Samstag, 9. April 2011

Branding statt Heiler

Als ich erwachte, hörte ich ein leises klappern vom Fußende meines Lagers, ich richtete mich auf und sah nach. Ah ja, da war ja noch was. Nicht Lu, die war ja heute auf den Feldern, sondern die Neue lag ja da und war noch angekettet. Ich erhob mich aus den Fellen und machte sie los damit sie sich waschen konnte. Tagsüber würde sie sicher nicht weg laufen. Ich hielt es für eine gute Idee die Kajira einen Heiler vorzustellen, so ganz traute ich der Sache mit dem Aushifssklavenwein, den mir der Schreiber gegeben hatte und der nur 4 Wochen wirken sollte, nicht. Leider ist der Kasraer Heiler schon ewig nicht mehr gesehen wurden und so trat ich grübelnd vors Tor.

Die Priesterkönige schienen aber gute Laune zu haben, drüben bei der Bank standen zwei ganz in grün gekleidete Frauen. Wo immer die auch herkamen, sie sahen aus wie Heilerinnen. Es sollte aber nur ein kurzer Lichtblick sein. Denn bis ich es zu der Bank geschafft hatte, war die Eine schon verschwunden und die Andere erwies sich als noch in der Ausbildung. Tja Pech gehabt, zumal die Azubi-Heilerin scheinbar nur da war um uns vor Getreide aus Asperiche zu warnen, das sollte wohl krank machen, und war auch schon wieder auf den Sprung zu ihren Schiff. Damit hatte sich die Sache mit dem Heiler erledigt, heute noch in die Oase zu reisen hatte ich nun auch keine Lust mehr.

Als ich zurück zur Schmiede kam, war dort schon der Hauptmann und betrachtete eingehend, so wie er es den Tag zuvor schon angekündigt hatte, die ehemalige Lady Lita. Er schien tatsächlich Gefallen an ihr zu finden und fragte an ob ich sie mal für eine Nacht den Wachen zur Verfügung stellen könnte. Klar kann ich das aber erst wenn sie endlich ihren Sklavenwein bekommen hat. Das reichte ihm als Auskunft, bevor er ging malte er der Kajira noch in leuchtenden Farben aus was sie dort alles erwarten würde. Nun gaben sich die Neugierigen die Klinke in die Hand. Erst der Leutnant, der sich noch für die Unannehmlichkeiten, zwei Abende zuvor, entschuldigte, später dann noch der Imker. Dem schien es besonders wichtig zu sein ob sie denn schon servieren könne und ließ sich von ihr einen Paga bringen.


Zum Glück klappte das halbwegs, scheinbar hatte sie sich in ihrer Vergangenheit beim Kalanatrinken von den anderen Kajirae was abgeschaut. Der Imker wollte mich noch in die Herberge einladen aber ich schlug erst einmal aus. Wenn es schon mit dem Heiler nicht klappte so wollte ich der Kajira wenigstens ihr Branding setzen. Einen Kragen konnte man sich abnehmen lassen, doch das Mal würde sie für alle Zeiten als das kennzeichnen was sie ist, eine Sklavin. Sie ahnte es und wollte sich erst dagegen wehren doch ich band sie fest und schließlich fügte sie sich in ihr Schicksal. Nach dem Prozedere löste ich die Fesseln und riet ihr etwas von der Brandsalbe aufzulegen die sich in der Kammer befand.


Als sie wieder bei mir war und vor mir kniete besah ich mir ihre Hände. Sie schien wirklich noch nie gearbeitet zu haben doch das wird sich in den nächsten Tagen ändern. Wieder wollte ich von ihr wissen was sie denn alles kann. Diese Frage hatte ich ihr schon einmal gestellt als sie noch frei war und hoffte nun das ich was anderes erfuhr. Doch sie blieb dabei das sie nichts kann und ich könnte sie doch freilassen so nutzlos wie sei. Ich riet ihr nach einen kurzen Schlag vor die Stirn, lieber schnell zu lernen wenn sie am Leben bleiben will. Nicht mal die einfachsten Tätigkeiten die ein Haushalt erfordert brachte sie zustande. Lesen und schreiben kann sie wohl, schön aussehen und einen einfachen Pagaserve und das sie keine White ist erfuhr ich auch aber das war es dann auch schon. Lu würde einiges zu tun haben mit ihr.

Sie sah müde aus, das Leben als Sklavin schien ihr noch zu schaffen zu machen und das Branding heute trug auch seinen Teil dazu bei. Ich brachte sie in die Kammer und kettete sie wieder am Bett fest, bevor ich dann noch auf ein Ale in die Herberge ging.

GR

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