Samstag, 21. April 2012

Rückkehr aus Subasi

Als ich morgens erwachte, musste ich mich erstmal orientieren. Zu ungewöhnlich war diese Behausung für mich, diese riesige nach oben spitz zulaufende Zelt, mit einem Feuer in der Mitte. So langsam kam aber die Erinnerung wieder und mir fiel wieder ein wo ich war, nämlich bei denen die sich Staubfüße nannten, rote Wilde. Vorsichtig schlug ich das Fell zur Seite welches den Eingang verdeckte und schaute mich um, keine Menschenseele zu sehen, selbst die Jäger die gestern Abend so langsam wieder ins Lager strömten, waren scheinbar wieder aufgebrochen. Nicht einmal die Schamanin war zu sehen. Ich packte meine Sachen und schickte mich an das Lager zu verlassen.

Nur mit Mühe fand ich den Pfad wieder der mich von diesem Plateau nach unten führte, dorthin wo am Ufer des Flusses die Kanus liegen mussten. Gerade als ich mich daran machte eins der Kanus zu Wasser zu lassen, tauchte die Schamanin wieder auf und beschwerte sich das ich einfach so das Lager verlassen wollte. Ich brauchte einiges an Überzeugungskraft um ihr klar zu machen das ich weder heimlich abreise noch unhöflich sei, sondern ich einfach niemanden im Lager gefunden hatte. Zum Glück ließ sie sich beruhigen, zumindest in so fern das sie weder Alarm schlug noch sonst irgendwie herum zickte. Allerdings bestand sie darauf das ich keines der Kanus benutze um das Lager zu verlassen.


Warum das denn und wie soll ich ich dann von hier wegkommen? Wollte ich von ihr wissen und sie antwortete, das es nicht sicher sei, da Krieger feindlicher Stämme gesichtet wurden und ich mit meiner Abreise den Ort des Lagers verraten könnte, darum würde mich einer der Krieger mit einem Tarn ausfliegen. Das passte mir eigentlich überhaupt nicht, ich mag es nicht im Lastkorb eines Tarnes durchgeschaukelt zu werden aber wenn es die einzigste Möglichkeit ist hier wegzukommen, werde ich sie natürlich nutzen. Viel wichtiger war aber das die Schamanin mir noch verriet, das der Besitzer der beiden Kajirae wieder zurück gekehrt wäre. Allerdings habe er die beiden Mädchen an die Vakur, einem Volk hoch im Norden, verkauft. Eine gute Nachricht, die Mädchen interessierten mich sowieso weniger, wichtig war nur  das ich meinem Auftraggeber, den Namen des Mannes mitteilen konnte, der sie mal besaß und wo er sich zur Zeit aufhielt.

Nun doch einigermaßen zufrieden mit meiner Mission, stieg ich in den Lastkorb des mittlerweile in der Nähe gelandeten Tarnes und hielt mich fest, mit mächtigen Flügelschlägen erhob sich der riesige Vogel und mit einer scheinbaren Leichtigkeit trug er den Korb samt seines Inhaltes weg. In der Nähe von Fort Haskins, landete der Tarnreiter den Vogel wieder. Ich entstieg dem Korb und bedankte mich bei dem Mann, dann setzte ich meinen Weg weiter fort. Ich musste wieder nach Landa, doch auf dem Weg dorthin lag Jorts Fähre und ich beschloss dort ein zwei Tage zu rasten bevor ich mir in Landa meinen Lohn abholen würde.


In Jorts war es ruhig, nur wenige Leute waren da und so verbrachte ich den Abend mit dem Kommandanten, bei einem guten Essen und mehreren Pagas, im Gasthaus. Die Mädchen gaben sich alle Mühe unsere Wünsche zu erfüllen und zum Ende des Abends war mir mal wieder das Glück hold. Dem Hauptmann stand der Sinn nach einer Wette. Es sollte darum gehen das der Verlierer die Rechnung übernimmt. Dazu wollte er auf die Zahl der in einer Tospit vorhandenen Kerne tippen. Mir sollte es recht sein, die Chancen standen fifty fifty und Geld hatte ich zur Zeit auch mehr als genug also stieg ich drauf ein. Er nahm gerade, ich ungerade, Su musste dann eine Tospit holen und sie essen, die darin befindlichen Kerne sollte sie ausspucken.

Auf der Hälfte der Strecke sah es ziemlich schlecht aus für mich, 4! Wenn die andere Hälfte genauso viele Kerne hat, wovon man ausgehen konnte, dann sollte ich schon mal meinen Geldbeutel vorholen. Die zweite Hälfte der Tospit zog sich ewig hin, kein Wunder bei dem bitteren Geschmack und es sah tatsächlich so aus als ob es bei 8 Kernen bleiben würde. damit hätte der Hauptmann gewonnen und ich würde die Rechnung für den Tabukbraten und die Pagas, inklusive der eben verspeisten Tospit übernehmen müssen. Doch als ich schon resignierend nach dem Geldbeutel griff, zauberte Su wie aus dem nichts noch einen neunten Kern aus ihrem Mund. So konnte man den Abend beschließen. Während deer Hauptmann mürrisch unsere Rechnung beglich machte ich mich auf dem Weg zu meinem Haus. Endlich mal wieder ein festes Dach über dem Kopf.
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OOC: Als man mir die Benutzung der Kanus verwehren wollte, glaubte ich schon an eine Falle und machte mich darauf gefasst zumindest vorläufig an einen Marterpfahl zu enden. In sich stimmig wäre das allemal gewesen da ich mich am Vorabend gegen Ende doch ziemlich verquatscht hatte und man zumindest hätte misstrauisch werden können. Wenn man mich also gefangen hätte um mich auszuhorchen, dann hätte das schon gepasst. Doch so hat man mir zum Abschied einen Rundflug über eine schön gestaltete SIM geschenkt. Hatte dann auch was.

GR

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