Dienstag, 17. April 2012

Auf zum Gut

Ich schloss die Schmiede, nein nicht ab, nur das Tor schob ich zu. Warum sollte ich sie auch verrammeln, es war eh nichts mehr von wert darin und das Feuer erloschen. Meine paar Habseligkeiten hatte ich längst auf das Gut gebracht. Damit endete eine fast zweijährige Ära. Mit Wehmut im Blick wendete ich mich ab und ging zu der Bank auf den Marktplatz. Dort wartete ich in Gedanken versunken auf den Beginn der Ratssitzung. Leute liefen vorbei und grüßten, ich nahm sie kaum war. Dann war es an der Zeit mich auf den Weg zum Ratssaal zu machen. Mein Interesse galt eigentlich nur den Stadtumbau und der in drei Hand anstehenden Wahl des Regenten. Das es noch weitere Tagesordnungspunkte nahm ich als lästiges Übel in Kauf.

Blick zurück

Los ging es mit Einbürgerungen, während die ersten mehr oder weniger durch gewunken wurde, da hier auch alle Fristen eingehalten wurden, kam es bei der letzten Einbürgerung schon fast zu tumultartigen Zuständen. Es war ein Krieger, der wie so oft bei den Rotröcken mit Regentenerlass sofort eingebürgert werden sollte, und das obwohl keinerlei Notwendigkeit bestand außer das man ihm einen Gefallen, für seine bisher angeblich erbrachten Leistungen, erweisen wollte. Das damit nicht alle Ratsmitglieder konform gingen konnte man erwarten, schien aber trotzdem sehr viel Verwunderung auszulösen.

Gut ich hatte sowieso noch eine Rechnung mit dem Rarius offen und hätte eh nicht für ihn gestimmt, das man nun aber wieder Schlupflöcher suchte um einen Rotkastigen möglichst einfach einzubürgern, regte mich fast noch mehr auf. Wie viele der mit Regentenerlass eingebürgerten Rarii lebten denn noch in Kasra? Drei? Zwei? Einer? Ach gar keiner mehr? So was aber auch! Vielleicht sollte man es diesen Kriegern doch nicht so einfach machen. Wie auch immer, die Stimmen derjenigen die dagegen waren gingen unter, unter anderen auch deswegen weil es die zuvor neu Eingebürgerten sich auf die Seite des Rarius stellten und dessen Antrag unterstützten.

Nachdem man Andersdenkende noch als Dumm bezeichnete war ich eigentlich soweit den Rat an dieser Stelle zu verlassen, ich weiß schon warum ich diese Sitzungen zuletzt immer gemieden habe, aber da die mich interessierten Punkte noch nicht abgearbeitet waren, zwang ich mich zu bleiben. Hätte ich aber gewusst das die wichtigsten Punkte zum Stadtumbau wieder auslagen und hätte ich gewusst das zur Wahl nicht mehr gesagt wurde als das sie ansteht, hätte ich mir weiß Gott diese Dramen ersparen können. So verschwand ich nach diesen beiden Tagesordnungspunkten und informierte den Rat  bzw die Hausbauer das die Schmiede beräumt ist und abgerissen werden kann und alle die es interessierte, das ich mein Gewerbe übergangsweise auf dem Gut ausüben werde. Dann machte ich mich auf den  langen Weg durch die Nacht, hinüber zum Gut.

GR

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