor auch ich mich an den allgemeinen Durcheinander beteiligen konnte, bat mich die Händlerin beiseite um mit mir über fällige Erzlieferungen zu sprechen. Wir waren uns fast einig als der Kajirus der Wirtin aufgeregt zu mir gelaufen kam und mich darauf aufmerksam machte das gerade jemand in die Schmiede einbrechen wollte.  Ich drehte mich um und tatsächlich machten sich dort zwei Gestalten zu schaffen. Ich lief zurück zur Schmiede vorbei an den Gespann was jetzt vor dem Sklavenhaus stand und stellte die beiden Männer zur Rede. Angeblich suchten sie etwas Fett um die Achsen zu schmieren. Gut der Reisende aus Torcodino konnte nicht wissen das es wieder einen Schmied gab aber unser Zimmermann muss doch bei den Ratssitzungen sehr geschlafen haben das er das schon wieder vergessen hatte.

Da noch niemand zu Schaden gekommen war, beruhigte sich die Situation dann auch ziemlich schnell, nur konnte ich trotzdem nicht weiterhelfen und verwies an die Küche der Herberge wo sich doch bestimmt etwas altes Fett finden lassen würde. Der Zimmermann ging auch tatsächlich zur Herberge hin während der Rarius immer noch das Thalariongefährt herum dirigierte. Endlich hatte er es vorm Boskstall stehen, nur blöd das die Viecher vorher noch vors Sklavenhaus geschissen hatten. Wenn das mal nicht noch Ärger gibt. Als sich die Situation so endgültig beruhigte fiel mir ein das ja heute noch ein Branding anstand und so bereitete ich alles dafür vor.

Während jetzt der Zimmerman einer nackten Kajira zeigte wie man Wagenachsen fettete und diese dabei nichts unversucht ließ selbigen zu verführen, sprach mich die Händlerin noch mal an und wir setzten unser vorhin abrupt unterbrochenen Gespräch fort. Das Ende vom Lied war das ich sechs Loren Erz an Sid übergeben sollte damit dieser das Erz ausliefen könne, außerdem hatte sie noch zwei Sack Kohle für mich so das ich zumindest die Schmiede noch ein paar Tage weiter betreiben konnte. Nur abholen muss ich sie mir noch bei ihr. So nun stand wirklich nur noch das Branding an, da sich aber die Wirtin samts ihres zu brandenden Sklaven nicht blicken ließ, ging ich hinüber zur Herberge, vorbei an einer Dina die wütend den Thalarionmist vor dem Haus ihrer Herrin entfernte.

In der Herberge herrschte schon reges Treiben, trotzdem schien die Wirtin sich zu besinnen das da ja noch was gewesen war. Sie rief ihren Sklaven und wir gingen zurück zur Schmiede. Wie auch schon beim letzten mal zog es wieder viele Schaulustige an und ich überlegte ob ich nicht demnächst Eintritt nehmen sollte. Egal, ich fixierte den Kajirus am Kreuz und besprach mit der Wirtin dann noch ein paar Kleinigkeiten. Sie war aber eine recht einfache Kundin. Keine Sonderwünsche, kein Beißholz, kein besonderes Muster einfach nur ein Kef auf den Oberschenkel. Zufrieden wandte ich mich ab und prüfte ein letztes Mal das Brandeisen.

Da es gleichmäßig erhitzt war und durchgängig glühte nahm ich es und ging zurück zum Kajirus. Kurz schaute ich ihn noch mal an und als ernickte, nahm ich das als Zeichen das ich anfangen könnte. Also drückte ich ihm das glühende Eisen auf den Oberschenkel und zählte langsam die drei vier Ihn herunter. Ein gellender Schrei durchschnitt die gespannte Stille um mich herum und der Geruch verbrannten Fleisches breitete sich aus, dann war es auch schon überstanden und ich legte das Eisen wieder weg. In der Zwischenzeit hatte die Wirtin ihre Kajira schon nach Salbe ins Heilerhaus geschickt. Noch während sie mich für meine Arbeit entlohnte, stellte sich heraus das die Kajira alles mögliche an Salben angeschleppt hatte nur nichts was auch nur im entferntesten an eine Wundsalbe für Verbrennungen erinnerte.

Doch das sollten die drei unter sich ausmachen, ich hatte mein Geld und so blieb mir nichts weiter als den Kajirus los zubinden und meine Arbeitsutensilien weg zuräumen. Nebenher viel mir auf das es immer noch Ärger gab wegen dem Thalarionmist. Den sollte nun, wenn es nach der Sklavenhändlerin ging, eine der Kajirae aus Torcodino wegräumen, ging aber nicht mehr, hatte ja schon Dina gemacht, was nun auch nicht mehr richtig war. Zum Glück fanden sich noch irgendwo ein paar Reste die mit einer Schaufel entsorgt werden mussten und alle waren zufrieden.

Ich war noch etwas unschlüssig ob ich mein Werkzeug in die Schmiede räumen sollte, diese dann schließen und mir zum Abschluss des Tages ein Ale gönnen oder noch eine Weile warten sollte ob vielleicht doch noch  ein potentieller Kunde auftauchen würde, als Dina sich die Schmiede von außen interessiert anschaute. Wir kamen auch auf das Branding zu sprechen und sie berichtete stolz das sie ihres schon ganz lange hätte. Das sah man, die Wunde war nicht nur schon lange verheilt nein das Branding verblasste auch schon ein wenig. Als ich ihr das sagte wurde sie unruhig, befürchtete sie doch das es nach gebrannt werden musste. Ich hockte mich zu ihr, schaute mir das Branding genauer an und zog die Linien mit meinen Fingern nach, dann konnte ich sie beruhigen, da ich ein Eisen mit genau jener Form nicht hatte.

Das hörte sie und dann konnte sie nicht schnell genug zu ihrer Herrin kommen. Sicher ist sicher, wird sie sich gedacht haben und so ließ ich sie gehen. Nun entschloss auch ich mich das es genug war mit der Arbeit, räumte alles in die Schmiede und verschloss sie. Dann ging auch ich in die Herberge ein kühles Ale hatte ich mir heute wirklich verdient.

GR

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