Donnerstag, 8. März 2012

Die letzte Transaktion

Wieder stand eine Reise an, doch diesmal reiste ich nicht mit leichtem Gepäck, sondern hatte außer ein paar Schuldscheinen auch noch ein Fässchen Jorts Paga vom Feinsten mit dabei. Hoffentlich hält der auch bis Kasra. Ich mein, da verdunstet ja auch mal was, beziehungsweise trinkt man lieber einen Schluck ab bevor er verdunstet.Na wie auch immer, das Fässchen schaffte es wohlbehalten und ohne nennenswerte Verluste bis nach Kasra. Dort angekommen hatte ich ziemliches Glück, das Fass brauchte ich nicht erst durch die halbe Stadt rollen sondern der Mann den ich es zukommen lassen wollte war direkt am Brunnen, um den herum ziemliche Aufregung herrschte.


So wie es aussah war wohl eine Sklavin in den Brunnen der Stadt gefallen und man versuchte sie gerade zu bergen, mehr tot als lebendig. Kaum hatte man sie über den Brunnenrand gehievt ging das Theater auch schon weiter. Ich musste also noch eine Weile warten bis ich meinen Paga an den Mann bringen konnte. Nach einigen Erziehungsversuchen unter Zuhilfenahme eines Gürtels begriff auch diese Kajira was sie falsch gemacht hatte, nur das sie nun ziemlich lädiert aussah. Da sie zum Hause Pinion gehörte überlegte man noch kurz ob man selbige Lady noch mit einem Ordnungsgeld belegen sollte, immerhin hatte ihr Eigentum ja den Brunnen verschmutzt.


Die Rarii einigten sich dieses Geld zwar symbolisch einzufordern aber die Sache dann nicht weiter zu verfolgen. Nun kehrte langsam Ruhe ein und ich konnte dem Hauptmann das Fass übergeben, was dessen Kajira unter tatkräftiger Mitwirkung einer Urt, oder war es doch eine weitere Kajira, in sein Räumlichkeiten beförderte. Damit war die Transaktion von Kin seinem Schwert welches er im Belnend-Krieg verloren hatte, zu ihm zurück endgültig abgeschlossen und hoffentlich alle Beteiligten zufrieden gestellt. Ich wollte gerade Kasra verlassen und weiterreisen als es noch einmal interessant zu werden schien.

Es kam nämlich ein weiterer Rarius zu dieser Gruppe hinzu, der der eigentlich tot ist, und auf einmal ging es um verlorenen Besitz, um eine Anklage gegen seine Kastenbrüder und um ein Vermögen das selbst der Stadtkasse von Kasra gut gestanden hatte. Angeblich hatte er diese, für einen Krieger unvorstellbare Summe, zusammen gespart und geplündert. Wenn ich mich richtig erinnere wollte er 40 Goldtarn, mehrere 100 Silbertarn, wobei bis zum Schluss nicht geklärt war was das überhaupt für eine merkwürdige Währung ist und welche Stadt diese prägt, sowie um eine nachher schon fast vernachlässigbare Menge an Kupfermünzen.

Summen von denen den anderen anwesenden Kriegern nur die Ohren schlackerten. Keiner von ihnen, selbst der damalige Ubar hatte es geschafft, in solch kurzer Zeit solche Reichtümer zusammen zu raffen, zumal Plünderungen, gerade im Belnend-Krieg nicht erlaubt waren. Außerdem taten sich Zweifel an der rechtmäßigen Abwesenheit des tot geglaubten auf. Immerhin bestand er darauf nie gestorben zu sein und begründete so die Unrechtmäßigkeit der Beschlagnahme seiner Besitztümer. das führte nun zu Überlegungen ob man, wenn er wissentlich der Truppe ferngeblieben ist, man nicht nicht darüber nachdenken sollte ob das nicht unerlaubte Entfernung, wenn nicht sogar Fahnenflucht gewesen sei.

Jedenfalls brachte man auf diese Art und Weise den Krieger wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Den letzten Anstoß gab dann wohl der Vorwurf das er mit dem Einbehalt seiner angeblichen Beute, sein Wohl über das des Heimsteines gestellt hatte und somit ja seinen Eid gebrochen hat. Schließlich hätte diese Beute ja auch der Stadt, die ja immerhin den Kriegszug finanziert hat, zugestanden. Ziemlich resigniert und kleinlaut versprach der ehemals Tote, nochmal genau nachzurechnen. Nun war es aber wirklich an der Zeit zu gehen. Für meinen Teil hatte ich genug gehört und somit auch genug in Jorts zu erzählen. Kin würde es sicher freuen wenn er hört welch schlechten Stand derjenige hat, der im Besitz seines Schwertes war und ihm eine Revanchkampf bis zu seinem Verschwinden stets verweigert hatte.

GR

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