Barbarinnen

Der Tag begann eigentlich so wie die anderen auch, mit einer Klatschrunde am Brunnen, involviert waren die üblichen Verdächtigen, will sagen ein paar Krieger nebst interessierten Kajirae. Die Themen waren nicht so weltbewegend, es ging wohl um die Körperbemalung einer Barbarin, die sich zu diesem Zwecke entkleiden musste, und was sie bedeutet bzw darstellt. Ganz geklärt wurde das nicht weil zum einen dann eine Ärztin vorbeischaute die man nicht beschämen wollte und zum anderen der Regent der Meinung war das die beschädigte Stadtmauer ein heißeres Thema war als eine nackte Sklavin. Als dann noch der Leutnant und die Ärztin zu flirten anfingen, natürlich mit aller gebotenen Anstand, hielt ich es für besser mich zu verdrücken.

Ich war noch gar nicht so richtig an der Schmiede angekommen und grübelte noch was ich denn so als nächstes anstellen konnte, das Urtmädchen was mir zur Hand gehen sollte stellte auch gerade wieder ihre Unzuverlässigkeit unter Beweis, als ich plötzlich hinter mir eine weibliche Stimme vernahm. Erst nahm ich ja an das die She-Urt doch noch aufgetaucht war aber da irrte ich mich gründlich. Es war ein Weib, ja, aber eins von der Erde, zumindest vermutete ich das ihren Aufzug nach zu urteilen und außerdem war sie auch so komisch angemalt wie die andere Barbarin am Brunnen. Coole Tattoos nannte sie das. Ob die cool waren weiß ich nicht so richtig, hatten sich meine Blicke doch in ihren Büsten fest eingebrannt, immerhin waren die größer als eine durchschnittliche Wassermelone und bewegten sich entsprechend.

Nur was sollte ich mit diesen völlig unausgebildeten Ding anstellen? Ich hab ja eine Sklavin und dem Hauptmann zu liebe ja schon dieses Urtmädchen bei mir aufgenommen. Da war es ganz passend das in diesen Moment Kasras erste Sklavenhändlerin ihr Haus verließ. Der drängelte ich diese Gestalt auf. Vorsichtshalber schenkte ich sie ihr sogar, Hauptsache ich war sie los. Die Sklavenhändlerin machte darüber zwar nicht gerade den glücklichsten Eindruck aber, wahrscheinlich getrieben in ihrer Verantwortung Kasra gegenüber, nahm sie mir die Sklavin dann doch ab. Dann gabs auch schon die erste Lektion, Anrede, wie knie ich wann wie und noch ein paar Kleinigkeiten und dazu gab es auch den obligatorischen Keuschheitsgürtel und somit sogar noch Umsatz für mich.

Nach dem sie den Gürtel um hatte verschwand Dina mit ihr zum Brunnen sie sollte versuchen die Gemälde von ihrer Haut zu entfernen, den Ausgang des Ganzen konnte ich nicht verfolgen, da ich einen weiteren Kunden hatte. Auch er hatte eine Barbarin im Schlepptau und auch diese war von oben bis unten bemalt. Wer zum Kuri schleppt die eigentlich immer an, sind die überhaupt verkäuflich? Mir war es egal sie sollte ja von mir nur das Brandzeichen meines Kunden gesetzt bekommen und auch wenn sie zeterte wie sonst was, ging es doch zügig von statten. Während sich mein Kunde noch mit seiner Sklavin am Kreuz befasste ging ich zu der Gruppe am Sklavenhaus zurück, dort war man sich gerade einig geworden das Stehbankett in die Herberge zu verlegen, vor allem deswegen weil man dort auch sitzen konnte.

Ich beschloss mitzugehen, wollte allerdings vorher noch mein Werkzeug wegräumen. Irgendwie kam mir der Tisch auch verdächtig anders vor, es schien was zu fehlen. Ich wühlte, suchte und zählte mehrmals aber es blieb dabei, ein Hammer und ein Meißel blieben verschwunden. Wütend rammelte ich die Schmiede zu bevor ich rüber zum Feuerkrug ging, jetzt wurde in Kasra schon am helllichten Tag gestohlen. In der illustren Runde zu der ich mich setze war auch ein Rarius so das ich gleich mit lamentieren anfangen konnte, zumal er es auch gleich als Anzeige gegen Unbekannt aufnahm. Komischerweise verdächtigten alle am Tisch egal ob Rarii, Händler oder Sklavenhändlerin dieses Urtmädchen welches ich bei mir aufgenommen hatte. Ich gebe zu der Gedanke ist nicht ganz abwegig, hatte ich sie doch heute den ganzen Tag noch nicht gesehen.

Mir war jetzt jedenfalls der Appetit, respektive der Durst vergangen, zumal sich sowieso dann nur noch alles um die Urtplage, also die Tiere jetzt nicht die Frauen, in der Herberge drehte und ging lieber zurück in die Schmiede bevor die mir noch ganz ausgeräumt wird.

GR