Donnerstag, 7. Juli 2011

Das Ende eines Schmiedes (Rager)

Ich trieb mich mal wieder in der Gegend rum wo ich diesen Typ vermutete wegen dem mir damals die Kajira verloren ging. Mit dem hatte ich noch ein Vulo zu rupfen. Doch obwohl ich die gesamte Halbinsel absuchte, in jede beschissene Ruine schaute, jeden Stein umdrehte, selbst in der Höhle war ich, der Kerl war nirgends zu finden. Unverrichteter Dinge trat ich den Rückweg an. Als ich an dem verfallenen Leuchtturm vorbei kam hörte ich merkwürdige Geräusche, ein Schluchzen oder so etwas. Meine Neugier war geweckt und so ging ich näher. Was ich sah verschlug mir kurzzeitig die Sprache. Vor dem Leuchtturm lag ein toter Mann und daneben, über ihn gebeugt, weinend eine Kajira. Nachdem ich mich gefangen hatte stellte ich sie zur Rede. Das heißt das wollte ich, denn genau in diesen Augenblick wollte sich die Kajira von den Klippen stürzen um ihren Herrn in den Tod zu folgen. Ich konnte sie gerade so noch festhalten. Vorsichtshalber legte ich ihr eine Kette an und und machte diese am Leuchtturm fest.


Dann ließ ich mir erzählen was passiert war. Der Mann hieß wohl Rager und war Schmied, irgendwo aus einen Dorf am Laurius, auf der Suche nach einem neuen Heimstein, da sein alter in den Fluten des Frühjahrshochwasser untergegangen war. Er suchte einen Platz für die Nacht und wollte sich von Leuchturm aus einen Überblick verschaffen, dabei muss die morsche Brüstung nachgegeben haben und er war in die Tiefe gestürzt. Während sie sprach, durchwühlte ich die Taschen und den Rucksack des Toten und was noch von Wert war nahm ich an mich, er konnte es sowieso nicht mehr gebrauchen. Die Kajira sah mich dabei mit weit aufgerissenen Augen an sagte aber nichts dazu. Nur das ihr Herr hier nicht liegen bleiben soll, das bat sie mich noch. Diesen Wunsch konnte ich ihr leicht erfüllen.

Ich rollte den Leichnam an den Rand der Klippen, ein Tritt und er verschwand in der Brandung. Ein Aufschrei des Entsetzens sagte mir das die Kajira damit nicht gerechnet hatte. Doch das war mir egal, Hauptsache weg. Als ich die Kette aufnahm versuchte sie sich wieder loszureißen und ihren ehemaligen Herrn ein zweites Mal zu folgen. Doch nicht mit mir, ich hielt die Kette fest und nachdem sie sich halbwegs beruhigt hatte zog ich sie hinter mir her. Bei einer der Ruinen blieb ich stehen, hier hatte ich den Kerl damals gestellt. Ich schaute mich noch ein letztes mal um aber er war immer noch nicht zu finden.

Lale, so wurde die Kajira bisher genannt, soviel hatte ich schon über sie erfahren, nutzte die Gelegenheit um zu fragen wie es mit ihr nun weitergeht. Es ging sie zwar nichts an aber trotzdem warf ich ihr ein paar Brocken an Informationen zu. So erwähnte ich das es Richtung Süden geht an den Rand der Tahari und wenn sie es nicht schafft mich von ihr zu überzeugen ich sie spätestens in Kasra an eine Sklavenhändlerin verkaufen werde.  Das Gesicht werde ich nie vergessen. Scheinbar schien es für sie nichts schlimmeres zu geben als an eine Frau verkauft zu werden. Sie flehte mich geradezu an dies nicht zu tun. Als ich nichts dazu sagte, unterwarf sie sich mir auch als Zeichen das sie sich in die neue Situation ergeben hatte. Ich besah sie mir nun etwas, sie war gar nicht so hässlich, dafür das sie so einen abgerissenen Typen gehört hatte, ich beschloss sie vorerst zu behalten.


Die Kette blieb trotzdem noch am Collar und es ging weiter nach Asperiche. Eine Herberge oder ähnliches würde es ja in diesen Dort geben, vielleicht sogar einen Schmied. Die Schmiede fand ich als erstes wenn sie auch verwaist schien. Das war auch nicht so wichtig, das Collar konnte man später noch wechseln. Ein Dach über den Kopf zu haben für die Nacht erschien mir nötiger. Eine Herberge fand ich zwar nicht, dafür aber das Haus des Sklavenhändlers, vielleicht konnte er mir ja weiterhelfen, schließlich waren wir ja beide Händler auch wenn wir mit verschiedenen Waren handelten. Konnte er, er bot wir was zu Essen an und eine Sklavin die mir den Weg zur Herberge zeigte.

Beides nahm ich dankend an und ließ die Kajira zur Herberge vorgehen. Während die Kajira des Sklavenhändlers das Essen vorbereitete und noch etwas Paga besorgte, kettete ich Lale für die Nacht am Bett an. Dann ging ich wieder nach draußen wo die andere Kajira schon auf mich wartete.

GR

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