Sonntag, 13. Februar 2011

Wo ist der Heimstein?

Nach einer unruhigen Nacht stand ich auf und öffnete vorsichtig das Tor der Schmiede und wagte einen Blick nach draußen. Alles schien ruhig, meine Träume sich nicht zu bewahrheiten. Doch als ich das Tor weiter auf schob und nach draußen ins Licht trat, sah ich es! Zwar stand noch ein Stein auf dem anderen aber überall patrouillierten Wachen, überall waren Tarndrähte gespannt und eine gespannte Stille herrschte in der Stadt, so als ob sich niemand vor die Tür wagte. Zumindest das Gerücht über den Ausnahmezustand hatte sich bewahrheitet wie es schien.

Ich ließ mir von Lu was zu essen bringen und dann machte ich mich an meine Arbeit, warf dabei aber immer wieder einen Blick über den Marktplatz ob sich irgendwas tut. Lange Zeit blieb es ruhig, keine Freien die ihren Geschäften nachgingen, nicht mal ein paar Kajirae die sonst immer durch die Gassen wuselten um Besorgungen für ihre Herrschaften zu erledigen. Ein angespannte Ruhe lag über der Stadt als plötzlich doch etwas Bewegung aufkam. Vom Hafen kamen Fremde hoch, eine Heilerin aus Belnend, nebst den Schmied, wie sich später herausstellen sollte.

Der schwarz gekleidete Schmied war noch immer auf der Suche nach Erz und die Heilerin war wohl mit um in unseren Streit zu vermitteln, was ihr auch ganz gut gelang und so nahmen wir die Verhandlungen neu auf. Bevor er endgültig bestellte, sich auf Menge und Preis festlegen wollte, wollte der Schmied zuerst die Ware sehen, so das ich ihn bat mir in die Mine zu folgen. Lu kümmerte sich so lange um die mitgereiste Heilerin. Unter Tage angekommen bot ich dem Schmied an das er auch schon gegossene Eisenbarren bekommen könnte, wodurch er sich jede Menge Arbeit sparen könnte. Er bestand aber auf dem Erz und begann auch gleich sich von Eisengehalt des selben zu überzeugen.

Er schien zufrieden zu sein denn er orderte 10 Loren Erz. Ich nahm die Bestellung entgegen und sagte ihm das ich dies an den ersten Händler Kasras übermitteln werde und das Erz im Laufe der nächsten Hand geliefert werden würde, dann gingen wir wieder nach oben ans Tageslicht. Das heißt der Belnendschmied ging voraus und ich warf wie immer noch einen Blick in das Gewölbe wo der Heimstein aufbewahrt wird. Was ich sah trieb mir eisige Schauer über den Rücken, der Sockel auf dem sich normalerweise der Stein befinden musste war leer. Wie benommen ging ich nach oben, zurück zur Schmiede.

Nervös und voller Unruhe kümmerte ich mich um meine Geschäftspartner und hatte nur eins im Sinn sie so schnell wie möglich los zu werden. Zu meinen Glück drängte bei ihnen auch die Zeit und sie mussten sich beeilen zum Schiff zurück zukommen. Die war ich los! Doch nun schossen mir die Gedanken durch den Kopf. Wo war der Heimstein? Was sollte ich tun? Panik wollte ich auch nicht auslösen aber irgendjemanden musste ich ja informieren. Lu, der meine Unruhe nicht entgangen war, bügelte ich mit kurzen Worten ab, was ging das sie an, eine Sklavin, dazu noch von der Erde! Konnte sie überhaupt ermessen was hier gerade vor sich ging? Scheinbar konnte sie es, sie musste mich durchschaut haben, vielleicht hatte ich auch ein unbedachtes Wort gesagt, jedenfalls schien zu wissen was passiert ist.

Ich lies sie vor der Schmiede zurück und rannte in die Burg, irgendjemand musste doch zu sprechen sein. Regent, Wachvorgesetzte, keine Ahnung. Angetroffen hatte ich dann nur den Schreiber. Der blieb erstmal ruhig und meinte, im Ratssaal sei der Stein auch nicht dort wäre er gerade erst gewesen und außerdem wolle er die Sache selber in Augenschein nehmen und verschwand in den Katakomben der Stadt. Ungeduldig wartete ich auf seine Rückkehr, Lu neben mir die mich mit ihrer Angst fast noch in den Wahnsinn trieb. Einige Ehns später die mir wie eine Ewigkeit vorkamen, tauchte der Schreiber aus dem Untergrund der Stadt wieder auf. Wie zu Erwarten bestätigte er meine Beobachtungen.

Trotzdem schien er mir ungewöhnlich ruhig. Zu meiner Erstaunen behauptete er das der Heimstein im Zuge der Ausrufung des Ausnahmezustandes sicher an einen anderen Ort gebracht wurden sei und wenn, dann nur der Regent und engste Vertraute diesen Ort kennen würden. Diese Erklärung erschien mir logisch und ich ärgerte mich das ich nicht selber darauf gekommen bin und für unnötige Aufregung gesorgt hatte. Ich verabschiedete mich vom Schreiber nicht ohne mich bei ihm für das Ungemach zu entschuldigen und ging zurück zur Schmiede, ein mulmiges Gefühl blieb trotzdem.

GR

1 Kommentar:

  1. Da hat der Schreiber nicht ganz die Wahrheit gesagt...

    *die rote Hand*

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