Mittwoch, 4. April 2012

Pläne und Gerüchte

Seit ich vom En'Kara zurück bin scheint jeder Tag Überraschungen parat zu halten, so auch heute. Ich hatte es kaum bis vor die Tür geschafft, da kam auch schon der Kajirus der Regentin an und verteilte Schriftrollen. Mit der konnte ich zwar eigentlich nicht so viel anfangen aber es stellte sich heraus das Dara lesen konnte. Jedenfalls behauptete sie das und so hielt ich ihr die Schriftrolle vor die Augen. Im wesentlichen sollte da drauf stehen, das Kasra saniert werden soll, das die Pläne dazu im Büro der Hausbauer ausliegen, damit man dort Einsicht nehmen kann und das man innerhalb einer noch unbekannten Frist auch Einspruch dagegen einlegen kann. Im Zusammenhang mit den immer wieder auftauchenden Gerüchten über den Abriss der Schmiede, ahnte ich nichts Gutes und beschloss mir die Pläne etwas genauer anzuschauen, beziehungsweise eben von Dara vorlesen zu lassen.

Also auf zum Hausbauerbüro! Man kann nicht sagen das die Interessenten dort Schlange standen aber der Kastenerste der blauen Kaste war gerade mit dem Lesen der Pläne fertig und seinem Gesicht und seinem Bemerkungen konnte ich entnehmen das meine Befürchtungen nicht ganz unberechtigt waren. "Lies und dann weine!" So oder so ähnlich waren seine Worte. Nachfragen konnte ich nicht mehr, denn mit diesen Worten hatte er das Büro auch verlassen. Darum platzierte ich Dara vor dem Pult und ließ mir das ganze mehrseitige Pamphlet vorlesen. Das meiste hörte ich zwar aber verstand davon nur wenig. So war davon die Rede das die Kasraer Bürger nicht so viel wandern aber trotzdem welche aufs Land ziehen sollen. Oder was ist eigentlich Umweltschutz?


Genau das war nämlich der Grund warum die Schmiede angeblich nicht an ihren angestammten Ort bleiben kann, weil sie zwischen zwei Wohngebäuden steht, nur ist das eine Wohngebäude viel später als die Schmiede errichtet wurden und ob man das andere Wohngebäude, das Slavenhaus als solches bezeichnen kann? Egal, meine schlimmsten Befürchtungen schienen sich zu bewahrheiten. Da stand es, die Schmiede muss weg, wo sie allerdings hin soll, das war diesen Plänen nicht zu entnehmen, weswegen ich annehmen musste das sie Ersatzlos gestrichen war. Ich hatte genug gelesen oder besser gesagt mir vorlesen lassen. Reichlich deprimiert verließ ich das Büro, um ein paar Fragen loszuwerden war je niemand da.

Nun stand ich ziemlich bedröppelt wieder draußen und überlegte was zu tun sei. Es gab das Gerücht das es Auslagerungen auf einen Gutshof geben sollte und ich beschloss mir diesen etwas genauer anzusehen. Deshalb verließ ich Kasra durch das Nordtor und machte mich über den Vulkan auf dem Weg zu selbigen Hof. Ich schaute mir den Hof in aller Ruhe an. Eins konnte man ihn auf alle Fälle nicht absprechen, idyllisch gelegen war er ja, gut sah es auch aus und bis auf ein paar schiefe Mauern im Außenbereich war auch alles sehr gepflegt. Nur Idylle ist nicht alles im Leben und wird meiner Meinung nach total überbewertet. Viel mehr beschlich mich das Gefühl das ich hier draußen ohne Kundschaft bleiben würde und würde ich mal nach Kasra rüber gehen, dorthin wo meine vermeintliche Kundschaft ist, könnte ich auf Grund mangelnder Werkstatt, nicht arbeiten. Nein das konnte nicht die Lösung sein. Ich machte mich auf den Rückweg nach Kasra.

Und wie ich schon sagte, in Kasra ist meine Kundschaft, selbst wenn sie nicht aus Kasra ist, denn an der Schmiede wartete man schon auf mich. Ein Fremder der ganz dringend ein Collar erwerben wollte. Da konnte ich ihm natürlich weiterhelfen und vor lauter Freude, weil es so schnell und unkompliziert ging, versprach er demnächst wieder zukommen. Gerne, meinte ich, so fern die Schmiede dann noch steht, also wenn er noch etwas braucht soll er seinen Einkauf nicht zu lange hinaus zögern. Er bedankte sich noch für die Information und verschwand dann wieder. Für mich war es Zeit bei einen Ale den Abend im Feuerkrug ausklingen zu lassen.

Dort stellte sich heraus das zwar fast alle das Schreiben der Hausbauer erhalten hatten aber noch keiner in deren Büro war um in die Pläne Einsicht zu nehmen. Insofern wunderten sich alle als ich von meinem bevorstehenden Abschied aus Kasra sprach. Nur abgerissen ist abgerissen und wenn es soweit war musste ich zusehen wo ich bleibe und die Kupfer für meinen Lebensunterhalt verdiene. Eins hatte ich damit auf alle Fälle erreicht, das Interesse daran was da im Hausbauerbüro auslag, stieg signifikant an und die Front derer die sich für einen Erhalt der Schmiede in innerhalb der Mauern der Stadt stark machte wurde breiter.

Mal abgesehen davon das jetzt auch die Krieger den Feuerkrug stürmten um sich ihre Trainingswunden bei Paga und Fleisch zu lecken, schneite auch die Hausbauerin und Regentin selbst herein und man bat sie diese Pläne doch in kurzen Worten zu erläutern. Quintessenz war, zumindest bei den Punkten die mich interessierten, das die Schmiede wohl in der Stadt bleibt nur um- und womöglich woanders innerhalb der Mauern aufgebaut wird und das der Gutshof wohl nur für die Zeit der Bauarbeiten als Ausweichquartier in Frage kommt. Wenn das so stimmt und es nicht nur zu meiner Beruhigung gesagt wurde, ist das natürlich akzeptabel, denn dauerhaft werde ich auf den Hof nicht leben, da hätte ich auch in Kurtzal bleiben können.

GR

1 Kommentar:

  1. Luc hält ein Schild hoch, auf dem steht: "Pro Inmauer-Schmiede"

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