Sonntag, 22. Januar 2012

menschliche Alarmanlage

Zurück aus dem heißen Süden fand ich immer noch ein paar Sandkörner in meiner Kleidung und vor allem auch in meinen Schuhen. Trotzdem hielt ich es für besser, mich erst mal im Ort sehen zu lassen und mich nach dem neuesten umzuhören bevor ich mich vielleicht in ein Bad oder frische Klamotten werfe. Der sonst so belebte Marktplatz wirkte ziemlich leer aber auf der Terrasse des Gasthauses steppte der Kur. Na ja nicht ganz aber zumindest waren dort ein paar Leute, mit denen man sich bei einem Paga unterhalten konnte. Zwei Fremde, der Schmied mit seiner Kajira und später kam noch eine Frau aus Lydius dazu die sich als Sängerin vorstellte. Nachdem ich meinen Paga bekommen hatte, zog der der eine Fremde meine Aufmerksamkeit auf sich, er erzählte das er viel auf Reisen sei und das er zuletzt sogar die Wüste durchquert habe und dort einige Abenteuer erlebt habe. Dabei wirkte er gar nicht wie ein Mann der in der Wüste allein überleben könnte.


Auf mein Nachhaken reagierte er nicht weiter und noch ehe ich mich darüber aufregen konnte verwickelte mich die Sängerin in ein Gespräch und neugierig wie Frauen nun mal sind wollte sie allerhand wissen. Als sie erfuhr das ich Händler bin stieg ihr Interesse deutlich, angeblich rein geschäftlich da sie ja mit einem Händler unterwegs war um für Lydius einzukaufen. Ich machte mir einen Spaß daraus sie im Ungewissen zu lassen mit was ich handele und als sie es doch unbedingt wissen wollte, zog ich meine Schriftrolle mit den Namen aller Schuldner hervor und tat so als überprüfe ich sie darauf, ob der Name dieser Frau da auch drauf steht. Die Leute aus Jorts die mittlerweile dazu gekommenen waren schauten in einer Mischung aus Spannung und Neugierde zu, wussten sie doch was mein bevorzugtes Handelsgut war. Als ich mit der Schriftrolle fertig war tat ich enttäuscht und verkündete ihr das sie nicht auf meiner Handelsliste stehen würde.

Was denn gewesen wäre, wenn sie auf meiner Liste stehen würde, wollte sie wissen.Grinsend erwiderte ich das ich dann meiner Arbeit nachgegangen wäre und mein mir zustehendes Geld von ihr eingefordert hätte. Jetzt konnte ich mir wieder die üblichen Beteuerungen anhören das sie natürlich nie mehr Geld ausgibt als sie habe und natürlich niemals nie Schulden machen würde. Leise lachend nahm ich das zur Kenntnis, genau deshalb habe ich ja auch zuviel zu tun. Jedenfalls musste ich ihr mein Geschäftsprinzip noch erklären weil sie nicht verstand wie man von den Schulden anderer Leute leben kann. Bei einen weiteren Paga tat ich ihr den Gefallen.


Mittlerweile hatte ich gemeinsam mit dem Schmied schon überlegt die Sängerin festzusetzen bis Lydius ihm seine Schulden bezahlt, allerdings verhinderte das ein Krieger bevor wir uns dazu durchringen konnten. Irgendwann kippte dann das Gespräch und der Fremde brachte sich mehr ein, jener welcher angeblich allein die Tahari durchquert hatte. Sichtlich stolz berichtete er das er ja keinem Heimstein habe und die Leute ihn deshalb Vagabund nennen würden. Ich bereute es nun so viel von mir preisgegeben zuhaben, saß hier doch augenscheinlich ein Gesetzloser, ein Outlaw mit am Tisch. Ein Mann ohne Heimstein, sicher vertrieben und entehrt, nur die Priesterkönige mögen wissen was er alles auf den Kerbholz hatte. Genau das sagte ich ihm auch, am liebsten wäre ich auf ihn losgegangen. Doch einer Krieger hielt mich zurück und verwies auf den Pilgerstab und wies mich darauf hin das Pilger hier im Ort Schutz genießen, egal ob sie einen Heimstein haben oder nicht.


Das passte mir überhaupt nicht, ich trank meinen Paga aus und warf das Geld dafür auf den Tisch. Dann nahm ich die Rothaarige, die eh schon die ganze Zeit bei mir kniete mit. Ihre Hitze war schon deutlich entflammt, das spürte ich. Doch das war nicht der Grund weshalb sie mit in mein Haus durfte, ich brauchte einfach eine Alarmanlage. Doch das erfuhr sie erst später. Im Haus angekommen sah sie mich mit leuchtenden Augen an, es zog sie förmlich aufs Fell. Ich wieß ihr jedoch einen Platz direkt vor der Tür zu so das sie, sollte sich jemand Zugang verschaffen wollen, wach wird und mich warnen konnte. Klar gefiel ihr das nicht, hatte sie doch was anderes erwartet. Doch das war mir egal. Ich drehte mich um und ging, nachdem ich mich überzeugt hatte das sie richtig an der Tür lag, nach oben.

GR

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