Mittwoch, 21. März 2012

En'Kara - Anreise

Heute war es soweit, heute sollte es losgehen. es war En'Kara und der dazu gehörige Markt am Fuße des Sardar rief. Dieses Jahr hatte ich ja den Vorteil das ich von Jorts aus, bei weitem nicht solch eine Entfernung zurücklegen musste wie sonst, wo ich vom Rande der Tahari aus anreiste. Doch noch war es nicht soweit. Während ich meine Sachen ein letztes Mal überprüfte kam Dara an gehetzt und richtete mir aus, das der Kommadant mich unbedingt vor meiner Abreise sprechen will. So viel Zeit muss sein! Ich ignorierte also Daras Geplapper über neue Camisk und wie toll doch das Sklavenparfürm duften würde, ließ sie knien und ging zum Trainingsplatz. Angeblich würde er dort auf mich warten.

Das war auch so. Er wollte wissen wann ich denn abreisen würde, er hätte in Bezug auf meine Reise noch eine Bitte an mich. Da ich eigentlich schon auf den Sprung war, legte er dann auch gleich los und bat mich die Augen offen zu halten und ihm in einer ganz bestimmten Angelegenheit ein paar Informationen zu beschaffen. Sollten diese negativ ausfallen, so sagte er, bräuchte noch weitere Informationen  die ihm in dieser Sache weiter helfen wurden. Das klang alles nicht so kompliziert und sollten die Personen anwesend sein um die es ging, würden die Infos die er bräuchte leicht zu beschaffen sein. Eine Ausweichmöglichkeit konnte ich ihm auch direkt vorschlagen, er wollte nur das ich dies noch vor Ort überprüfe.

Ich gab ihn mein Wort. Schließlich war ich als Händler der sich Jorts niedergelassen hatte aber nicht dem Heimstein dieses Ortes angehörte auf den guten Willen derer angewiesen die hier das sagen hatten. Kins Blick fiel dann auf Dara und mehr beiläufig erwähnte er das das Angebot mit dem Sleen natürlich nicht nur für Tehis galt sondern auch für diese Kajira. Das hört man doch gern. Es war noch etwas Zeit und da Dara früheren Herren schon mal weggelaufen war, dachte ich mir, es wäre eine gute Gelegenheit, dem Sleen noch heute eine Geruchsprobe zu geben. Kin sagte dann soll ich Dara zum Sleenkäfig bringen und sie sich nackt auf den Bauch davor legen.

Als ich mich umdrehte war diese aber schon verschwunden. Ich sah sie gerade noch hinter einer Hausecke verschwinden. Ich rief sie und ging ihr nach. Doch je weiter ich lief um so schneller wurde sie. Da Kajirahaschen erst für das weitere Programm beim En'Kara vorgesehen war, rannte ich ihr nicht nach und rief ihr nur hinterher, das, wenn sie nicht augenblicklich zurückkommt, ich testen werde, wie schnell der Sleen sie ohne Geruchprobe fängt. Das half dann und sie kam zitternd bis auf wenige Schritte an mich heran. Sie hatte Angst vor dem Tier und bettelte nicht zum Käfig zu müssen. Ich griff ihr ins Haar, gab ihr ein paar drohende Worte mit und zog sie dann zum Sleenkäfig.


Immer noch zitternd zog sie sich aus und legte sich bäuchlings vor den Käfig. Kin hatte mittlerweile den Sleen an der Leine und brachte ihn aus den Käfig heraus. Sabbernd schob der Sleen seine gewaltige Schnauze über ihren Körper und nahm ihren Geruch auf. Dara lag still, wagte kaum zu atmen, fast schien es als stellte sie sich tot. Der Sleen hatte seine Arbeit getan, Kinn zerrte ihn weg und sperrte ihn wieder in den Käfig. Ich schickte Dara sich zu waschen, zum einen damit sie von dem Sleen weg kommt und sich wieder beruhigt und zweitens, damit sie sich den Sabber von dem Tier abspülen konnte, so würde man sie ja nicht mehr anfassen wollen.

In der Zwischenzeit verabschiedete ich mich von Kin. Dara fand ich später, nicht unweit von meinem Haus, heulend unter einem Baum sitzend. Darauf nahm ich jetzt aber keine Rücksicht sondern scheuchte sie nach meinen Gepäck und dann ging es endlich los. Die Reise dauerte und in deren Verlauf beruhigte sie sich auch wieder. Am Fuße des Sardar angekommen war sie längst wieder die Alte. Es war dunkel als ich auf den Festplatz ankam. Das erschwerte etwas die Orientierung, da das Gelände aber noch wie ausgestorben war, gelang dies aber trotzdem recht zügig. Zumindest das Tavernzelt hatte ich gefunden und das war ja eine ganze Menge wert. Verhungern und verdursten würde ich schon mal nicht. Da in der Nähe dieses Zeltes auch eine Bühne aufgebaut war, blieb ich erst mal hier.


Diese Entscheidung war goldrichtig, wie sich herausstellen sollte. Es dauerte nicht lange und ein riesiger Fackelzug näherte sich dem Festplatz und hielt genau auf diese Bühne und dieses Zelt zu. Nur gut das ich mir schon einen der besseren Plätze gesichert hatte. Der Markt wurde eröffnet durch die Reden diverser Würdenträger, leider oder auch den Priesterkönigen sei Dank, stand ich soweit von der Bühne weg das ich davon kaum was mitbekam. Als jedoch die Mädchen des Sklavenhauses Pinion mit ihren Aufführungen begannen, drängte ich mich dann doch durch die Massen, ein ganzes Stück näher an die Bühne. Wann hat man denn schon mal Gelegenheit solch exzellenten Tänzerinnen zuschauen zu können?

Das sie später die Bühne räumen mussten für einen vermummten Mann der Geschichten erzählte, schien dann doch Einigen aufzustoßen, denn die Reihen der Zuschauer lichteten sich zusehends. Auch für mich war es jetzt an der Zeit mir einen Platz in einem der Schlafzelte zu erkämpfen.

GR

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