Mittwoch, 12. Oktober 2011

Nachrichten aus Belnend

Ruhig war es in Kasra seit die Masse der Krieger nach Belnend aufgebrochen war, die Nachrichtenlage war dünn, kaum einer wusste wie es um das Heer von Kasra stand, nur die Gerüchte kochten hoch. Viel bekam ich davon allerdings nicht mit. Mehrheitlich war ich damit beschäftigt meine Vorräte wieder aufzufüllen. Erz aus der Mine ranschaffen, Kohlevorräte zusammenkratzen und die Lagerbestände an Eisenwaren des täglichen Bedarfs wieder ergänzen. Doch irgendwann hat man genug vom klingen des Hammers auf den Amboss und genau jetzt war es bei mir so weit. Ich legte meine Werkzeug beiseite und trat vor die Schmiede. Der Marktplatz war wie ausgestorben nur eine alte Frau stand am Brunnen. Fast schien es als würden sich die Bürger Kasra, so ganz ohne den Schutz durch die Rarii in ihren Häusern verstecken. Nur aus dem Feuerkrug drangen ein paar Stimmen.


Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und meine Hände an der Tunika ab und dann ging ich hinüber, ein wenig Abwechslung würde mir sicher gut tun. Na ja viel Betrieb war dann doch nicht, Wirt, Wirtin und meine Nachbarin die noch zwei ihrer Kajirae im Schlepptau hatte. Eins der Kissen war dann meine und ich ließ mich darauf fallen. Während Dina noch mit der Milch für ihre Herrin beschäftigt war, war die andere Kajira scheinbar so durch den Wind das sie nicht in der Lage war etwas zu servieren. Durch den Wind deshalb weil sie eigentlich bei den Truppen auf den Schlachtfeld sein müsste. Doch von dort wurde sie zurückgeschickt nach Kasra, als Begleitung für unseren Käsereiimkerkapitän, den es dort wohl schwerer erwischt hatte und der angeblich viel Blut verloren hatte, und den sie auf der Überfahrt pflegen sollte. Das und das auf dem Schlachtfeld erlebte nahmen sie so mit das sie nicht mal in der Lage war ihrer Herrin einen zusammenhängenden Bericht zu erstatten.

Wenigstens war die Sache mit der süßen Milch ausgestanden und Dina brachte mir ein Ale. Allerdings eines wo ein gewisser Anteil des Getränks sich an der Außenwand des Trinkhorns befand so das ich dieses an ihrer Tunika noch trocken reiben musste. Jetzt nach den ersten Tropfen des Ales, fiel es mir auch leichter dem Gestammel der anderen Kajira zu folgen. Was ich noch so heraus hören konnte war, das es wohl etliche Verletzte gab, insbesondere die Verletzung des Hauptmanns löste unter den anwesenden Frauen, egal ob frei oder unfrei, einiges Entsetzen aus, aber zum Glück noch keine Toten sowie das der Kampf immer noch hin und her wogte und eine Entscheidung nicht in Sicht war. Doch bald schon flachte dieses Gespräch ab und man wandte sich anderen, scheinbar wichtigeren Dingen zu.

Nämlich der Pagasucht, bzw der nicht mehr vorhandenen Pagasucht des Wirtes. Dieser wies nämlich den ihm servierten Paga zurück und verlangte tatsächlich etwas angewärmtes Wasser mit einem Spritzer Milch. Die Verwunderung am Tisch war groß, zumal der Wirt auch alle Anwesenden davon überzeugen wollte das Alkohol im allgemeinen und Paga im besonderen gesundheitsschädlich sein, er also auch den Genuss von Wein, Bier, Ale usw. abgeschworen hätte. Gut die Wirtin rieb sich ihre Hände weil ihr bester aber eben auch nicht zahlender Kunde wegfiel und rechnete sich im geheimen wahrscheinlich schon aus was sie mit dem finanziellen Überschuss der dadurch entsteht anfangen könnte. Bis hierher konnte ich dem Gespräch noch folgenden, doch als der Wirt dann in immer tiefgründigere Gedanken verfiel, er sprach wohl von ihm gemalten Bildern, von der Beschränkheit unseres Bewusstsein und was weiß ich nicht noch alles, da war es für mich an der Zeit mich zu verabschieden. Mein Schädel brummte so noch von den Klängen des Hammers das er für solche Gedanken einfach nicht aufnahmebereit war.

GR

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