Mittwoch, 27. Oktober 2010

Die Übergabe

Raus aus dem Zoo und den Herrn von Lu gesucht. Vorbei an einen Wagen, dessen Zugtiere ausgespannt etwas weiter weg standen, über einen großen Platz zur Herberge. Die war nicht nur ziemlich sondern ganz leer. Nicht mal eine Kajira war in der Nähe die man hätte fragen können. Dafür stand Lu jetzt mit offenen Mund über all den Prunk staunend in der Herberge. Irgendwie bekam ich sie dann doch noch nach draußen. Da der Platz genauso verwaist war wie die Herberge, gab es natürlich auch hier niemanden den man fragen konnte wo sich das Haus des Heilers befindet.

Suchend ließ ich meine Blicke über den Platz streifen. Lu´s Augen waren zum Glück besser als meine, vielleicht lag es aber auch nur daran das sie einen Heiler gehörte, denn das einzige was ich gefunden hatte war die Schmiede. Da das Heilerhaus genauso ausgestorben schien wie der Rest der Stadt, zumindest dort wo wir vorbeigekommen waren, schickte ich Lu sich in den unteren Räumlichkeiten umzuschauen, während ich nach oben ging und schaute ob ich dort jemanden antraf. Schon nach wenigen Augenblicken war klar das hier auch niemand war und ich ging auf die Dachterrasse aber auch dort war nur das Licht der drei Monde. Gerade als ich wieder nach unten wollte kam Lu angelaufen und schwenkte wild einen Zettel.

Aufgeregt plapperte sie irgendwas von das wäre die Handschrift ihres Herrn aus Aventicum. Als ich wissen wollte was drauf steht entgegnete sie mir das sie es nicht gelesen hätte, da Neugier einer Kajira nicht steht. Ich glaubte zwar eher das sie nicht lesen kann, das verneinte sie aber vehement. Trotzdem nahm ich den Zettel an mich und versuchte ihn selbst zu entziffern, da aber relativ wenig von Ale, Paga und ähnlichen Sachen drauf stand kam ich nicht weit und gab Lu den Zettel zurück, sollte sie doch beweisen das sie wirklich lesen konnte. Unaufmerksam hörte ich ihr zu und nur en paar Brocken drangen an mein Ohr. Vorzeitig abgereist...., bring Lu bitte nach Aventicum....., Kosten werden ersetzt. Na toll, nahm das denn gar kein Ende?

Nach dem ich mich etwas von der Überraschung erholt und den Zettel gut bei mir verstaut hatte,überlegte ich krampfhaft wie es weitergehen sollte. Klar war nur eins, wir mussten zurück nach Kasra und dann von dort mit den Schiff weiter. Und es war klar, ein Fußmarsch zurück durch den Dschungel kam, da ich es ja nun eilig hatte nicht in Frage, also Tarn oder Boot. Ich sagte Lu das wir den Tarn nehmen werden aber eigentlich nur um ihr Entsetzen zu sehen und in der Hoffnung das sie bei der Bootsfahrt nicht wieder so ein Theater machen würde. Tatsächlich klappte das auch und sie nahm deutlich gelassener im Boot platz und das obwohl die Fahrt diesmal um einiges länger dauern würde. Nach einer kleinen Ewigkeit waren wir endlich in Kasra angekommen und als wenn ich es geahnt hatte stand da auch tatsächlich ein Schiff was uns mitnehmen konnte. Ich schob also Lu die Schmale Planke hoch an Deck. Zum Glück hatte sie bei deutlich größeren Schiffen weniger Probleme als in einen Kanu und so konnte unsere Reise beginnen.

Nach was weiß ich wie viel Tagen legte das Schiff auch endlich in Aventicum an. Ich zahlte den Skipper aus und verließ den Kahn. Nach dem ich mir sicher war das auch Lu auf festen Boden stand ging es los in Richtung Stadt. Vorbei an einer einsamen Schmiede, einen auch nicht viel belebteren Bauernhof, bis ich plötzlich vor einen Berg stand und Lu meinte als wäre das normalste der Welt: "Da müssen wir rauf". Hmmpf, und das mir wo ich doch so richtige Berge heute das erste Mal gesehen hab. Was solls? Ich gab mir einen Ruck und lief los. Doch je weiter ich voran kam desto schneller wurde mir klar das das nichts für mich ist. Irgendwann war der Punkt erreicht wo ich eine kurze Rast einlegen musste. Meine Lunge pumpte und mir lief der Schweiß übers Gesicht aber Lu sah noch relativ frisch aus.

Also versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen und setzte nach wenigen Ehn meinen Marsch fort. Oben angekommen, vor den Toren der Stadt legte ich einen weiteren Stopp ein. Einfach um nicht zu abgekämpft zu wirken wenn ich Aventicum betrete. Lu nutzte die Zeit und schaute traurig über die Berglandschaft. Auf meine Frage was mit ihr los sei entgegnete sie, das sie sich dieses Panorama einprägen will, da sie es ja bald nicht mehr zu sehen bekommt. Erst mein Hinweis das noch gar nichts entschieden sei und ich sie auch hier lassen könnte, brachten sie dazu sich endlich wieder zu bewegen.

Ich wollt natürlich zur Taverne meinen Durst stillen, doch die war leer. Lu bemerkte das es auch noch ein Teehaus gäbe und ihr Herr dort eher anzutreffen sei als hier. Also gut, Teehaus! Damit die Geschichte langsam ein Ende nimmt. Auf den Weg dorthin traf ich noch auf eine kleine Menschenmenge, die mich erst sehr misstrauisch beäugte aber als sie erfuhren das ich aus Kasra war, doch einiges von ihren Misstrauen ablegten. Nur wo der Heiler und damit der Herr von Lu war, das wusste wieder keiner. Da einer der Sirs wohl Kasra besonders zugetan war, lud er mich auf einen Umtrunk ein. Das hatte jetzt den Vorteil das ich noch ein paar Kupfer sparte die ich eventuell für den Kauf von Lu noch gebrauchen könnte.

Doch noch war er nicht da. Während Lu die ersten Getränke servieren sollte, tauchte er aber wie aus dem nichts auf, was dazu führte das Lu alles fallen ließ. Zu ihren Glück sprang ihr die andere Kajira zur Seite und half das Malheur zu beseitigen. Lu die bis eben noch sehr fröhlich wirkte, kniete sich auf einmal mehr als niedergeschlagen neben ihren Herrn. Das dieser diese Verstimmung bemerkte war nicht weiter verwunderlich. Das er nun befürchtete das ich seinen Besitz beschädigt habe, machte es mir nicht leichter und die vorige freundliche Begrüßung wertlos. Er verschwand mit Lu und sagte noch was der er sie untersuchen wolle. Derweil trank ich mein Ale und unterhielt mich mit den verbliebenen Gästen.

Eine ganze Weile später kam er mit der Kajira zurück. Er entschuldigte sich, da sein Besitz unversehrt sei und so versuchte ich den günstigen Moment zu nutzen um auf die geschäftlichen Dinge sprechen zu kommen. Der Plan war das er mir Lu so überlässt nachdem ich ihm meine ganzen Auslagen hochgerechnet hab. Das das nicht funktioniert hätte ich mir ja denken können. Dadurch das Lu während der Untersuchung schon geschwatzt hatte, wusste er Bescheid und konnte sich eine Gegenstrategie ausdenken. Also feilschten wir. Er war der Meinung das damit, das Lu mir gedient hätte alles abgegolten wäre, immerhin wäre sie eine ausgebildetes Lustsklavin, die Beste von ganz Aventicum. Das ich ihn fragte ob er die von Kasra kenne und er das verneinen musste, war nicht mehr wert als ein Ausgleichstor.

So ging es noch eine ganze Weile weiter. Mein Trumpf war, dachte ich zumindest, das ja die Reise nach Aventicum nie Teil unserer Abmachung war und er wenigstens diesen Teil mir ersetzen musste. Doch er ließ sich nicht darauf ein, meinte Lu sei mehr wert als die ganze Reise mich gekostet haben könnte und auch könne er sich nicht erinnern jemals mir die Erstattung der Kosten versprochen zu haben. Das war der Zeitpunkt wo ich den kleinen Zettel den wir in der Oase gefunden hatten, hervorholen konnte um meine Ansprüche zu beweisen. Endlich kam ein wenig Schwung in die Verhandlung. Die Einigung ging dann ziemlich zügig voran. Ein Silbertarsk sollte es sein, dem durchgeknallten Krieger sei dank hatte ich soviel, und 12 neue Kragen die ich ihm anfertigen werde. Ich schlug ein und wir besiegelten das Geschäft.

Dann ging er zu Lu, die ganz still und zunehmend hin und her gerissen, neben ihren jetzt ehemaligen Herrn kniete. Er beugte sich zu ihr herab, strich ihr durchs Haar, bevor er das Collar öffnete und es ihr abnahm.

GR

2 Kommentare:

  1. na fein...du stellst sie doch bestimmt auch für den Herrenbadeabend am 03.11. zur Verfügung. Ist ja eine ausgebildete Lustsklavin offensichtlich :-)

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  2. Das hast du doch schon längst mit ihr besprochen Dina. ;) Und ob sie ist was ihr ehemaliger Herr behauptet muss sie ja erst noch beweisen.

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