Mittwoch, 11. April 2012

So kann man sich irren!

Heute schienen die Priesterkönige mir einen ruhigen Tag zu gönnen. Keine vorzeitige Kundschaft, keine aufgeregten Kajirae im Haus, der Tag konnte nur gut werden, glaubte ich zu diesem Zeitpunkt noch und tatsächlich verlief er anfangs auch ganz angenehm. Da passte es auch ganz gut ins Bild das sich Dina um mich bemühte und mir ein wenig die Zeit vertrieb, bis sie sich dann doch an ihren Pflichten erinnerte und ihren Strafdienst im Feuerkrug antrat. Mir war es für ein Ale noch zu zeitig und außerdem hoffte ich ja auch noch auf Kundschaft, zuviel Ruhe ist schließlich auch nicht gut fürs Geschäft.

Es zeigte sich das meine Entscheidung, bei der Schmiede zu bleiben goldrichtig war, denn es dauerte nicht lange und die Baumeisterregentin tauchte auf und  erkundigte sich nach dem Stand ihrer Bestellung. Da konnte ich sie beruhigen, es war so gut wie alles fertig und sie kann es ruhig morgen abholen lassen, so wie sie es vor hatte. Sogar gegen sofortige Bezahlung wie sie sagte. Hatte ich schon erwähnt das heute ein guter Tag werden würde? Die positiven Überraschungen gingen sogar noch weiter, denn die Regentin wollte wissen ob ich noch etwas Zeit für sie hätte, denn sie wollte mich in die, die Schmiede betreffenden Teile des Stadtumbaus einweihen, dazu sollte ich ihr folgen.


Machte ich auch. Sie führte ich ein paar Gassen weiter so das wir hinter die letzten im westlichen Teil der Stadt stehenden Häuser kamen. Hier, wo es früher zwischen den Häusern und der Stadtmauer nur eine schmale Gasse gab, tat sich auf einmal ein riesiger freier Platz auf, die Stadtmauern waren abgerissen und weiter westlich neu errichtet worden. In diesem Bereich, aber nicht allzu weit weg vom jetzigen Standort sollte die Schmiede neu entstehen. Ja es war sogar von einer Vergrößerung die Rede, selbst ein paar Fenster sollten bei dem Umbau mit drin sein. Also wenn das kein Grund zum feiern ist? Zwar wäre ich dann ein paar Tage ohne die Möglichkeit eines Broterwerbs aber die sollte ich mit den 4 Silbertarsk, die ich beim Verkauf von Dara eingenommen hatte, gut überstehen.

Ich machte mich auf den Weg in den Feuerkrug, jetzt brauchte ich doch etwas zu trinken. Das Ale bekam ich auch recht zügig und dann widmete ich mich der Unterhaltung am Tisch, die auf Grund starker Fluktuation der Gäste stark schwankte, bis, ja bis ein gellender Schrei die Beschaulichkeit des Abends zerriss. Ich gab da erst nichts drauf, schließlich kommt es ja öfters mal vor das eine Kajira bei einer Bestrafung sich lautstark äußert, doch diesmal schien es anders zu sein. Denn immer mehr Menschen sammelten sich auf den Marktplatz und als jemand wüste Beleidigungsrufe gegen den ersten Schreiber der Stadt von sich gab, hielt es niemanden mehr im Fuerkrug.

Notgedrungen trank ich nun mein Ale aus und folgte den Anderen nach draußen. Was sich mir bot war ein heilloses Durcheinander. Die Kastenerste der Ärzte lag bewusstlos neben den Brunnen, während sich einige bemühten sie wieder zu erwecken, versuchte ihr Gefährte, Rarius seinerseits, den erwähnten Schreiber zu verprügeln, welcher schon blutig war im Gesicht und wiederum von einem Söldner aus Ar beschützt wurde. Weitere Leute versuchten die Kämpfenden zu trennen. Es hieß der Schreiber hat oder wollte die Gefährtin des Kriegers vergewaltigen. Der Abend versprach spannend zu werden.


Während die einen versuchten die Stimmung zu beruhigen und den Fall vor ein Gericht zu bringen, forderte der Krieger sofortige Genugtuung. da der Schreiber aber nicht kämpfen wollte oder nicht kämpfen konnte, gestand man ihm zu sich einen Stellvertreter zu suchen. Der Kampf sollte nach Willen des Kriegers auf Leben und Tod gehen. Allerdings hatte er nicht bedacht das dies dann auch seine Gefährtin betreffen würde wenn er verliert, genauso wie der Schreiber seinem Vertreter in die Stätten des Staubes folgen sollte, falls dieser unterliegt. Jetzt hatten wir ein Patt, der Krieger wollte nicht das seine Gefährtin im Falle des Falles getötet wird und es fand sich niemand der für den Schreiber kämpfen wollte. Tolle Krieger haben wir!

Das war der Punkt wo ich mich zu etwas habe hinreißen lassen, was ich später noch bereuen sollte. Ich rief nämlich zu der Meute rüber was denn das für Feiglinge seihen und sie sollen endlich den Kampf austragen, sonst spucken sie doch auch immer große Töne wenn es um die Ehre geht. Blöderweise wurde das als Meldung für den Kampf gewertet, ich sollte also für den Schreiber das Schwert führen. Was sollte ich machen? Zurück konnte ich nicht mehr! Mir blieb nur ein letzter Versuch, ich versuchte die anwesenden Krieger bei ihrer Ehre zu packen und wies sie darauf hin das ich im Umgang mit Waffen nicht trainiert bin und somit kein ernst zunehmender Gegner für einen Rarius sei, wenn es aber der Wille sei das der Schreiber keine Chance hat, werde ich natürlich antreten. Rief ich aus und fragte ebenso laut: "Wollt ihr das?" Es gab erst keine Antwort, doch dann versteckte man sich hinter der Behauptung das es vollkommen egal sei wie gut man mit Waffen trainiert sei, die Priesterkönige würden den der auf der richtigen Seite kämpfe schon gewinnen lassen.

Nun steckte ich im Schlammassel, falls sich nicht doch noch ein anderer finden würde, würde ich den Umbau der Schmiede wahrscheinlich nicht mehr erleben. Das hat man nun davon, ein unbedachter Moment kann einen das ganz Leben zerstören. Andererseits setzte der Schreiber 5 Goldtarn aus für denjenigen der für ihn kämpft und wenn die Priesterkönige tatsächlich..... In diesem ganzen Durcheinander schien untergegangen zu sein das die Ärztin Kasra in Richtung des Hafens verließ, ein paar Worte aus ihrer Richtung klangen wie: ".... wenn mich mein Heimstein nicht schützt......." dann war sie verschwunden. Irgend Jemand stürzte ihr dann doch noch hinterher. Ich selber war zu diesem Zeitpunkt viel zu aufgewühlt um mich darum kümmern zu können, deshalb schnappte ich mir Lu, die mittlerweile von den Feldern zurück war und auf Grund der Geschehnisse ziemlich verstört wirkte und ging zur Schmiede zurück.

GR

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