Sonntag, 29. April 2012

Die Befragung

Heute startete ich den nächsten Anlauf um diese Befragung zur Fischmesseraffäre hinter mich zu bringen. Ich machte mich also auf den Weg zur Zitadelle, in der Hoffnung heute dort jemanden anzutreffen der meine Aussagen zu Protokoll nehmen würde. Tatsächlich war ein Rarius anwesend, der Hauptmann selbst, doch dem schien die inhaftierte Kajira mehr zu interessieren und brummte deswegen nur was von "delegiert". Ja aber an wen? Das zu fragen erübrigte sich dann jedoch, denn der betreffende Krieger betrat den Raum und klemmte sich hinter einen Schreibtisch. Bevor es noch richtig los ging mit der Fragerei schob er mir etwas Tinte rüber wo ich meine Finger eintunken sollte um diese dann auf ein Stück Pergament zu drücken.


So ganz konnte ich ihm nicht folgen was er damit bezweckte, auch mehrmaliges Nachfragen half da nicht, die einzigste Antwort die ich erhielt war ein Verweis auf das Kastenwissen. Gut, wenn es denn eben sein muss! Ich saute mir also die Fingerspitzen ein und drückte ein wenig auf dem Pergament herum. Dann fing er an mir merkwürdige Fragen zu stellen. Wie ich zu Lady Isabell stehen würde? Wer fraqgt denn sowas, er musste doch sehen das sie nicht da war, nicht einmal in Sichtweite stand sie. Wie bitte sollte ich da wissen ob ich rechts, links, hinter oder vor ihr stand? Er formulierte sen Frage neu.

Was ich von Lady Isabell halte? Ich wollte gerade wieder ansetzen, da schob er noch nach, das er meinte ob ich sie hasse, ihr freundlich gesonnen bin oder das Verhältnis eher als neutral bewerten würde. Damit konnte ich schon eher was anfangen und deshalb sagte ich ihm das ich sie ja kaum kenne und da ich sie als potentielle Kundin sehe, ich sie eben auch entsprechend behandeln würde. In dem Stil ging es dann weiter. Wie lange ich sie schon kenne und ob ich ein Problem mit Kindern hätte, solche Sachen halt. Zum Glück fragte er mich nicht darüber aus wie mein Verhältnis zum Fisch an sich ist, sonst wäre ich vielleicht doch noch als Täter in Frage gekommen. Zum Glück entließ er mich jetzt aber aus der Fragerunde und bevor ich ging schickte ich die Kajira der Ärztin noch in die Spur ein feuchtes Reptuch zu besorgen.


Somit konnte ich mir wenigstens noch die Tinte von den Fingern wischen bevor ich wieder durch Kasra laufe. Da diese sich dabei doch sehr aufreizend präsentierte, nicht die Tinte - die Kajira mein ich, überlegte ich noch kurz ob ich sie nicht mit in die Schmiede nehmen sollte, doch bevor ich den Gedanken zu Ende bringen konnte, tauchte ihre Herrin auf. Ja gut, so konnte ich mich auch besser um die Kundschaft kümmern die ich jetzt noch bekam. Die Schreiberin und Fischmesseraffärenopfer wollte ihre Kajira gebrandet haben. Ich bat sie um ein paar Ehn damit ich alles vorbereiten konnte und dann machte ich mich auf dem Weg zur Schmiede, wo ich das Kreuz aufstellte und das passende Eisen in die Glut legte. Es sollte wieder ein Kef werden.


Die Kajira die mir die Schreiberin brachte entpuppte sich als sehr störrisch und ich musste doch ziemlich Gewalt anwenden um sie ans Kreuz zu bekommen, dort konnte sie dann zetern, so laut und solange sie wollte. In der Zwischenzeit hatte dann auch das Eisen die richtige Temperatur und ich nahm es aus der Glut und ging zu der Kajira. Was jetzt folgte war Routine, schon hunderte Mal gemacht und auch heute ging es schnell und fehlerfrei über die Bühne.Als die Kajira sich dann halbwegs beruhigt hatte, zumindest glaubten wir das, band ich sie los. Doch anscheinend hatte ich mich da getäuscht, denn kaum von ihren Fesseln befreit rannte das Mädchen davon. Sowas hatte ich auch noch nicht erlebt. Das sie zusammenbrachen, in Tränen zerflossen, mich in ihren Schmerz aufs übelste beschimpften, alles schon erlebt, aber das eine nach dieser Prozedur so schnell laufen konnte war mir neu. Wenigstens bezahlte mich die Schreiberin noch, bevor sie sich auf die Suche nach ihrem Mädchen machte.

GR

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