Freitag, 21. Oktober 2011

Siegestaumel

Nach den ganzen Siegesfeiern und der daraus folgenden Trunkenheit kam ich am Morgen wieder zu mir. Mehrere Handvoll kaltes Wasser aus der Thassa brachten mich langsam wieder zur Besinnung und sorgten dafür das ich so nach und nach auch wieder klar sehen konnte. Frisch und gestärkt machte ich mich dann irgendwann auf in Richtung Belnend. Wie hatte der Krieger gestern Abend noch gesagt? "Schau dir mal die Schmiede an, da lässt sich bestimmt was brauchbares finden." Also raus aus dem Lager und einen Weg über das Schlachtfeld nach Belnend gesucht. Über all waren noch die Spuren der letzten Schlacht zu sehen, nicht nur das es den Wald förmlich niedergemäht hatte, nein überall waren auch noch ungelöschte Brandnester und Stellen voller Glut die noch vor sich hinschwelten.


Zügig durchschritt ich das Stadttor und versuchte mich in der mir eigentlich bekannten Stadt zu orientieren. Eigentlich deswegen weil durch die Zerstörungen die die Katapulte angerichtet hatten vieles fremd und unwirklich wirkte. Auf dem Weg zur Schmiede lief ich dem Ubar über den Weg der mir nun ganz offiziell die Schmiede zusprach. Natürlich dankte ich ihm, war das doch nur ein fairer Ausgleich für den Verlust meiner Feldschmiede, den ich bei dem Kämpfen erleiden musste. Vom Marktplatz drang Geschrei und Gezeter herüber das ich erst nicht beachtete, war ja sicher eh nur das übliche Theater wie es nun mal bei Versklavungen so ist. Ich sah mich lieber in der Schmiede um, als nicht weit entfernt von mir eine Sklavin zu keifen anfing das dies alles ihren Herrn gehören wurde. Mit der Großmut eines Mannes der zu den Siegern gehört ließ ich sie in ihren Glauben, wusste sie doch noch nicht das, wenn sie dem Schmied gehört hatte, jetzt auch mir gehört und insofern stimmte ja ihre Aussage auch wieder.


Ich hörte noch etwas scheppern in der Schmiede und als ich mich umdrehte sah ich gerade noch wie die Kajira etwas hinter ihren Rücken verschwinden ließ und was von "...Lieblingshammer......" murmelte. Das konnte ich nun natürlich nicht durchgehen lassen und zitierte sie zu mir. Ein paar Ihn später hatte ich den Hammer zurück und die Kajira ihren letzten Schuss vor den Bug bekommen, beim nächsten Mal würde sie nicht so glimpflich davon kommen. Dann hörte ich den Feldherrn schreien, er brauchte unbedingt ein Collar für seine neueste Errungenschaft. Lachend warf ich ihm eins zu und wollte wissen ob er sie auch noch branden lassen will. Dies verneinte er zu meiner Verwunderung aber wie sie sich herausstellte war diese Freie schon einmal versklavt gewesen und trug schon ein Branding. Na ja, einmal Sklavin immer Sklavin! Hier bestätigte sich das mal wieder.

Zwischendurch kam Unruhe auf, ein kahlgeschorene Sklavin war aufgetaucht, sie war auf der Suche nach dem Feldherrn oder dem Ubar. Scheinbar hatte sie eine Nachricht auf der Kopfhaut eintätowiert, denn der Feldherr musterte längere Zeit ihren Schädel und wirkte dabei ziemlich nervös. Um was es ging sagte er nicht aber das er sie mit seine Kajira zum Ubar schickte, beruhigte nicht gerade. Das war einer jener Momente wo ich verfluchte das ich der Schrift nicht kundig war. Nah genug um zu erkennen was auf ihren Kopf stand war, nur entziffern konnte ich es nicht.

Mit der Inspektion der Schmiede war ich fertig und hatte auch diverse Sachen zum Abtransport bereit gestellt als der Feldherr noch mal auf mich zukam. Er hätte ein Fäßchen Ale aufgetrieben und das wolle er mir schenken. Nach nun schon mehr als einer Hand ohne Ale war das mal ein gutes Zeichen und ich folgte ihm in das von ihm requirierte Haus. Und tatsächlich, dort stand es, ein Fäßchen mit Ale. Freudig lud ich mir das auf die Schulter und bedankte mich, ich war mir sicher dieses Fass würde einen Ehrenplatz unter den anderen von mir erbeuteten Sachen finden. Dann setzte ich zu einen längeren Rundgang durch die Stadt an, doch hier war nicht mehr viel zu finden, da waren die Krieger wohl schneller gewesen als ich.

Zum Glück waren aber die Vorräte im Wirtshaus noch nicht ausgesoffen  und so gesellte ich mich zu denen die schon dort waren und ließ mir von einer Kajira, da auch hier kein Ale zu finden war, gleich einen doppelten Paga bringen, besser als nichts. Ich ließ es mir also gut gehen, sah der Kajira beim Honig kosten zu und wie sie dabei lasziv ihren Finger in ihrem Mund bewegte. Doch bevor dieser Anblick noch weitere Assoziationen auslösen konnte, kam völlig überraschend das Signal zum Aufbruch. jetzt wurde es hektisch! Ich packte meinen Kram auf einen Karren und brachte meine Beutestücke ins Feldlager wo sie zugleich auf ein Schiff verladen wurden. In Kasra würde uns ein triumphaler Empfang erwarten, dessen war ich mir sicher.



GR

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