Montag, 12. Dezember 2011

Ohrenwaschen für umsonst, alles andere kostet!

Meine Reise hatte ein wenig länger gedauert als sonst und so kam ich erst gestern in Jorts Fähre an. Wenigstens war sie aber erfolgreich und wenigstens entfällt ja nun die lästige Zimmersuche. Diesmal hatte ich auch Tehis mit dabei aber die ließ ich zunächst im Haus, den dem war der lange Leerstand deutlich anzusehen und sie sollte zusehen das es um einiges wohnlicher darinnen wird. Ich selber machte mich auf den Weg zum Marktplatz, um mich einfach mal umzuhören was es Neues gibt. Diese Intention war, wie sich herausstellen sollte nicht die Schlechteste. Der Hauptmann und der Schmied unterhielten sich ganz angeregt und noch bevor ich grüßen konnte, fiel mehrmals der Name Saba. Saba muss man wissen ist eine Frau, Händlerin um genau zu sein, wo ich noch Papiere in meinen Besitz habe, laut denen sie mir eine gewissen Menge Geld schuldet, inklusive Zinsen versteht sich, und das sie selber, falls sie mir das Geld nicht zurückzahlen kann, mir als Kajira zufällt.

Ich ließ die Männer erstmal reden und hörte nur zu. Wie sich herausstellte, ging es tatsächlich um jene Saba, hinter der ich her war. Das interessante daran war, das der Schmied scheinbar im Besitz von Freilassungspapieren war, die besagten das diese Händlerin mal versklavt war und auch gebrandet wurde. Das erklärte natürlich auch warum diese Frau nicht auffindbar gewesen war. Dieses Papier in meinen Händen würde für mich die Sache um einiges einfacher machen, falls ich sie doch aufspüren sollte, könnte ich sie damit gehörig unter Druck setzten. Doch es kam so wie ich es schon vermutet hatte. Der Hauptmann wie auch der Schmied dachten man könnte aus diesem Papier ordentlich Kapital schlagen, doch nicht mit mir, und so tat ich möglichst unbeteiligt.


Allerdings bot ich an, mir das Papier mal anzuschauen und darüber nachzudenken ob ich vielleicht doch bereit wäre dafür etwas zu bezahlen. die Sklavin des Schmiedes brachte mir die kleine Schriftrolle und ich las sie mir aufmerksam durch. Aus dem Text ging hervor das sie einem gewissen Rashid, Krieger aus Cos gehört hatte, der sie doch tatsächlich freigelassen hatte. Die Freilassung war nun schon ein paar Monate her und so konnte man, wenn man davon ausging das sie ihr Können als Händlerin in der kurzen Zeit der Sklaverei nicht verloren hat, hoffen das jetzt wieder was bei ihr zu holen ist. Weiterhin wurde klar das ich nicht nur im Voskdelta suchen durfte sondern meine Suche auch auf die vorgelagerten Inseln ausdehnen sollte.

Ich rollte das Papier zusammen, behielt es aber bei mir und versuchte möglichst enttäuscht drein zuschauen so als ob mir dieses Papier, nicht wirklich weiterhelfen würde. In der Zwischenzeit hatte sich die rothaarige Kajira aus dem Gasthaus zu mir gekniet, nichts ahnend das ihr das gleich zum Verhängnis werden würde. Der Schmied wollte wissen was mir das Schreiben wert wäre und ich antwortete ihm das es jetzt, wo ich es gelesen hatte, es mir nichts mehr wert sei. Er regt sich natürlich auf aber das hatte ich erwartet und so bot ich ihm, quasi als Lesegebühr, einen Kupfer an, was er mit einem "Her damit!" quittierte. Da er sich nicht näher ausließ was genau er meinte, warf ich ihm den Kupfer zu der aber unberührt vor ihm zu Boden fiel. Stattdessen verlangte er jetzt eindeutig die Schriftrolle, welche ich ihm dann auch gab.

Dann fuhr er die Gasthauskajira an das sie den Kupfer aufheben und mir zurückgeben soll. Doch diese war zu jenem Zeitpunkt stärker mit meinem Bein beschäftigt als das sie richtig zuhörte und und wollte den Kupfer dem Schmied geben. Was jetzt folgte war eine Prozedur des mehrmaligen Ohren auswaschen, beaufsichtigt durch die Schmiedekajira. Da der Schmied dann ging unterhielt ich mich noch einen Weile mit dem Kommandanten. Tehis war zwischenzeitlich auch aufgetaucht und gab mir zu verstehen das sie alle Arbeiten im Haus erledigt hatte. Das nahm ich zur Kenntnis ließ mich aber in meinem Gespräch nicht weiter stören, immerhin ging es auch um eventuelle weitere Geschäfte, so zum Beispiel um eine 50 Silbertarsk-Geschäft mit einem Mann aus Hrungnir, doch da war die Beweislage einfach zu dünn und ich musste ablehnen.

Die Rote hatte nun endlich saubere Ohren und beide Kajirae, also die Rote wie auch die Schmied, hatten jetzt auch nasse Camisks an, wie immer sie das auch hinbekommen hatten. Wenigstens fiel der Roten ein das sie ja eigentlich dazu da ist, das ihr Herr Geld verdient und fragte ob sie uns etwas zu trinken bringen darf. Der Hauptmann lehnte ab aber mir war jetzt nach einem Paga. Den bekam ich auch und ich bekam ihn auch so wie ich es von der Roten gewöhnt war, voller Hingabe serviert, inklusive Kuss auf den Becherrand. Ich nahm ihr den Paga ab und wandte mich wieder dem Gespräch mit dem Hauptmann zu als zu  meinen Füßen ein kleiner Tumult losbrach. Na ja, was heißt Tumult, es war eher so ein zischen, als wenn sich zwei Ost umkreisen und gleich übereinander herfallen würden.

Dem Hauptmann reichte es wohl und er hatte scheinbar auch die Rote als Schuldige ausgemacht denn er schickte sie weg, sie hätte heute angeblich schon genug Ärger gemacht. Während Tehis, warum auch immer ihr triumphierend nachschaute, hatte ich nur Augen für das wild ausladende Hinterteil der Herbergskajira. Als sie im Haus verschwunden war, setzte ich das Gespräch mit dem Hauptmann fort. Lange ging es aber nicht mehr, denn auch mich zog es dann in die Felle und ich zog mich in mein Haus zurück.

GR

2 Kommentare:

  1. Ich habe kein weit auslandendes Hinterteil!

    *wettert beleidigt vor sich hin*

    Und das Ohrenauswaschen war total ungerecht und überhaupt hat das Anschmiegen an dein Bein gar nicht gelohnt, Herr, sondern nur Ärger gebracht und... *schnappt nach Luft, merkt dann, dass man sie ja hören könnte und verzieht sich schnell bevor es hier noch Ärger gibt* ;-)

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  2. Nein hast du nicht aber jenes Hinterteil schwang im Weggehen provokativ weit aus. Wobei.....egal! *winkt lässig ab* ....und fürs ans Bein schmiegen gibts ja erstmal gar nichts, da sollte Kajira eher dankbar sein für den Halt! ;)

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