Samstag, 3. Juli 2010

Das Kastensystem

Wie erschafft man ein RP? Man setzt sich, nachdem man vielleicht schon länger mit dieser Idee schwanger gegangen ist, hin und versucht diese Gedanken zu konkretisieren. Man holt sich Hilfe von Freunden und Bekannten und langsam nimmt alles Gestalt an. Man konzeptioniert eine RP-Welt die relativ frei von Zwängen und Regeln ist, bietet so den Mitspielern genug Gelegenheit das RP in alle Richtungen weiter zu entwickeln. Das Korsett für das Raum-, Zeitgefüge wird relativ locker geschnürt und so hat man auch Gelegenheit äußere Einflüsse leichter zu integrieren.

Für die Bevölkerung installiert man ein einfaches Kastensystem der Kämpfer, Kundschafter und Heiler und drapiert da drumherum die einfache Bevölkerung. Innerhalb dieses Kastensystem schafft man eine Rangordnung. Es gibt also den Anwärter, das vollwertige Kastenmitglied, die ein zwei Stellvertreter des Kastenführers und natürlich den Kastenführer selber. Über den Kasten gibt es nur noch das Herrscherhaus. Die Aufnahme in die Kaste und Beförderungen innerhalb der selben werden in schönen Zeremonien durch Jemanden aus dem Herrscherhaus vor dem versammelten Volk vorgenommen. Ein geschickter Schachzug da er zusätzlich zum normalen RP eine gewissen Langzeitmotivation aufkommen lässt, weil man sich ja als Anwärter erst bewähren muss um überhaupt in die Kaste aufgenommen zu werden und man später vielleicht ja auch im Rang weiter steigen will.

Nun werden sich die ersten wahrscheinlich schon fragen "was will der überhaupt" wo doch alles so super ist. Leider ist es in meinen Augen eben so das durch dieses Belohnungssystem die an sich schon interessantesten Rollen zusätzlich weiter aufgewertet worden. Die Kasten Kämpfer, Kundschafter, Heiler haben, und zwar genau in dieser Reihenfolge, den meisten Zulauf und das einfache Volk findet einfach nicht statt. Die Bäckerin ist verschwunden, der Fischer ist weg, in der Schmiede gibt es eine gewissen Fluktuation und der Wirt hat auch nie lange durchgehalten. Das heißt aber auch in der Taverne herrscht Selbstbedienung, backen und schneidern tut eben ein Kämpfer nebenher und weitere Alltagsrollen wie Händler oder Diener im Herrscherhaus werden dann schon mal gerne mit dem Zweit- oder Drittalt gespielt. Sei es weil dem Krieger das Schwert zu schwer geworden oder dem Heiler die Salbe ausgegangen ist.

Nun sind diese Alltagsrollen so schon nicht die attraktivsten, immerhin fehlt ja hier die gesunde Portion Action und der kleine Schub Adrenalin und zusätzlich gibt es eben nicht die Möglichkeit wenigstens einmal im Mittelpunkt zu stehen wie die die in einer Kaste spielen. Dabei wäre es so einfach wenn man eben noch eine Kaste der Handwerker und Händler installieren würde oder noch besser, die der einfachen Bürger die alle umfasst die nicht in eine der oberen Kasten spielen. Dabei kann es dort genauso den Zugezogenen geben, den Einheimischen und den Ältesten mit seinen Stellvertreter. Zusätzlich hätte das den Vorteil das alle Neulinge, die noch nicht wissen was sie spielen wollen, eine Gruppe innerhalb des RPs hätten wo sie sich zugehörig fühlen könnten.

GR

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