Sonntag, 24. Oktober 2010

Aufbruch zur Oase

Heute sollte es tatsächlich passieren. Ich war marschbereit, nur Lu kam heute irgendwie nicht in die Gänge und Proviant gabs auch nicht da die Herberge nicht besetzt war, doch da wollte ich am Handelsposten sehen was ich für die weitere Reise dort erwerben konnte. Zum Glück hielt mich diesmal aber keine Kunde auf und so ging ich, wenn auch spät, los. Am Tor traf ich noch auf einen Pilger den ich letztens schon mal gesehen hatte. Nach einen kurzen Gespräch sah ich aber zu das ich weiter kam. Am Pier angekommen, ich war also noch gar nicht weit gekommen tat sich schon das nächste Problem auf.

Lu hatte es zwar schon mal angedeutet aber sie schien tatsächlich panische Angst zu haben ins Wasser zu fallen. Als ihr dann klar wurde das es nur kleines Ruderboot war mit dem ich übersetzen wollte, wurde sie erst recht panisch. Irgendwie bekam ich sie aber trotzdem in den Kahn, das fehlte noch das ich wegen ihr noch den Fährmann bezahlen müsste. So verkrampft wie sie im Boot saß  und wie sich ihre Finger in das Holz des Bootes krallten, verzichtete ich darauf ihr ein Paddel in die Hand zu drücken, sonst würden wir uns wahrscheinlich jetzt noch in der Mitte des Fayheen drehen. Mein erster Anlaufpunkt war das kleine Anwesen des Schmiedes aus den Norden, in der Hoffnung dort schon etwas Proviant aufnehmen zu können.

Als ich dort anlegen wollte sprang Lu viel zu zeitig auf und was dazu führte das dadurch der Kahn erst recht fast gekentert wäre, mit einen bisschen Geschick schaffte ich es aber ihn doch noch anzulegen ohne Lu aus dem Wasser fischen zu müssen. Der Schmied jedoch war wieder mal nicht da und das Anwesen verwaist, so blieb mir nichts weiter übrig als meinen Weg zum Handelspunkt fortzusetzen. Allerdings begriff ich auch langsam auf was ich mich eingelassen hatte mit dieser Kajira. Viel hatte sie von Gor wohl noch nicht gesehen so das sie staunend und bewundernd an jeder zweiten Blüte stehen blieb. Da ich mehr damit beschäftigt war Lu in Bewegung zu halten, verpasste ich auch noch den Abzweig zur Oase so das ich irgendwann noch mal umkehren musste, was nicht unbedingt zu meinen straffen Zeitmanagement passte. Doch so ganz ohne Proviant wollte ich den Weg bis zur Oase nun auch nicht antreten.

Also zurück den Abzweig zum Handelsposten suchen und dabei die Augen offen halten ob sich nicht irgendwo diese Waldmädchen rumtrieben, das war es was mich jetzt beschäftigte. Tatsächlich standen wir dann auch vor dem Tor des Handelsposten und betraten selbigen. Er wirkte ziemlich verwaist, zum Glück waren aber noch ein paar Stände aufgebaut so das ich den Proviant auffüllen konnte. Ich hatte fast alles was ich brauchte, nur Lu bekniete mich noch auch ein wenig Honig mitzunehmen. Ich wusste zwar nicht warum ich das nach dem ganzen Theater, was ich heut mit ihr hatte, tun sollte, doch wieder einmal schaffte sie es mich zu erweichen. Als ich zusagte fiel sie mir auch noch mitten auf den Markt um den Hals was natürlich die Aufmerksamkeit anderer auf sich zog.

Ganz besonders eine Lady befühlte sich berufen mich darüber zu belehren wie man mit Kajirae umgeht. Wie sich herausstellte kannten wir uns sogar flüchtig, war sie doch eine von den En'Fori Söldnern die letztens in Kasra weilten. Da sie auch ansonsten ziemlich mürrisch wirkte fragte ich sie aus was denn ihren Unmut ausgelöst habe. Dabei stellte sich heraus das ein Händler sie bei einen Brot gegen Salz Geschäft übers Ohr gehauen hatte. Ich konnte mir die Bemerkung nicht verkneifen das sie, wenn sie sich weniger um fremde Kajirae kümmern würde, es sicher nicht dazu gekommen wäre. Dieser Spruch war ihrer Laune nicht unbedingt zuträglich und sie wagte es doch tatsächlich mir zu drohen in dem sie die Hand mit einen passenden Spruch an ihren Dolch legte. Ich fand das zwar eher amüsant, das eine zierliche Frau es wagen würde mich mit einen Messer anzugreifen, trotzdem empfahl ich ihr für ihre Wutausbrüche sich in Zukunft jemand anderes zu suchen.

Tatsächlich nahm sie meinen Rat an und verabschiedete sich einige Worte später. In der Zwischenzeit hatte Lu den Proviant verpackt und ich entschloss mich noch auf einen Paga in die Taverne einzukehren. Auch hier war heute Selbstbedienung und die Kasse des Vertrauens, wie auch schon auf den ganzen Markt, angesagt. Aber ich hatte ja Lu mit und sie fand auch das Pagafass so das sie mir einen Becher voll servieren konnte. Nach einer Pause der Entspannung, in der Lu wieder mal bewies das ihr als Heilerkajira gewisse anatomische Grundkenntnisse nicht fremd waren, faste ich den Entschluss endlich weiter zu ziehen. Ich verließ also die Sicherheit des Handelsposten und machte mich wieder auf den Weg zur Oase.

Ein Stück weit schafften wir es noch dann überraschte uns die hereinbrechende Nacht. Zum Glück fand ich ein kleines verlassenes Lager und entschloss mich dort die Nacht zu verbringen und dann bei den ersten Strahlen der Sonne weiter zu ziehen.

GR

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