Dienstag, 6. September 2011

Bürgerversammlung

Heute sollte eine Bürgerversammlung sein und irgendwie fühlte ich mich auch bemüssigt dort aufzutauchen. Ich gehörte zwar nicht mehr dem Rat an aber Bürgerversammlung musste ja was anderes als Ratssitzung sein, vermutete ich zumindest. Zuvor war ich noch im Feuerkrug auf ein Ale damit ich die trockene Ahn im Ratssaal besser überstehe und dann machte ich mich auf den Weg. Der Saal fühlte sich trotz der eigentlich wichtigen Themen nur zögerlich. Als dann eine gewisse Mindestmenge an Bürgern da war setzte der Ubar zu einer Rede an. Natürlich drehte sich alles um den bevorstehenden Krieg und vor allem um einige Entscheidungen das Stadtleben betreffend.


Jetzt wurde mir erstmal richtig bewusst warum es keine Ratssitzung gab, sondern eine Bürgerversammlung, nicht um alle Bürger zu informieren, nein der Rat war ja abgesetzt, aufgehoben, im Prinzip nicht existent. Man konnte ihn einfach nicht einberufen. Jedenfalls gab der Ubar einige wichtige Entscheidungen bekannt. So setzte er für die Zeit seiner Abwesenheit im Krieg einen Statthalter ein, gut er nannte es Verwalter aber im Prinzip war es genau das, ein Statthalter. Dann befahl er das alle wehrfähigen Männer die nicht der roten Kaste angehörten zu einer Bürgerwehr zusammen gefasst und im Schwertkampf ausgebildet werden sollen. Als letztes legte er fest das die Bürgerversammlung anstelle des Rates über neue Anträge zur Bürgerschaft entscheiden soll. Allerdings hob er für Angehörige der roten Kaste die notwendige Zweidrittelmehrheit der Stimmen auf und verfügte das für diese die einfache Mehrheit genüge. Im Krieg zählt jedes Schwert war seine Begründung.

Damit war auch schon die Einbürgerung des neuen Kriegers auf der Tagesordnung. Eigentlich nur eine Formalität sollte man meinen, doch erschienen mir die Lobhudeleien auf diesen Krieger sehr merkwürdig. So begründete man seine schnelle Einbürgerung vor allem damit das er sich für Kasra schon bewiesen hätte. Zum Beispiel soll er ganz allein den Feind ausgekundschaftet haben. Das erschien mir allerdings ziemlich dubios. Er war also allein in Feindesland? Keiner hatte seine Aussagen kontrolliert? Wusste man überhaupt was er dort wirklich getan hatte? Womöglich hatte er uns verraten und zur Tarnung nur wertlose Informationen mitgebracht. Dieser Vertrauensseligkeit konnte ich nicht ganz folgen und als ich meine Bedenken äußerte war auf einmal alles ganz anders.

Klar war er nicht allein, man hatte ihn beobachtet. Und ja man habe die Aussagen überprüfen können, denn schließlich kenne man sich im Zielgebiet gut aus. Nur warum war dann eine Erkundung notwendig und warum fiel keinen auf das wenn die Aussagen aus dem Gedächtnis heraus überprüfbar waren, diese womöglich wertlos waren? So richtig wollte meine Bedenken aber niemand hören und so entzog ich mich der Abstimmung in dem ich den Saal verließ. Im gehen merkte ich noch das einige weitere Bürger doch zugänglich waren für meine Bedenken und zumindest sich ebenfalls der Stimme enthielten.

GR

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