Montag, 17. Oktober 2011

Lagerleben

Tag 3 für mich im Feldlager nahe Belnend. Den gestrigen Tag konnte ich in aller Ruhe der Erstellung des geforderten Gitters widmen. Günstig wirkte sich für mich aus das es hieß es sei ein Waffenstillstand ausgehandelt wurden. Keine Alarme, keine plötzlichen Übergriffe auf das Lager, kein hektisches Treiben. Fast könnte man meinen im Frieden zu leben, doch die behelfsmäßige Schmiede und die nicht mehr so ganz taufrisch aussehenden Krieger um mich herum belehrten mich eines besseren. Jedenfalls hatte ich das Gitter fertig, zerlegt in handliche Stücke die sich leicht transportieren  und vor Ort schnall zusammensetzen ließen. Heute nun wollte ich es an Ort und Stelle schaffen und aufbauen.


Da war allerdings mehr der Wunsch der Vater des Gedankens, keiner war da der mir die genaue Stelle zuweisen konnte. Bis man sich einig werden würde beschloss ich mich ein wenig zu stärken. Viel gab es hier ja nicht und Ale schon gleich gar nicht aber im Zweifelsfall tat es auch Paga und ein Stück Tabukfleisch. Ich ließ mich also am Feuer nieder, unterhielt mich mit den anderen und ließ mir den Paga munden. Leider war das Tabuk noch nicht ganz durch und schmorte weiter über den Feuer. Das führte dazu das mein schon in den Kniekehlen hängender Magen fast rebellierte, ich hatte Knast und brauchte unbedingt was zu essen, das Letzte was ich mir wünschte war in diesem Zustand einen Stück Braten beim gar werden zuzuschauen. Darum erhob ich mich und machte mich wieder vom Acker. Ich wusste bei meinen Sachen hatte ich noch ein wenig Trockenfleisch das würde mir über die Zeit helfen bis ich was richtiges zu beißen bekomme.


Ich kaute noch auf dem Stück Trockenfleisch herum da lief ich dem Feldherrn über den Weg der mir sein Schwert entgegen hielt. Stimmt, da war ja noch was! Das schartige Beutestück brauchte dringend eine Aufarbeitung. Während ich mich also mit dem Teil und dem Schleifbock beschäftigte, erzählte er mir durch das kreischende Geräusch hindurch welcher der Krieger Bescheid wüsste wo das Gitter verbaut werden muss. Blöd nur das genau dieser Krieger nirgends aufzutreiben war. So ließ ich mir erstmal das Schleifen des Schwertes bezahlen, natürlich mit Gefahrenaufschlag, und mich dann noch zu einem Paga einladen.

Doch soweit kam es gar nicht. Kaum hatte wir den Lagerplatz erreicht, gab es Theater wegen einer Sklavin. Angeblich hatte man gesehen das sie auch im Lager des Feindes gewesen sei. Das warf natürlich auch ein schlechtes Licht auf ihren Herrn, der gerade erst als Söldner im kasraer Heer angeheuert hatte. Noch verworrener wurde die Sache als dieser behauptete das jene Kajira ihm gar nicht gehöre. Er wäre gerade vom Schiff herunter gewesen, da hätte sie sich ihm zu Füßen geworfen und sei ihm seit dem hinterher getrottet. Schon merkwürdig! Wie dem auch sei es ging noch eine ganze Weile hoch her, wie denn nun mit dieser Sklavin zu verfahren sei. Zwischen ertränken, nach Kasra verschiffen und nur einsperren war so ziemlich alles in der Diskussion.

Wie das nun wirklich ausgegangen ist? Keine Ahnung, denn auf einmal kippte der Streit und es war kurz davor das sich zwei Krieger duellierten. Man hatte alle Mühe das auf die Zeit nach dem Feldzug zu verschieben, schließlich hatte niemand ein Interesse daran das sich das Heer selber dezimierte. Nur die Worte des Ubars und jede Menge Paga schienen dem Irrsinn Einhalt gebieten zu können. Das war dann auch der Zeitpunkt wo ich mich aus dem Staub machte, schließlich wollte ich als Schmied nicht zwischen die Fronten der eigenen Truppe geraten.

GR

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