Mittwoch, 7. Juli 2010

Noch ein Messer

Nach vielen Tagen bin ich endlich mal wieder in Amazonien gewesen und wurde gleich wieder mit Arbeit belästigt. Dabei hatte ich mich gerade wieder an mein altes Leben als Landstreicher gewöhnt. Aber wer kann schon soviel geballter Weiblichkeit widerstehen? Darum hab ich mich wie immer breitschlagen lassen und auch diesen Auftrag angenommen. Ly wollte schon wieder ein Messer haben, diesmal nicht so ein kleines spieliges Ding wie für sich sondern ein vernünftiges, es muss wohl eine neue Spähernovizin geben und die wollte sie richtig ausstatten.

Bei der Gelegenheit erfuhr ich auch gleich das sie zusammen mit einer Kriegernnovizin das Haus neben der Schmiede bezogen hatte. Davon hatte ich noch gar nichts bemerkt. Gut aber das sich diese, ehemals als verlassen bekannte Stadt wieder mit Leben füllt. Nach einigen hin und her einigten wir uns schließlich das, das Messer direkt an Ly geht wenn es fertig ist, hoffentlich kann sie das große Ding auch tragen, und sie es auch bezahlt. Zum Glück drängelte sie aber nicht und ließ mir ein paar Tage Zeit das Messer zu fertigen, schließlich gab es auch noch andere Dinge zu erledigen. Da gab es zum Beispiel viel weiter südlich von Amazonien ja auch noch dieses merkwürdige Tunier was jetzt gerade in seine Endphase ging und dessen Ausgang ich nicht verpassen wollte.

Die anderen Amazonen die mal wieder im Dunstkreis der Schmiede rumlungerten, kann ich gar nicht verstehen bei der Hitze die hier momentan herrschte, entschlossen sich nun doch lieber in die Taverne zu gehen und auch mir war ein Schluck kaltes Bier lieber als den Abend in der Nähe des Schmiedefeuers zu verbringen. Deshalb folgte ich ihnen und setzte mich zu den Amazonen an den Tisch als ein Fremder auftauchte. Merkwürdigerweise meinte er mich zu kennen. Das verwirrte mich leicht und ein wenig zweifelte ich auch schon an meinen eigenen Geist aber dann stellte sich heraus das er mich mit einen Typen aus dem Dorf im Norden verwechselt hat. Der hatte zwar Glatze und war viel hellhäutiger als ich aber das reichte mir das ich mich beruhigt zurücklehnen konnte und eher am Geiste des Spaniers zweifelte als an meinen.

Das alles hielt aber die Amazonen nicht davon ab ihn auszufragen. Ein gesprächiger Fremder ist halt auch mal was aufregendes, in einer Zeit wo Fernseher und Computer noch nicht erfunden waren ersetzte so einer doch perfekt die Klatschpresse die es ja auch noch nicht gab. Während dann das Gespräch so hinplätscherte und ich am überlegen war ob ich mir noch ein Bier gönnen sollte, hörte ich wie ein kleiner Stein in meinen Becher fiel und vor sich hinklimperte. Als ich meinen Blick hob und in Cindy ihr grinsendes Gesicht sah war mir klar wer die Verursacherin war. Wenn sie so etwas schon anfing dann musste es auch eine Möglichkeit geben sich zu "rächen". Ich ließ den Stein aus dem Becher in meine Hand rollen und als ich das nasse Teil in meiner Hand hielt und wusste ich was zu tun war.

Ich stand auf und wollte zu Cindy gehen aber diese musste den Braten gerochen haben und sprang ebenfalls auf. Noch bevor ich sie erreichte flüchtete sie aus der Taverne und war den Rest des Abends nicht mehr gesehen. Da auch alle anderen plötzlich in Aufbruchsstimmung waren, verzichtete ich auf ein weiteres Bier und ging zurück zur Schmiede. Meine neuen Nachbarinnen müssen übrigens sehr leise Mieterinnen sein denn von denen war auch weiterhin nichts zu hören.

GR

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