Sonntag, 17. Oktober 2010

Pilgerreise Kassau

Der weitere Weg führte mich nach Kassau. Eigentlich konnte es auch nicht mehr weit sein. Ich kam an einer kleinen Bucht vorbei in der ein Boot ankerte. In der Ferne sah man einige Gebäude stehen und so ging ich, nachdem ich Lu noch Beine machen musste weil sie gerade dabei war sich in der frischen Meeresluft zu verlieren, darauf zu in der Hoffnung Kassau endlich erreicht zu haben. Doch weit gefehlt, es war nur ein Gehöft. Nach mehrmaligen rufen und klopfen, auf das ich keine Antwort erhielt, versuchte ich das Tor zu öffnen was mir merkwürdigerweise sogar gelang. Mehr als einen gut genährten Bosk fand ich allerdings nicht auf dem Hof.

Da ich keine Lust hatte den vielleicht plötzlich zurückkehrenden Besitzern im Hof in die Arme zu laufen und als Dieb dazustehen, ging ich hinaus und verschloss das Tor wieder. Unschlüssig in welche Richtung ich nun meine Schritte lenken sollte ging ich eine kleine Anhöhe hinauf um mir einen Überblick zu verschaffen. Plötzlich sah ich wie Lu in den Büschen verschwand und mir aufgeregt klar machte das sie eben einen Tarn gesehen hatte. Vorsichtshalber ging ich auch in Deckung und suchte dann mit meinen Augen den dunklen Himmel ab. Tatsächlich da flog er, zum Glück von uns weg und der Weg nach Kassau war auch nicht mehr weit wie ich zuvor feststellen konnte. In der Ferne waren eben schon vereinzelte Lichter zu sehen gewesen.

So wagten wir uns wieder aus dem Versteckt und nahmen das letzte Stück des Weges in Angriff. In den engen Gassen fühlten wir uns zumindest vor dem Tarn sicher. Ob die Bewohner uns freundlich gesonnen waren mussten wir erst noch herausbekommen. Doch vorerst war keine Menschenseele zu sehen. So irrte ich durch die engen Gassen auf der Suche nach einer Taverne, Herberge oder sowas in der Art um endlich meine müden Knochen ein wenig Ruhe gönnen zu können. Vorbei an einer Bäckerei, wo ich Lu noch von den Naschwerk abhalten musste suchte ich weiter als mir plötzlich ein Fetzen dieses widerlichen Hafengeruches in die Nase stieg. Zum ersten Mal in meinen Leben zog es mich nun unwiderstehlich in diese Richtung, denn wenn es nirgends eine Taverne gab im Hafen musste eine sein.

Von temporärer Blindheit geschlagen fand ich sie im Hafenviertel aber nicht. Nun wurde auch Lu unruhig, weil hier niemand war, befürchtete sie das die Krieger Kassaus alle nach Aventicum gereist wären um Rache für den Krieg zu nehmen, sie konnte ihre Wurzeln einfach nicht vergessen. In ihrer Aufregung hatte sie natürlich wieder einmal alles durcheinander gebracht. Schließlich waren Aventicum und Kassau Verbündete gewesen und Lydius und Belnend die Bösen. Gut das hatten wir geklärt, dann durchschritt ich ein Tor und ging eine Rampe empor die zu einen weiteren Tor führte. Dort oben fanden wir tatsächlich die ersten Einwohner von Kassau.

Ein Rarius musterte mich misstrauisch und sprach mich dann an. Es stellte sich heraus das Nordmänner gerate versucht hatten Kassau zu überfallen, blöderweise war ich heute in einer Art gekleidet die mich fast so aussehen ließ. Zum Glück konnte ich ihm relativ schnell klar machen das wir aus Kasra waren, auch wenn ich nicht gerade sehr nach Süden aussah, hatte ich mich doch auf den Weg nach Kassau neu eingekleidet, die Kälte hier oben war ich einfach nicht gewohnt als das ich in einer Tunika hätte herumlaufen zu können. Das ich Schmied war stimmte ihn dann ebenfalls milde, erwähnte er doch das er meine Hilfe brauchen könnte. Auf meine Frage hin wo die Taverne sei, zeigte mir den Weg dorthin und wichtiger noch, er machte auch den Wirt darauf aufmerksam das er Gäste habe.

In der Taverne, die dann ein Gasthaus war, wurde es richtig kompliziert. Drinnen oder draußen sitzen? Bier, Ale, Paga, Met oder Wein? Warmes Essen von Heute oder kaltes von Gestern? Sklavenbrei pur, mit Honig, mit Früchten oder mit Honig und Früchten für Lu? Ein Zimmer, Baden und noch eine Kajira dazu? Immer wenn ich dachte jetzt hätten wir es fiel dem Wirt noch eine Frage ein. Um es kurz zu machen, drinnen, war ja kalt, Ale, Braten von Gestern für mich, Sklavenbrei mit Früchten für Lu, Bad und ein Zimmer. Während ich es mir schmecken ließ, heizte der Wirt das Bad an. Hatte ich doch ausdrücklich möglichst warmes Wasser verlangt, so schön das in Belnend auch in der Höhle war aber das Wasser war so kalt gewesen da konnte einen alles vergehen.

Satt und der erste Durst gestillt wollte ich zahlen und hoffte insgeheim noch auf einen Nachlass für Pilger, doch da hatte ich mich getäuscht, ich sollte froh sein das er schon den Aufschlag für Fremde nicht erhoben habe oder so ähnlich war die Antwort des Wirtes und ich zahlte dann zähneknirschend den vollen Betrag. Wenigstens gab er mir seine Kajira mit die uns das Gäste- und das Badehaus zeigen sollte. Froh nicht wieder durch die engen Gassen von Kassau irren zu müssen folgte ich dieser. Der Anblick der Unterkunft, hatte ich doch eher ein Einzelzimmer erwartet bei den Preisen hier und keinen Schlafsaal, ließ meine Stimmung mal wieder auf den Tiefpunkt sinken. Meine Hoffnung war das nun wenigstens das Badehaus es wieder rausreißen konnte.

Zurück durch die verwinkelten engen Gassen ging es wieder zum Gasthaus der wohl das Badehaus angeschlossen war. Tatsächlich war es auch so. Nach langer Zeit endlich mal wieder ein richtig warmer Raum und sogar warmes, fast heißes Wasser im Zuber. Die Kajira des Wirtes wollte wissen ob sie noch was für mich tun könnte. Ich schickte sie jedoch zu ihren Herrn zurück, Lu würde mir heute reichen hatte ich das Gefühl. Die Auswahl der Badeeessenzen überließ ich Lu, kannte sich doch meine Nase nur mit den Gerüchen einer Schmiede aus, als sie mich dann entkleiden wollte, ließ ich das jedoch nicht zu. Hatte ich es doch eilig ins warme Wasser zu kommen und so sprang ich förmlich aus meine Klamotten und schwang mich in die Wanne. Es dauerte noch einen Moment bis Lu verstanden hatte das sie mit in die Wanne sollte, doch dann gab ich mich ganz ihren Händen hin.

GR

4 Kommentare:

  1. ich hoffe Kassau hat dir gefallen,
    nur mal so aus neugier, wann warst du den da und auch um welche zeit?

    lg andera

    p.s. Konstruktive Kritik an einer sim ist durchaus wertvoll denke ich

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  2. Am Samstag war ich in Kassau Andera so zwischen 21 und 24Uhr. Und ja Kassau hat mir gefallen. ich weiß jetzt nicht worauf du deine vermutete Kritik beziehst, ich hab in diesen Beitrag eigentlich keine geäußert.

    Den Bericht sollte man rein IC sehen, also wenn etwas in dem Bericht schlecht wegkommt dann ist das das IC Empfinden des Schmiedes und hat nichts mit der Gestaltung der SIM zu tun. Als Beispiel: der Schmied regt sich ja mehrfach über die verwinkelten Gassen auf und darüber das er sich nicht zurecht findet. OOC sag ich, das find ich super so wie es ist.

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  3. da hast du mich missverstanden, ich habe in deinem Beitrag keine Kritik gelesen.

    ich meinte nur allgemein das so etwas wertvoll ist und das du durchaus auch meckern darfst oder anmerken was für dich unsauber war.

    man selber neigt ja dazu betriebsblind zu werden.

    lg andera

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  4. Ach so, dann hab ich da was reininterpretiert was nicht da war. Aber wenn ich IC unterwegs bin fällt mir meistens nichts auf worüber ich meckern könnte, da bin ich viel zu sehr mit dem RP beschäftigt. Fürs "meckern" gibt es die Gör-Städtetour. Zu erreichen unter:

    http://georgrang.blogspot.com/search/label/Gor-St%C3%A4dtetour

    Da bin ich OOC bzw als Observer unterwegs und da hab ich dann auch mal die Ruhe und die Muse genauer hin zuschauen. Auch Kassau ist da dabei, allerdings ist der besuch schon eine Weile her.

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