Donnerstag, 27. Januar 2011

Die Macht des Wortes

Auf www.goraufdeutsch.de hat Dina eine Diskussion zum Thema " Meinungsmache durch Blogs?" angeschoben. Da der Thread zwischenzeitlich immer mal wieder abdriftet und ich ja auch befangen bin als Blogger, schreib ich meins lieber hier nieder.

Eins vorneweg, ja ich bin der Meinung das Blogs Meinungsbildend sind. Nun nicht gerade in der Art das ich schreibe so ist es und alle Welt schreit auf: "Ja, Messias, so ist es!" Das ganz bestimmt nicht aber mit jeden Post der eine bestimmte Wertung enthält, streu ich auch meine Meinung unters Volk. Manch einer wird die ungeprüft übernehmen, weil es zu dem passt was er schon von anderen gehört hat, andere werden das sicher kritischer sehen und sich ihr eigenes Bild  dazu machen und die nächsten lesen es nur, zucken mit den Schultern und haken das Thema mit einen "Was solls?" für sich ab.

Was aber auf jeden Fall passiert, es setzt sich was im Unterbewusstsein ab und beeinflusst uns, wie der Name schon sagt, unbewusst. Das heißt wenn das Thema mal wieder hochkocht, hat man immer noch im Hinterkopf das da mal was war und geht erst mal eher skeptisch an die Sache heran. Egal ob es jetzt um eine Person geht, Gruppe, SIM oder ein gelaufenes RP.Seien wir doch mal ehrlich jeder von uns hat schon das eine oder andere gehört meidet dadurch vielleicht SIMs oder Gruppen obwohl er das Bild was sich da in seinen Hinterkopf gebildet hat nie wirklich überprüft hat.

Das Ganze potenziert sich noch wenn ein Blog eine gewissen Breitenwirkung erreicht. Ich gehe mal von meinen Blog aus der täglich um die 100 Zugriffe verzeichnet, in Spitzenzeiten auch mal 250 und mehr. Das ist für einen Nischenblog der sich nur mit SL und da speziell mit dem Thema Rollenspiel befasst schon ganz ordentlich, mancher Hobbyhomepagebetreiber wird von solchen Zahlen nur träumen und ich bin mir sicher das andere die über Rollenspiele in SL berichten noch deutlich höhere Zugriffszahlen haben. Entsprechend Schaden kann man, gewollt oder ungewollt, anrichten. Ich will nicht sagen das wir in der Lage sind SIMs zu leeren, RP-Karrieren zu zerstören oder gar NO-RP über ganze Gruppe zu verhängen aber die Möglichkeit das etwas hängen bleibt besteht natürlich trotzdem.

Ob man uns Bloggern deshalb gleich ein Bildzeitungsniveau unterstellen kann wage ich jedoch zu bezweifeln. Erstens gibts bei uns viel mehr Text als Bilder und zweitens schreiben wir unsere eigene, natürlich stark subjektiv gefärbte Meinung nieder und verstehen uns nicht als Meinungsbildend. Die Beweggründe warum man über verschiedene Themen schreibt mögen unterschiedlich sein aber den Gedanken der Meinungsbildung haben wohl die wenigsten. Für die Einen ist so ein Blog ein Tagebuch, für Andere eine Selbstreflektion, der nächste schreibt sich einfach seinen Frust von der Seele und fühlt sich dann besser und dann gibt es sicher auch welche die ab und zu unter dem Anfall einer Lästerattacke leiden aber mir ist noch keiner begegnet der ernsthaft denkt das er ganze Gruppen bekehren könnte, zu was auch immer.

Vielleicht sollten wir Blogger uns unserer "Macht" bewusst werden, die darauf beruht das es eben auch Leute gibt die das was wir schreiben für bare Münze nehmen, uns bewusst werden das sich andere durch unser geschriebenes angegriffen fühlen könnten. Das wir sorgfältiger recherchieren sollten und weniger Schnellschüsse abgeben. Eins muss aber auch jeden klar sein, wer kontroverse Themen ausspart wird schnell langweilig und weichgespült und schreibt dann am Ende doch nur für sich selber und seien wir mal ehrlich diejenigen die einen Blog betreiben, denen wird man auch einen gewissen Hang zur Selbstdarstellung nicht absprechen können.

GR

2 Kommentare:

  1. ich bin die, die die diskussion mit angestossen hat udn ich freue mich nicht darüber nun einen kommentar dazu hier zu lesen. besser hätte ich es gefunden, wenn du direkt deine meinung in eine diskussion hättest einfliessen lassen.
    Blogs dienen der Selbstdarstellung, für den einen (andere blogs) stärker, für den andren eben weniger.

    Ich würde es begrüssen, wenn ihr Tagebuch schreibt. Das liest keiner. Und eure Meinung daher in einer Diskussion von euch gebt.

    Gruss
    Z.

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  2. Nun meine Meinung äußere ich dort wo ich es für richtig halte und in diesen Fall war die für mich richtige Stelle hier in meinen Blog. Ein andermal kann es auch wieder ein Forum sein. Also warum im Blog?

    1. Weil die Diskussion im besagten Forum schon am abschweifen war und zum Teil drohte unsachlich zu werden und

    2. Weil ich hier noch Bezug auf einen anderen Blogpost von mir nehmen wollte, was mir in diesen Fall wichtig war.

    Was nun die Selbstdarstellung betrifft, nun das habe ich ja selber erwähnt das es ein Aspekt sein kann und das ist in meinen Augen auch nichts schlimmes. Das Blogs in erster Linie als Tagebuch dienen sollten ist nur ein weit verbreitetes Vorurteil. Tatsächlich ist es so das die wenigsten Blogs genau diesen Zweck erfüllen. Viel mehr ist es doch so das Blogs versuchen das aktuelle Tagesgeschehen, im jeweils betreffenden Spezialgebiet, aufzugreifen und zu kommentieren. Das das in den seltensten Fällen objektiv erfolgt, sondern meist in einer stark subjektiv gefärbten Form sollte auch den meisten klar sein.

    Meinen Blog sehe ich als Mischung zwischen diesen beiden soeben beschriebenen Punkten. Reine Blogtagebücher findet man doch eher im privaten Bereich und sei es nur weil das Kind ein Auslandssemester im Studium absolviert und seiner Verwandschaft ermöglichen will "hautnah" dabei zu sein und nicht jeden einen extra langen Brief schreiben will.

    Ich werde mir auch weiterhin vorbehalten Sachen die mir auffallen an der Stelle zu kommentieren die in meinen Augen die richtige ist, sei es nun in meinen Blog, in einen Forum, über die Kommentarfunktion anderer Blogs oder eben in einen Gespräch. Alles unter der Berücksichtigung der Ereignisse der letzten Tage.

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