Donnerstag, 28. Juli 2011

Milch- und Eierspeisen

Gestern noch hochgelobt und nun das hier. Man sollte sich eben nie auf eine Urt verlassen, selbst dann nicht wenn es eine She Urt ist. Nichts von wegen Rambeeren und von den gebratenen Vulos will ich gar nicht erst anfangen. Nicht mal das Weib war da, so konnte ich nicht mal meine Wut an ihr auslassen. Wenigstens hab ich so den Lohn für die letzten Tage gespart, den ich ihr noch nicht ausgezahlt hatte. Mit knurrenden Magen setzte ich mich an den kleinen Schleifbock und versuchte durch Arbeit das Hungergefühl zu verdrängen. Klappte soweit auch ganz gut, zumal auch eine mir bekannte Ärztin aus Belnend auftauchte und mir zwei weitere Messer zum nachschleifen gab. Ich hätte ja gerne noch ein wenig mit ihr geplaudert aber da fing es an hektisch zu werden.

Der Hauptmann kam vorbei und meinte er bräuchte ein Collar, ein Stadtcollar, die Gefangene wäre zu mehreren Tagen Strafcollar verurteilt wurden, ich soll schon mal eins raussuchen er würde sie jetzt holen. Also verdrückte ich mich in die Schmiede holte das Collar, als ich wieder draußen war gab ich der Lady aus Belnend noch ihre Messer, strich meinen Lohn dafür ein und dann tauchte auch schon der Hauptmann mit der Gefangenen auf. Ein ziemlich vermessenes Weib, bot sie mir doch unter den Augen und Ohren des Hauptmannes an mir 100 Kupfer zu zahlen wenn ich ihr kein Collar anlegen würde. Unter diesen Umständen fiel es mir natürlich leicht nicht schwach zu werden und legte ihr den kalten Stahl um den Hals.

Nachdem es vor der Schmiede langsam wieder etwas ruhiger und leerer wurde machte sich mein ebenfalls leerer Magen wieder bemerkbar und wütend darüber trat ich gegen den Schleifbock. Dina, welche in der Zwischenzeit auch dazu gekommen war, hatte da wohl eine Ahnung, sicher war ihr das Fehlen der Rambeeren nicht entgangen, und nahm sich meiner an. Auf die Frage ob sie mir hier was zu essen bereiten soll oder lieber in der Herberge, schickte ich sie auf den Zwischenboden, erstmal die eigenen Vorräte aufbrauchen, war die Devise. Leider fand sie dort nur die Reste eines Verrkäses, den ich vor ein paar Hand vom Kapitänimkerkäser abgekauft hatte, welcher mittlerweile ein gehöriges Eigenleben entwickelt hatte, inklusive des dazugehörigen Geruches. Der Käse, nicht der Käser.

Wenn sie schon mal da oben war sollte sie die Stinkbombe wenigstens entsorgen, nur wusste sie nicht wie sie mit dem stinkenden Teil die Leiter herunterkommen sollte. Werfen kam ja mal gar nicht in Frage, dann hätte der Käse sich ja breitflächig auf dem Boden der Schmiede verteilt und sich dort dauerhaft eingenistet. Auffangen wollte ich ihn auch nicht, also musste sich Dina was einfallen lassen. Zu guter letzt wickelte sie den Käse irgendwie in ihre Tunika und kam die Leiter herunter. Dann ließ ich sie den Käse entsorgen und im Anschluss die Tunika. Während der Käse an die Vulos verfüttert wurde, hoffentlich überleben die das, landete die Tunika irgendwo im Sklavenhaus. Jetzt konnte es in die Herberge gehen.

Ein Ale, kalt und ohne Haut war die erste Bestellung und dann sollte sie schaun das sie was zu essen finden was nichts mit Fischsuppe zu tun hat. Fand sie zum Glück auch, wenn es auch nur ein paar Vuloeier waren und etwas Brot. Manchmal können die einfachen Dinge so gut sein. Also hatte ich Ale, Spiegeleier und Brot, damit ließ sich doch leben. Ich ließ das Eigelb verlaufen, titschte das Brot da hinein und ließ es mir schmecken. Zwischendurch wollte ich auch Dina einen Bissen zukommen lassen, was diese mit einen: "Für mich?" quittierte. Nein für die Vulos, falls sie den Käse überlebt hatten. Man man man, sie nahm es dann aber doch und aß es selber, hatte ich doch die Befürchtung gehabt sie würde meine Worte ernst nehmen.

Die Mahlzeit näherte sich langsam dem Ende, mit den letzten beiden Brocken Brot wischte ich vom Teller das restliche Eigelb, gab einen Brocken davon wieder für die Vulos weg und dann ließ ich Dina abräumen und mir noch ein neues Ale bringen. Jetzt ging es mir deutlich besser und mit dem Ale in der einen und Dina in der anderen Hand sowieso. Dann merkte ich wie sie sich meiner Hand entzog, sich hinter mich kniete und anfing mir den Nacken zu massieren. Das ließ ich mir doch gefallen. Was am anderen Ende des Tisches gesprochen wurde bekam ich kaum noch mit, nur soviel das die nächste Lieferung an den Pascha fällig war und die morgen im Kontor sein musste.

Aber dafür war morgen noch Zeit, zumal Dinas Hände sich schon eine ganze Weile nicht mehr mit meinen Nacken beschäftigten sondern deutlich tiefer gewandert waren. Auch war die Herberge inzwischen ziemlich, nein eigentlich ganz leer geworden. Dina hatte sich von meinen Rücken gelöst und kniete wieder vor mir, was von Verspannungen lösen war das letzte was ich dann für einige Ehn von ihr hörte. Und im Verspannungen lösen war sie eine Meisterin, so viel kann ich sagen. Zur Belohnung nahm ich sie im Anschluss noch mit in die Schmiede, wo sie ihr Werk dann vollenden durfte.

GR

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