Samstag, 16. Oktober 2010

Pilgerreise Belnend

Keine Ahnung ob meine Pilgerreise nach geographischen Gesichtspunkten richtig verläuft denn ich wähle die Orte immer nach dem grüne Punkte Prinzip aus und somit traf es diesmal Belnend.

Angekommen am Pier, umgeben von stinkigen, brackigen Hafenwasser machte ich mich auf den Weg nach Belnend zu suchen. Nur weg hier aus dieser Ecke, Hafengeruch war noch nie etwas was ich als sehr einladend empfunden hatte. Lu machte mich auf ein Schild aufmerksam und meinte wir müssten nach rechts, auf meine Frage wie sie denn darauf kommt, da ja am Schild keinerlei Pfeile zu sehen waren, meinte sie das sie das aus der Art der Anbringung schließe. Hmm Kajirae eben. Zum Glück kam zu Glück eine Mann vorbei den ich fragen konnte. In seiner Bekleidung war eine Kajira die zwei Babys auf den Armen trug. Das diese Bälger mich noch fast den ganzen Abend verfolgen sollten, wusste ich zu diesen Zeitpunkt noch nicht sonst wäre ich sicher gleich weiter gereist.

Jedenfalls fragte ich diesen Mann nach dem Weg und er bot an uns nach Belnend zu geleiten. Tatsächlich ging es nach rechts, Lu hatte also recht gehabt, gesagt habe ich natürlich nichts, nicht das es ihr noch zu Kopf gestiegen wäre. Am Stadttor trennte ich mich von meinen Führer und seinen Tross, wollte ich mich doch erst noch in der Stadt ein wenig umsehen. Schneller als gedacht landete ich dann jedoch in einer Taverne, wie ich zuerst dachte. Es dauerte aber nicht lange bis man mir erklärte das dies keine Taverne sondern eine Schänke wäre. Nun kannte ich zwar von Kasra her eine Herberge, was eine Schenke aber nun sein sollte und wo der Unterschied zur Taverne liegt war mir nicht ganz klar.

Auf meine Nachfragen hin erklärte man mir das es eben keine Alkoven gäbe. Ich murmelte eben noch was, das so in die Richtung ging: Gut wenn man hier die Öffentlichkeit bevorzugt, dann werd ich mich eben den hiesigen Gepflogenheiten anpassen, als ich gerade noch den Halbsatz hörte: auch freie Frauen dürften die Schenke betreten. Hmmmpf, also alles wie zu Hause. Mit diesen Worten ließ ich mich auf eines der zum Sitzmöbel umfunktionierten Fässer fallen und schickte Lu los mir was zum trinken zu besorgen. Leider hatten nicht nur freie Frauen sondern auch Quälgeister mit der Berufsbezeichnung Wickelkind Zutritt zu der Schenke, wie ich feststellen konnte während ich auf meinen Paga wartete, Ale gab es hier nicht, und stellte mich auf einen sehr unruhigen Abend ein. Tatsächlich war es auch so, am liebsten hätte ich mir den Paga in die Ohren geschüttet um das Geräusch zudämpfen was diese Bälger von sich gaben. Ein Geräusch das irgendwo zwischen den permanenten Quieken einer Urt und tatsächlichen Kindergekreische lag. Lu bemerkte meine Nervosität und versuchte mich zu beruhigen.

Um mich weiter abzulenken fing ich ein Gespräch mit dem Sir an der mich in die Schenke eingeladen hatte und so erfuhr ich das Belnend an der Seite von Lydius gegen Kassau gekämpft hatte. Ich vermied es tunlichst zu erwähnen das auch Krieger aus Kasra Kassau unterstützt hatten, schließlich wollte ich seine Reaktion darauf nicht wirklich austesten. Allerdings erfuhren ich auch das Aventicum in diesen Krieg involviert war und zwar auch auf Seiten derer aus Kassau. Da Kassau aber den Krieg verloren hatte, hatte Belnend Reparationsforderungen an Aventicum gestellt und gedroht diese sich notfalls auch mit Waffengewalt zu holen.

Jetzt war es an Lu nervös zu werden, hatte ich sie doch von einen Mann aus Aventicum erhalten, ich fuhr ihr beruhigend durchs Haar. Zum Glück bemerkte niemand etwas von ihrer Unruhe und so blieben mir lästige Fragen erspart. Als dann zur Sprache kam das dieser Konflikt zwischen Aventicum und Belnend auf diplomatischen Wege gelöst wurde entspannte sich die Situation endgültig und Lu fand so gar Gelegenheit mit den beiden Babys herumzualbern. Hätten wir uns mal lieber weiter über den Krieg unterhalten, denn jetzt durfte ich mir von einigen Ladys die wohl auch von einen Kinderwunsch geplagt waren und meine ablehnende Haltung gegenüber den Quälgeistern bemerkt hatten, Belehrungen anhören das ein jeder guter Goreaner für den Fortbestand seines Volkes zu sorgen hätte und und die Qualität des Samens mit fortschreitenden Alters... blablabla.....

Die Kinder waren nun zwar schon einige Ehn weg aber der Redeschwall dieser Weiber aus Belnend war ja fast noch nerviger als das Geplärre zuvor und so gedachte ich mich dieser Runde durch ein Bad zu entziehen. Diese Frage an meinen Gastgeber gerichtet, ergab das es zwar kein Badehaus gab aber doch die Möglichkeit sich zu einen guten Bad zurück zuziehen. Lu die das hörte war sofort hellwach und hörte interessiert zu. Dann führte man mich zu einen kleinen unscheinbaren Haus worin sich nicht mehr als eine Falltür befand. Skeptisch schaute ich mich um. Doch nach dem man die Falltür geöffnet und mich nach unten geleitet hatte wurde alles klar.

Eine hell erleuchte Höhle in der sich ein kleiner klarer See befand und dazu alles was man für ein Bad braucht, machten es Lu leicht mir noch einen entspannenden Abend zu bereiten. Gut das Wasser dieses unterirdischen Bergsees als kühl zu bezeichnen wäre schon mehr als übertrieben aber Lu gab sich alle Mühe diesen Makel wieder auszugleichen.

GR

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