Mittwoch, 22. Juni 2011

Vorbei an Lydius

Eins nochmal vorneweg, die Pilgerreise mache ich zwar mit meinen normalen Char aber mit anderen Meternamen, weil es sich sonst schlecht erklären lässt warum der Schmied den einen Tag hier und den anderen Tag tausende Pasangs weiter weg ist. Das Ziel war zwar gestern Lydius zu erpilgern, nur habe ich das schnell abgebrochen, weil dort gefühlt 100 Krieger aus Kasra eingefallen waren und ich nicht zusätzlich Verwirrung stiften wollte, falls niemand auf den Metereintrag geachtet hätte.
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Ich ließ Lale die Lagerstätte beräumen und das Feuer löschen, dann zogen wir weiter, endlich wollte ich Lydius auch erreichen, darum suchte ich einen Weg aus diesen Wald heraus. Nach einigen Irrungen stand ich plötzlich vor einem Schild das mir den Weg nach Lydius zu zeigen schien. Scheinbar deswegen weil es mit dem Lesen nun ja doch nicht so klappt, da es aber in eine Richtung zeigte wo man in der Ferne die Mauern einer Stadt erkennen konnte, dachte ich es wäre nicht die dümmste Idee diesem Wegweiser zu folgen. Ich nahm also den Weg über die Brücke, nicht ahnend das diese noch das festeste Bauwerk sein wird was ich heute überquerte.

Vorbei an ein paar Bauernhütten erreichte ich das Hafenviertel. In der Hoffnung hier eine Herberge oder wenigstens eine Taverne zu finden, wo ich mich stärken und vielleicht auch übernachten konnte, durchkämmte ich die Gassen, leider aber erfolglos. Als ich ungefähr in der Mitte des Piers angekommen war, sah ich das dort ein Weg ziemlich steil hinauf zur Stadt führte. Eigentlich wollte ich die Suche im Hafenviertel gerade abbrechen und den Weg zur Stadt nehmen, hier war sowieso alles wie ausgestorben, als sich mir plötzlich auch der Grund dafür erschloss. Aus der Stadt kam mir eine Gruppe freier Frauen mit ein paar Kajirae im Schlepptau entgegen. Wild gestikulierend rannten sie an mir vorbei, ihre Sklavinnen antreibend, sich aus der Stadt zu bewegen und ein Versteck zu suchen.


Der Grund war, wenn ich sie richtig verstanden hatte, das sich in der Stadt jede Menge Krieger aus Kasra befanden und man wohl schlimmeres befürchtete. Ich der eigentlich auf der Suche nach einer festen Unterkunft und einer warmen Mahlzeit war, wollte für kein Geld der Welt zwischen irgendwelche Fronten geraten. Darum packte ich Lale und zog sie weiter, die Stadt mied ich aber auch in diesen Hafenviertel wollte ich nicht bleiben. Dieser Leerstand erschien durch die anwesenden Krieger unter einem ganz anderen Aspekt. Ich schlich an der Werft vorbei auf deren Rückseite ich einen, wenn auch wackligen, Steg fand der mich von Lydius wegbringen könnte.

 Wenn, ja wenn er etwas mehr Stabilität ausstrahlen würde. Wozu hatte ich aber Lale mit? Ich scheuchte sie auf den Steg, die Festigkeit der Bohlen zu testen.  Doch erst als ich ihr mit der Kurt drohte machte sie sich tatsächlich auf den Weg. Mit zittrigen Knien tappste sie über die bedenklich knirschenden Bohlen, immer wieder ängstlich zurück schauend. Als ich sah das der Steg scheinbar hielt, folgte ich ihr vorsichtig, mich dabei immer eng an die Mauer der Werft haltend. Auf der Hälfte der Strecke schien Lale aber der Mut zu verlassen und sie wollte zurück, doch dazu hätte sie an mir vorbei gemusst. Als sie endlich einsah das es kein zurück geben würde ging sie schließlich weiter, die letzten Meter rannte sie schon fast um endlich wieder feste Boden unter die Füße zu bekommen.


Nicht weit von uns lag ein weiterer wenn auch kleinerer Hafen und etwas weiter weg waren die Konturen eines Dorfes zu sehen. Ich wollte sicher gehen. Weder wusste ich was mich in diesen Dorf erwartete noch wie die Bewohner zu Lydius bzw zu den angeblichen Besatzer standen. Ich beschloss also mich am Hafen vorbei auf die andere Seite der Bucht zu schleichen wo ich ein paar verfallene Gebäude ausgemacht hatte, sie würden für die langsam hereinbrechende Nacht ausreichend Unterschlupf bieten.Vorbei an einer Schmiede und einer Schneiderei ging ich auf die Ruinen zu. Die einzige Menschenseel die ich sah war eine in gelbe Roben gehüllte Frau die eilig an mir vorbei rannte. Das war nicht gerade dazu angetan mein Vertrauen in diesen Menschenschlag hier zu vertiefen. Was war ich froh endlich die abgelegenen Ruinen erreicht zu haben.


Das sah eigentlich schon ganz gut aber ich schaute mich um ob es vielleicht nicht noch einen etwas besseren Platz geben würde. Also führte mich mein Weg weiter, vorbei an einer verfallenen Siedlung, bis ich schließlich zwischen lauter Felsen stand und eine Höhle entdeckte. Das wärs doch, genau die richtige Stelle für eine ruhige und geschützte Nacht. Ein lautes Kreischen von Lale belehrte mich aber eines besseren. Spinnen und Urts, die sich in der Höhle herumtrieben, riefen bei ihr diese Lautäußerungen hervor. Ich hatte jetzt die Wahl sie zu knebeln und zu hoffen das sie dann trotz der Spinnen noch arbeitsfähig bleibt oder das Lager eben doch woanders aufzuschlagen. Hinter der Höhle fand sich noch ein Platz wo man ein Zelt aufstellen konnte und sollte das Wetter umschlagen so konnte man immer noch in die Höhle flüchten.



GR

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