Mittwoch, 27. Juli 2011

Die Wanderkarte

Tja, so eine Haushälterin ist schon nicht schlecht, sie kann eine gute Kajira zwar nicht wirklich ersetzen aber so ist, wie Dina später noch anmerken sollte, wenigstens der Bauch befriedigt. Aber der Reihe nach! Ich hatte ein wenig länger geschlafen und als ich zu mir kam hörte ich von nebenan ein kratzendes Geräusch das ich nicht wirklich zuordnen konnte. Also Tunika übergeworfen und nachgeschaut. Es war meine She Urt, sie hatte tatsächlich ein paar Fische gefangen und war gerade dabei sie zu schuppen und auszunehmen. Ein paar Suls hatte sie wohl auch schon in der Glut liegen, die Fische wollte sie dann gleich braten. Während ich also auf das Essen wartete hatte ich noch ein paar Fragen vom Vortage übrig.


Zum Beispiel wie sie gedenkt an eine Karte zu kommen. Ihre Hoffnungen in der Bibliothek nachzuschauen zu dürfen, zerschlug ich ihr gleich, denn ich glaube nicht das der Schreiber sie in diesen Aufzug dort hinein lassen würde. Auch die zweite Idee, bei den Wachen nachzufragen hielt ich für nicht so gut, schließlich hätte man das ihr auch als Spionage auslegen können. Zumindest schätzte ich unseren Hauptmann so ein, er schien bei so etwas ja immer ein wenig paranoid zu sein. Doch jetzt ließ ich mir erstmal das Essen schmecken, den Fisch, die Suls und irgendwelches Grünzeug was sie noch dazu getan hatte. Später, sie hatte mir inzwischen noch ein Ale geholt und kümmerte sich um den Abwasch, horchte ich sie noch ein wenig weiter aus. So behauptete sie aus der Kaste der Schreiber zu sein, konnt das aber nicht beweisen und auf der Flucht war sie angeblich nur weil sie ihr Bruder sie nach dem Tod des Vaters vergefährten wollte.

Mich wunderte es zwar warum man wegen einem Jahr Gefährtenschaft solch eine Aufriss macht, das aber wiederum nicht lange. Inzwischen war nämlich der Hauptmann eingetroffen und versuchte sich darin die diversen Feilen die auf meiner Werkbank lagen als Quiva zu missbrauchen. Als Ziel diente ihm dazu Dina die hinter dem Tisch kniete. Es war schon ein bizarres Schauspiel, wie er immer wieder die Balance der Feilen testete und in Richtung Dina zwischen ihre Beine zielte. Zum Glück warf er aber auch nie, das wäre sonst sicher in die Hose gegangen, auch wenn Dina gar keine trug. Um die Situation aufzulösen fragte ich ihn, was er denkt was denn ein Karte kosten würde, also nicht nur eine für Kasra und Umgebung sondern eine mit der man sich bis nach Kassau finden würden.

Da wurden es schon weniger.
Nach einigem Zögern, er war sich da wohl auch nicht so sicher, nannte er für 50 Kupfertarsk. Das ließ die She Urt fast aus ihren nicht vorhandenen Latschen kippen. Selbst einfachere Karten schienen nicht erschwinglich zu sein, so das sie nun auf die Idee kam ob man sich die vielleicht abzeichnen könne. Da ging aber keiner drauf ein. In der Zwischenzeit hatte das Quivawerfen jede Menge Interessenten angelockt 6Krieger, drei Sklavinnen, eine Gefangene, fast konnte man meinen die Schmiede wäre vorübergehend zum Stadtmittelpunkt mutiert. Das langweilige Kartengespräch vertrieb sie jedoch fast alle wieder. So verpassten sie aber auch wie der Hauptmann plötzlich vom Tospitstechen schwärmte. Na ihr wisst schon, das wo die Kajira mit einer Tospit im Mund dasteht und der Reiter sie im vollem Lauf ihr mit einer Lanze diese aus dem Mund holen muss.

Dina wurde schon wieder ganz anders, zogen wir doch in Erwägung dieses Tospitstechen für die geplanten Feierlichkeiten vorzuschlagen und dass, das nicht ohne Verletzungen abgehen würde war uns allen klar. Doch nun hatte der Hauptmann genug von den Spielen der Wagenvölker und ging wieder einer geregelten Wachtätigkeit nach. So blieb ich mit der She Urt und Dina allein. Eigentlich nur mit Dina. Die She Urt wollte ja noch unbedingt Rambeeren pflücken und ließ sich von Dina noch überreden auch Schlagsahne dazu zu machen. Sie hatte also einiges noch zu tun, Beeren Pflücken, der Wirtin Milch abluchsen, Sahne schlagen und, fast noch wichtiger, für mich auch etwas Fleisch zu besorgen, von wilden Vulos war die Rede.


Ich weiß nicht wieso aber als ich mit Dina allein war kam wieder das Thema lockige Haare auf und das die auch mir stehen würde, was ich natürlich kategorisch verneinte. Trotzdem meinte sie ich hätte ja sowieso welche. Das musste sie mir genauer erklären. Mitkommen, sagte ich nur knapp und verschwand in der Schmiede. Das ließ sie sich nicht zweimal sagen und es dauerte nicht lange und ihre Hände waren unter meiner Tunika verschwunden. Sie fand sogar gekringelte Haare, nein nicht dort, unter den Achseln natürlich. Da ich sie aber nun schon mal so dicht bei mir hatte, Dina mein ich und nicht die Haare, nutzte ich die Gelegenheit und sorgte dafür das nicht nur der Bauch befriedigt ist.

GR

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