Montag, 1. August 2011

Da isse wieder!

Nach dem der Tag relativ verhalten anfing, ein wenig Unruhe im Hafen und ein kurzer Tratsch mit der Kriegergefährtin von gegenüber, zog ich es dann doch vor den Rest des Abends in der Herberge zu verbringen. Ich war wohl nicht der Einzige mit dem Gedanken, denn der Schankraum war gut besucht. Ich hielt mich gleich vorne am ersten Tisch auf, dort war das Gast - Kajira Verhältnis und damit die Chance was zu trinken zu bekommen, einfach besser. Klappte soweit auch ganz gut und so ließ ich es mir mit einem ordentlichen Humpen voller Ale gut gehen.

Dann wurde es langsam interessant. Ein relativ großgewachsener aber schmächtiger Mann betrat dann die Herberge. Er war ziemlich kostbar gekleidet nur das er keine Schuhe trug störte diesen Eindruck ein wenig. Er wirkte nicht sehr selbstsicher und das was er sagte trug auch nicht dazu bei sein Ansehen zu erhöhen. Es stellte sich nämlich heraus das er ein verstoßener Sklave war, der das Glück hatte, das seine Besitzerin, die seiner überdrüssig geworden war, ihm am Leben gelassen hatte. So zumindest seine Variante der Geschichte. Die Bäuerin nahm sich seiner an, nur ob ihr ein Seidensklave als Arbeitskraft auf dem Hof einen Gewinn bringen würde war doch zu bezweifeln. Wie und warum dieser Sklave dann in den Besitz der Kriegergefährtin überging konnte ich nicht ganz nachvollziehen denn die Tür der Herberge öffnete sich ein weiteres Mal.

Diesmal war es meine She Urt, zumindest mir einigen guten Willen konnte man sie als diese erkennen. Nur das sie diesmal noch schlimmer aussah als damals wo ich ihr die Anstellung gab. Noch verdreckter und dazu noch blutverschmiert stand sie vor mir und druckste irgendwas herum. Was? Keine Ahnung! Ich ließ sie ja nicht zu Wort kommen. Erst musste ich mir meinen Unmut über ihr fernbleiben Luft machen. Nach dem sich mein erster Redeschwall über sie ergossen und ich mich ein wenig abreagiert hatte, hörte ich ihr doch zu. Angeblich war sie beim Beeren sammeln von einen Sleen angefallen wurden, hätte drei Tage lang auf einen Baum gehockt bis er endlich fort war und bat mich jetzt eigentlich nur um ihren restlichen Lohn um zur Ärztin gehen zu können. Zwei Kupfer waren es im günstigsten Falle, sie sollte ja nicht denken das ich die drei Tage wo sie auf dem Baum gefaulenzt hatte auch bezahlen würde.

Sie sah zwar nicht zufrieden aus, sah aber ein das nicht mehr zu holen war. Die Ärztin die zufälligerweise auch in der Herberge war nahm sich ihrer an und verschwand mit der She Urt in der Praxis. Ich ließ mir noch ein weiteres Ale bringen, so langsam beruhigte ich mich wieder, nahm ich doch auch an das die Episode She Urt damit abgeschlossen war. Doch damit hatte ich mich geirrt, es dauerte aber dann stand sie doch wieder in der Herberge und fragte mich ob ich denn etwas zu essen wünschen würde. Heute nicht mehr, gab ich ihr zu verstehen und schickte sie weg, ich hatte keine Lust mich schon wieder aufzuregen und zum anderen wunderte ich mich zusehends über ihren Mut weiter bei mir in Lohn und Brot bleiben zu wollen.

Allerdings wunderte ich mich nicht nur sondern ein wenig trieb mich auch das Misstrauen. Ich trank aus, zahlte und ging nach draußen. Mein Misstrauen schien sich als unbegründet zu erweisen, die She Urt saß auf der Bank am Brunnen. Sie wirkte niedergeschlagen, fast hatte ich ein wenig Mitleid mit ihr. Ich besah mir ihre Kratzer am Arm und an den Beinen, das schien alles nicht weiter schlimm zu sein, nur am rechtenFuß musste sie der Sleen erwischt haben, dort saß jetzt ein Verband und wenn ich mich richtig entsann, humpelte sie vorhin auch. Sie wollte wissen ob sie etwas für mich tun könnte, doch ich lehnte ab da ich keine Lust hatte ihr für heute noch Lohn zusahlen, außerdem kam in diesen Moment die Kriegergefährtin mit ihren neuen Kajirus und wollte das Collar gewechselt haben.

Das war ein ziemlicher Klopper was er da trug, ich nahm ihn erstmal mit zur Schmiede, die beiden Frauen folgten. Die She Urt machte sich nun doch in der Schmiede nützlich, ich ließ sie gewähren, Geld würde sie für heute trotzdem nicht bekommen. Ich selber suchte das passende Werkzeug. Da der Kragen ziemlich dick war entschied ich mich für eine kleine Säge und durchtrennte ihn an zwei Stellen. Da er einen ähnlich großen bekommen sollte wie er schon hatte, musste ich noch mal in die Schmiede und eines der Collare holen wie sie normalerweise für die Minensklaven vorgesehen sind, es passte perfekt. Ich ließ mir für meine Arbeit und den neuen Kragen meinen Lohn aushändigen und damit war der Tag eigentlich für mich gelaufen.

Nun gut ich räumte noch den Tisch und das Werkzeug nach drinnen, löschte das Feuer und dann haute ich mich aber in die Felle. Die She Urt die immer noch mit der Unordnung der letzten Tage kämpfte, ignorierte ich in meiner schlechten Laune.

GR

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen