Mittwoch, 1. Juni 2011

Sahira - Aus dem Leben einer entlaufenen Sklavin III



Leise sang sie ein altes Lied, dass sie noch von ihren Eltern kannte, vor sich her, tauchte dabei immer wieder die Kleidung der Winzer in den Bottich und versuchte geduldig die Flecken herauszuschrubben.
Schmunzelnt blickte sie zum Haus und atmete tief die frische Morgenluft ein.
Einen Moment blickte sie in das dreckige Laugenwasser und blickte auf die letzten Tage zurück...
Ihr Herr war gerade zur Pilgerreise aufgebrochen, so früh, das sie es gar nicht mitbekam. Betrübt zog sie sich an und schlich über den Marktplatz zur Herberge.
Ganz Kasra schien noch zu schlafen, so nahm sie sich ein feuchtes Reptuch und polierte die Anrichte und die Tische auf Hochglanz. Kaum war sie fertig, kam auch schon der erste Gast, ein Fremder, der rasch erkannte, dass sie keine ausgebildete Sklavin war.
Das Mädchen liess es sich nicht nehmen, dem Fremden auf die Nase zu binden, dass sie dem Regenten persönlich gehöre. Hochmut kommt vor dem Fall, das sollte ihr bald klar werden....
Der Fremde drängte auf ein ganzes Fass Paga, das er sofort mitnehmen wöllte, da er dafür 1 Silber bezahlen wollte, zögerte die Sklavin nicht lange und brachte ihn in den Keller. Viel bekam sie ab dem Zeitpunkt nicht mehr mit, der Fremde hielt sie fest und drückte ein Tuch auf Nase und Lippen und betäubte sie. Wenige male wurde sie kurz wieder wach, erblickte kurz die Oase der vier Palmen bis sie erst wieder in einem nördlichen Wald richtig zu sich kam.
Verwirrt sah sie sich um, was wollte er mit ihr hier und was hatte er vor?
Nackt und gefesselt stand sie ihrem Entführer gegenüber, der zu verkünden gab, dass ihr Herr sicher viel bezahlen würde, um sie zurück zu erhalten.
Das konnte er nur als einen schlechten Scherz meinen, dachte sie im ersten Moment, wer würde für sie schon etwas zahlen? Unbeirrt zerrte er sie durch Wälder und Bäche bis sie an einem kleinen Hof ankamen, bewacht von einem Jagdsleen.
Der Mann band sie an einem Pfeiler nah des Sleenkäfigs fest und verschenkte das Mädchen an das Winzerpaar, das auf diesem Hof wohnte.
Wütend und verwirrt über all das, was geschehen war, plapperte sie drauf los und wollte das Winzerpaar überzeugen, sie gehen zu lassen, schließlich sei sie dem Regenten von Kasra gestohlen worden.
Nur allzu schnell machte der Winzer, der sich über sie aufgebaut hatte klar, das sie besser zu schweigen solle. Die Winzerin hingegen betrachtete die nackte Sklavin eher mitleidig und fast schon freundlich. Schließlich befreite der Mann die Sklavin aus ihren Fesseln und brachte sie ins Haus.
In der einen Hand bei ihrem Herrn hatte sie sich schnell an den Luxus einen weichen Bettes, eines großzügigen Zimmers und weicher, wohlriechender Kleidung gewöhnt, im Haus der Winzer roch es eher muffig und nach Fisch, den die Frau zubereitet hatte. Einzig ein kleines Fenster liess etwas Abendsonne hinein. Zur Erleichterung der Sklavin begab sich der aufgebrachte Winzer zu Bett und ließ die beiden Frauen allein. Die gutmütige Winzerfrau gab der ausgehungerten Sklavin eine ordentliche Portion vom Fisch ab und noch dazu ein paar leckere Kekse, die das Mädchen gierig verschlang. Mit mal tauchte die Nachbarin, eine Pilgerin, die gerade von einer Reise zurückkehrte auf. Leise schlich die Sklavin hinzu und belauschte das Gespräch, so kam heraus das die Fremde privat gespielt und gewonnen hatte, der Verlierer ihr eine Sklavin schuldete, die die Pilgerin großzügig an das Winzerpaar verschenken wollte.
Entsetzt und immer wütender werdent lauschte die Sklavin den Worten der Freien, als mit mal der durch das Geplapper wieder wachgewordene Winzer auftauchte.
Grob zwang er die Sklavin dazu sich bei der Pilgerin für dieses, in den Augen der Sklavin, Vergehen zu bedanken. Widerwillig und mit Nachdruck des Winzers tat sie es, stahl sich dann rasch davon und begutachtet lieber mögliche Fluchtwege, als sie eine Honigschleuder erblickte, aus dem frischer Honig tropfte. Gierig naschte sie davon, als sogleich der Winzer nach ihr rief und sie mürrisch zum Haus zurückkehrte. Ihre Lippen klebten noch von süßen Honig, das der Winzer mit mal schmunzelnt entdeckte und ihr den Namen "Honig" gab.
Ermüdet und überwältigt von der langen Reise und den neuen Eindrücken durfte sie sich auf einer kleinen Liege nähe des Kamins schlafen legen.



Am nächten Tag in der Früh wurde sie durch lautes Poltern wach, die schmächtige Frau des Winzers war fleissig am Holzhacken und zeigte daraufhin "Honig", wie man den Honig erntet und verarbeitet. Der leckere Honig hatte es der Sklavin angetan, die surrenden Bieste eher weniger, so scheiterte der eigene Versuch erstmal kläglich mit einem Bienenstich. Die Winzer merkten jedoch schnell, dass das Mädchen willig und gelehrig ist, und beschlossen das Geschenk der Nachbarin nicht an einen Sklavenhändler zu verkaufen, so bekam das nackte Mädchen endlich wieder Kleidung und durfte am nächsten Tag mit nach Laura, einer spilunkeähnlichen Siedlung mitten auf dem Wasser. Dem Versprechen dem Winzer gegenüber sich vor Fremden zu benehmen vergass sie in der Taverne einen Moment als der grummelige alte Wirt erzählte, das das Fell unter den Knien des Mädchens erst kürzlich von einer Urt vollgekotzt wurde. So sprang sie auf und erntete zwei kräftige Hiebe mit dem Gürtel des Winzers, der ausser sich vor Wut war. Den restlichen Aufenthalt gab die Sklavin sich redlich mühe, die Freien nicht zu erzürnen, auch wenn sie kleine Fleischreste scheinbar unbemerkt von der Anrichte stibitzte.
Wieder auf dem Hof angekommen verkündete der Winzer jedoch, das er ihre Missetat bemerkt hatte und drohte mit Strafmassnahmen, lediglich seine Gefährtin konnte ihn langsam beruhigen. Gerade als "Honig" dachte, sie dürfe sich nun schlafen legen, zeigte der Winzer forsch vor sich auf den Boden und forderte von ihr die Worte, die jeder Sklavin eindringlich aufzeigen, was sie ist.
Sie konnte und auch wollte sie ihn nicht mit scheinbarer Dummheit täuschen und sagte ihm schließlich was er hören wollte, bis ihren Lippen zum ersten mal "mein Herr" entwichen. All die Tage hatte sie sich gesträubt einzusehen, das niemand sie hier finden würde oder eher, das niemand nach so einer wertlosen Sklavin überhaupt suchen würde. Eindringlich hatte der Winzer ihr mehrfach gesagt, das dies aussichtlos sei, nun hatte sie es begriffen und war mit mal nichtmals unglücklich darüber, so erinnerte sie der kleine Hof an ihr früheres Leben und das Winzerpaar gab ihr nun wieder eine Familie...

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