Dienstag, 24. April 2012

Kleinere Turbulenzen

Jeden Tag das Selbe, rumstehen auf den leeren unbewohnten Gut, in die Glut starren und auf Kundschaft warten. Dabei der Spinne zusehen wie sie den Hammer noch fester an den Amboss spinnt und dann irgendwann gegen Abend nach Kasra rübergehen auf ein Ale. Heute jedoch war es ein wenig anders. Nicht nur das ich nicht dazu kam ein Ale zu trinken weil Rat sein sollte, nein der Bauzaun war weg und dahinter stand die neue Schmiede und im weiteren Verlauf auch neue Wohnhäuser. Sollte die Zeit des Leidens zu Ende gehen? Die Wohnhäuser zumindest waren schon teilweise bezogen. Nach einigem Zögern öffnete ich das Tor zur Schmiede. Rein optisch hatte sie sich nicht großartig geändert aber auf jeden Fall an Größe gewonnen.


Das wurde um so deutlicher da noch der gesamte Innenausbau fehlte, gerade mal die Trennwand zur Wohnkammer war eingezogen. Keine Feuerstelle, keine Esse, kein Amboss, keine Lagermöglichkeiten für Kohle, kein gar nichts. Ich werde wohl noch ein paar Tage im Gut ausharren müssen. Die Spinne wird es freuen. Die Zeit bis zum Rat vertrieb ich mir mit ein paar Gesprächen, wobei das alles beherrschende Thema die Neubauten und die neuen Abgaben waren, ach so und natürlich auch ein wenig die bevorstehende Wahl. Richtig Fahrt nahmen beide Themen natürlich, wenn auch in umgekehrter Reihenfolge dann im Ratssaal auf.

Erst ging die Wahl ziemlich problemlos über die Bühne. Die alte Regentin war auch die Neue. Eigentlich sollten zwar nur die Kandidaten vorgestellt werden, da es aber keinen Gegenkandidaten zur herrschende Regentin gab wurde sie durch die Bestätigung der Einzelkandidatur in ihren Amt mit 10:1 Stimmen ((ein geradezu vorbildliches sozialistisches Ergebnis *g* )) bestätigt. Wie schon aus den Gesprächen vor dem Rat erkennbar kam jetzt noch ein zweiter unplanmäßiger Tagesordnungspunkt aufs Tableau. Die neue Abgabenordnung. Ich gebe zu das ich ungewollt im Vorfeld für einige Verwirrung gesorgt habe, da ich in meiner Aufgeregtheit bis zum Schluss nicht wirklich wusste was die Schatzmeisterin nun von mir haben wollte. Pacht, Steuern oder gar beides, zusätzlich strich sie mir ja noch das Verwaltergehalt für die Erzminen, weil sie angeblich nichts darüber in ihren Unterlagen gefunden hatte. Genug Grund also um ein wenig Kopflos zu sein, zumal ich einen Silbertarsk im Monat nun wirklich nicht aufbringen kann.

Da die Schatzmeisterin nicht mit sich reden ließ, gab ich die Schlüssel für die Minen ab, warf ihr einen hart ersparten Silbertarsk zu und erklärte das ich das Amt als Minenverwalter niederlegen und die Schmiede zum Ende des Monats schließen werde, da sie wirtschaftlich zu diesen Bedingungen, 1 Silbertarsk Pacht zuzüglich 10% von allen Einnahmen als Steuer, nicht vom Gewinn, von allen Einnahmen, nicht mehr tragbar war. Dies löste unter den Anwesenden doch ein wenig Betroffenheit aus, vielleicht auch deswegen weil einigen klar wurde das es ihnen bei dieser Schatzmeisterin bald ähnlich ergehen könnte. Nur die Schatzmeisterin schien von alledem nichts mitzubekommen und blieb stur bei ihren Festlegungen.

Zu meinen Erstaunen griff jetzt die Regentin zu meinen Gunsten ein und verfügte das die Steuern und anderen Abgaben neu bewertet werden, das, das Verwaltergehalt wieder gezahlt wird und das ich vor allem meinen Silbertarsk bis zur Klärung aller Sachverhalte zurückbekomme. Dann verließ sie jedoch, sichtlich gestresst und was von Kopfschmerzen von sich gebend, den Raum. Die Schatzmeisterin nahm das zum Anlass mir nur einen halben Silbertarsk zurückzuzahlen, damit ich nicht abhaue, sagte sie. Stellt sich nur die Frage wo ich hin soll? Ich mein ich hab ja auf den Heimstein von Kasra geschworen und den verlässt man nicht mal eben so. Angehörige der blauen Kaste rieten mir dann noch die Schatzmeisterin auf Veruntreuung zu verklagen da sie sich nicht den Anweisungen der Regentin gefolgt war und Teile meines Geldes einbehalten hatte. Ein Rat dem ich heute wohl folgen werde.

GR

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