Sonntag, 11. März 2012

Das Gefühl von kühlen Metall

Das hat man nun davon, wenn man den ganzen Abend bei der Neueröffnung einer Taverne verbringt und es sich gut gehen lässt, prompt findet man anschließend niemanden mehr der einen ein Zimmer in der Herberge vermieten kann. Mir blieb nichts weiter übrig als zu der Karawane zurück zukehren, die vor den Toren der Oase lagerte, und dort in einen der Zelte zu übernachten. Am nächsten Tag kehrte ich aber noch einmal zurück. War der Abend meinem Vergnügen gewidmet gewesen, so sollte der Tag heute mich einigen Schuldnern, näher bringen. Insbesondere suchte ich immer noch nach dieser Händlerin mit Namen Saba. Ich hörte mich also um ob sie jemand kannte oder wenigstens ein Weib gesehen wurde auf die die Beschreibung, klein, rothaarig, Sommersprossen, etwas heruntergekommen , passte.

Doch auch heute sollte mir das Glück nicht hold sein und so gab ich nach einen langen Tag der Informationsbeschaffung auf und ließ mich in der Herberge auf einen der Kissen nieder. Ein Wasser für den Durst und einen Paga zum genießen ließ ich mir bringen und dann konnte ich mich diesmal den neugierigen Fragen der anwesenden Frauen stellen. Es waren zwar nur die üblichen Fragen nach dem woher, wohin, den Namen und die Profession aber so kam man wenigstens ins Gespräch und ich konnte noch mal nach meiner gesuchten Rothaarigen fragen. Tatsächlich gab es eine Rothaarige hier in dieser Oase aber die Beschreibung die man mir lieferte passte nun so gar nicht auf die von mir gesuchte Person. Zu groß, Schreiberin statt Händlerin, auch wenn man mir von dieser Frau mit einiger Schadenfreude erzählte, sie konnte es eigentlich nicht sein.


Schade, aber eine Weile war ich ja noch da und vielleicht würde sie ja noch auftauchen und dann könnte ich sie selber in Augenschein nehmen. Doch auch hier hatte ich kein Glück und so folgte ich mit  mehr oder weniger Interesse den Gesprächen am Tisch. Insbesondere die Bäckerin hatte es mir angetan, fragte sie doch sehr interessiert wie die Eröffnung der Taverne am Vorabend verlaufen war. Etwas was eine ehrbare Frau doch eigentlich so gar nicht wissen wollte. Sie redete sich dann zwar mit geschäftlichen Interesse heraus, angeblich hatte sie dem Wirt Backwaren geliefert, etwas merkwürdig kam mir das Ganze aber doch vor. Deshalb erzählte ich ihr auch von der vor Erotik knisternden Luft, von willigen Kajirae und von verschwitzten nackten Leibern die sich nicht nur aneinander rieben. Nichts was ihr wirklich die Schamröte ins Gesicht trieb, soweit ich das in ihrem verschleierten Gesicht sehen konnte.

Zwar versuchte sie den Schein einer ehrbaren Frau zu wahren, doch machte sie auf mich den Eindruck als wüsste sie wovon ich sprach. Ich beließ es erstmal dabei, zumal sie plötzlich ganz andere Probleme hatte, Sie meinte immer wieder Diebe in ihren Laden gegenüber der Herberge zu sehen und rannte mehrmals hinüber um sie zu vertreiben. Nach dem dritten oder vierten Anlauf, wechselte sie dann ihren Platz, angeblich um ihren Laden besser im Blick zu haben, und kam auf einen Kissen neben mir zum sitzen. Der Kalana den sie bisher getrunken hatte war alle und in ihrer Wut brabbelte sie etwas das nach: "... und jetzt einen Paga!" klang. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und schickte eines der Mädchen in die Spur, ihr einen Paga zu holen.

Den Paga wollte sie natürlich nicht annehmen und schob ihn von sich weg. Ich redete ihr gut zu, das sie den Paga bei sich behalten soll, er würde den Weg von ganz allein in ihren Mund finden, sie beruhigen, und ihr den Schlaf schenken den sie als Bäckerin bräuchte wenn der Lärm aus der Taverne zu ihren Haus herüber drang. Mit diesen Worten stellte ich den Paga wieder vor sie hin. Sie antwortete nicht aber das war auch nicht so wichtig, denn mittlerweile hatte sie ihren Schleier abgelegt und ich konnte erstmals ihr Gesicht in voller Schönheit bewundern, meine Augen blieben an ihren vollen Lippen hängen über die plötzlich die ersten Tropfen Paga flossen. Wie durch einen Nebel hörte ich von der anderen Tischseite die Worte einer Frau, das die Bäckerin sich vorsehen soll, sonst würde sie schneller wieder im Kragen landen als ihr lieb sei.

Hatte ich es doch geahnt! Sie musste meine Blicke spüren, so wie ich sie anschaute, sie geradezu musterte, doch sie sagte nichts, es schien ihr zu gefallen. Ich setzte jetzt alles auf eine Karte, hier in der vollbesetzten Herberge hatte ich sowieso keine Chance. Ich tat so als wollte ich mich verabschieden. Und was tat sie? Sie fragte mich ob ich wirklich schon gehen wollte. Nenn mir einen Grund warum ich noch bleiben soll, forderte ich lächelnd die Bäckerin auf. Sie stammelte etwas von guter Oasenluft und frischen Backwaren. Lächelnd half ich ihr und legte ihr die Worte in den Mund. Das sie mich sicher noch zu einer Kostprobe ihrer Backwaren einladen will. Ja genau, das habe sie gemeint, bestätigte sie mir, worauf ich sie zur Bäckerei begleitete.

Man merkte ihr an das sie vom Kalana und vor allem von dem Paga schon ganz schön angeschickert war. Das nutzte ich natürlich aus und gab ihr wann immer es nötig war mit meinen Arm den Halt den sie brauchte. In der Backstube angekommen, gab ich meine vornehme Zurückhaltung aber auf, auch das Gebäck war mir nicht mehr wichtig. Ich trat dich an sie heran, meine Hand legte sich auf ihren nackten Hals. Sie ließ es widerstandslos geschehen. Ich redete auf sie ein, sprach davon wie gut sich an dieser Stelle ein Halsreif machen würde, fragte sie ob sie nicht manchmal diese kühle metallische Gefühl vermisst, diese Gefühl das ihr den täglichen Kampf ums Überleben spart, das ihr die Sicherheit und Geborgenheit gibt, die man als Frau nur hat wenn man einen Mann gehört, einen Herrn hat.

Schauer liefen über ihre Körper, ich ahnte das sie genau wusste wovon ich sprach. Dann brach es aus ihr heraus. Sie war schon einmal versklavt, ausgebildet und von roter Seide, ja und sie sehnt sich wieder nach den starken Händen eines Mannes, doch will sie nie wieder allen dienen , ein Gefährte ist es von dem sie träumt und dem sie dann in der Gefährtenschaft besser dienen will als es eine Sklavin kann. Gefährtenschaft? Meine Hand zuckte zurück als wenn ich mich an ihr verbrannt hätte. Langsam schüttelte ich mit den Kopf, meine Hand griff wieder nach ihr, einen kurzen, prüfenden Blick warf ich nach draußen ob wir noch allein waren, dann drängte ich sie in die hinterste Ecke der Backstube. Ihr Körper bebte und zeigte mit jeder Faser, das er für den Kragen geschaffen war, meine Hände griffen gierig nach ihr, doch sie flehte mich an sie zu verschonen oder ihr zumindest noch ein wenig Zeit zu geben.

In diesen Moment hörte ich wie sich draußen zwei Krieger unterhielten, ich ließ von ihr ab, leise, mit einen drohenden Unterton in der Stimme sagte ich zu ihr: "Das wir hier an deinem Heimstein sind hat dich gerettet!" und im gehen fügte ich noch hinzu als ich mich eine letztes Mal umdrehte: "Du weißt was du zu tun hast wenn du dich in die Geborgenheit eines Herrn begeben willst!" ein leises "Aye Herr....." war das letzte was ich an diesem Abend von ihr hörte.

GR

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