Donnerstag, 30. Juni 2011

Es qualmt

Als erstes entfachte ich das Schmiedefeuer, doch merkwürdigerweise wollte der Rauch desselben gar nicht so richtig abziehen. Die ganze Schmiede füllte sich langsam mit beißenden Qualm, um für etwas Zug zu sorgen öffnete ich das Tor doch so wirklich helfen tat das auch nicht. Dafür nutze ich aber die Gelegenheit um tief durchzuatmen um mich dann gleich wieder in den immer dichter werdenden Rauch zu stürzen. Es gab nur eine Erklärung, die Esse musste zu sein. Ich suchte mir eine Stange, beugte mich über das Feuer und versuchte den Schornstein zu reinigen. Allerdings war das alles nicht von zu viel Erfolg gekrönt. Zum einen war das über dem Feuer viel zu heiß und zum anderen fiel mir laufend der Dreck aus dem Schornstein ins Gesicht. Also wieder raus und durchgeatmet.

Entsetzt schaute ich in die immer noch qualmende Schmiede, zum Glück kam niemand und wollte löschen, denn wirklich gefährlich brennen tat es ja nicht. Noch nicht! Wenn sich allerdings der Dreck im Schornstein entzündet wurde es eng, mir blieb nur eins ich musste rauf, rauf aufs Dach. Ich ließ die Stange fallen und kletterte nach oben. Dort angekommen besah ich mir die Esse. Die war tatsächlich dicht. Lu sollte mir dann die Stange aufs Dach reichen was sich als gar nicht so einfach herausstellte. Entweder war Lu zu klein, die Stange zu kurz , das Dach zu hoch oder eben eine Kombination aus allem dreien. Erst als Lu auf der Regentonne, sich dabei an der Regenrinne festhaltend, herumturnte gelang es ihr die Stange weit genug hoch zuhalten das ich sie mir greifen konnte.


Endlich konnte ich mich daran machen den Dreck und Ruß aus der Esse zu entfernen, ich stocherte so lange darin herum bis auch der letzte Brocken unten in der Schmiede gelandet war. Als der Rauch endlich wieder zum Schornstein heraus kam und nicht mehr zu Tür, beendete ich meinen Dachjob, ließ die Stange nach unten kullern und kletterte wieder herab. Lu war derweil schon damit beschäftigt den Dreck und Ruß der sich mittlerweile in der ganzen Schmiede verteilt hatte zu beseitigen. Entsprechend sah sie aus, der Camisk ging schon vom rötlichen ins schwarze über und auch Lu´s Haut glich schon mehr der von Nakisa. Verärgert über so viel Ungeschick verzog ich mein Gesicht aber als ich Lu´s aufgerissene Augen sah und an mir herunter blickte musste ich feststellen das ich nicht viel besser aussah. Gut ich hatte keinen schwarz – roten Camisk an aber auch mein Hautton war deutlich dunkler geworden.


Nachdem Lu dann fertig war mit aufräumen, sagte ich ihr sie solle sich notdürftig waschen, ein paar frische Sachen heraussuchen um mir dann zum Fayheen zu folgen. Das Badehaus wollt ich bei meiner Kontamination nicht benutzen. Ich nahm das Osttor, vorbei am Handelsplatz wollte ich zum Flussufer. Doch das gestaltete sich schwieriger als gedacht, ich musste schon lange nicht mehr hier gewesen sein, jedenfalls hatte ich den Bewuchs weit weniger dicht in Erinnerung. Jetzt war er sogar so dicht das mir Lu noch verschütt gegangen war und ich sie erst noch suchen musste. Als ich sie endlich bei mir hatte wies ich sie an direkt hinter mir zu bleiben. Auf einer kleinen Lichtung dann, nahe dem Flussufer, riss ich mir endlich die verrußten Klamotten vom Leib und stürzte mich ins Wasser.

Es dauerte nur einen Moment dann hörte ich es ein zweites Mal platschen, das musste Lu gewesen sein die ebenfalls in den Fayheen gesprungen war. Wir schwammen ein Stück, ließen uns auch von der Strömung treiben, bevor wir wieder ans Ufer zurückkehrten. Ich setzte mich ins flache Wasser, Lu sich daneben und wusch mir dann hingebungsvoll den Dreck vom Körper. Natürlich wie immer nicht ganz uneigennützig wie mir ihre Hände dann bald zu verstehen gaben und wie immer brauchte sie nicht lange um das zu bekommen was ihre Sklavenhitze zeitweilig beruhigt.


Zum Glück wurden wir nicht von irgendwelchen Gesocks, wie Waldweibern, Outlaws oder sonst etwas belästigt so das wir, einige Zeit später das flache Wasser verließen und in sauberer Kleidung gehüllt wieder zurück nach Kasra gingen. Lu überantwortete ich die Dreckwäsche, ich selber blieb vor der Schmiede und sah mich nach potentieller Kundschaft um. Doch die blieb leider aus. Allerdings gab es ja noch Dina. Als ich sie sah fragte ich sie mehr scherzhaft ob denn einer ihrer Glatthaarfrisurbefürworter ihr denn schon ein Ale ausgegeben hätte. Die Antwort war eigentlich klar, sie trug ja immer noch Locken aber fragen kostet ja nichts.

Ich ging dann zu ihr und natürlich drehte sich alles wieder um ihre Haare, sie schien da gestern was gründlich falsch verstanden zu haben. Schließlich ging es nicht darum zu beißen und zu kratzen wie ein Larl sondern nur um die Wildheit angetrieben durch ihr Sklavenfeuer, was solche eine Mähne signalisiert. So langsam verstand sie was ich wollte und so langsam wurde ihr auch klar das sie mir mit glatten Haaren wohl kaum wird gefallen können aber auch heute beließ ich es bei theoretischen Betrachtungen und schickte sie dann zu ihrer Herrin ins Haus.

GR

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